Mit einer weiteren Personalie hat VW seinen Einfluss auf Porsche verstärkt: VW-Manager Wolfgang Hatz wird Entwicklungsvorstand.

Stuttgart - Mit einer weiteren Personalentscheidung hat Volkswagen seinen Griff auf die neue Tochter Porsche verstärkt: VW-Topmanger Wolfgang Hatz wird neuer Entwicklungsvorstand beim Stuttgarter Sportwagenbauer, teilte Porsche am Montag mit. Damit zieht nach Porsche-Vorstandschef Matthias Müller der zweite enge Mitarbeiter von VW-Chef Martin Winterkorn in das Porsche-Führungsteam ein. Hatz behält auch nach dem Wechsel zum 1. Februar seine Funktion als Leiter der Aggregateentwicklung im Volkswagenkonzern.

Der bisherige Entwicklungsvorstand Wolfgang Dürheimer übernimmt die Leitung der VW-Töchter Bentley und Bugatti. Der bisherige Chef der Luxusmarken, Franz-Josef Paefgen, geht in den Ruhestand.

Mit der Entsendung von Hatz nach Stuttgart stellt der Konzernvorstand sicher, dass die teure Entwicklungsarbeit bei Porsche in Einklang mit den Interessen der Wolfsburger läuft. Bisher gibt es nur wenig Synergien zwischen Porsche und VW. Allein das Geländemodell Cayenne teilt sich die Grundlagen mit einem VW-Wagen, dem Touareg. Hatz muss dafür sorgen, dass künftig enger zusammengearbeitet wird.

Die Berufung des 52 Jahre alten Dürheimer zum Chef von Bentley und Bugatti stärkt die Vermutung, dass Porsche im VW-Konzern die Leitung der Luxusmarken übernimmt. Bisher ist noch nicht entschieden, ob Porsche oder die ebenfalls für Sportlichkeit stehende Schwestermarke Audi die Federführung erhält.

Porsche-Holding verdient wieder Geld


Unterdessen teilte die Porsche Holding ein Konzernergebnis nach Steuern in Höhe von 155 Millionen Euro in den ersten drei Monaten des laufenden Rumpfgeschäftsjahres (1. August bis 31. Dezember) mit. Im Vorjahreszeitraum hatte das Konzernergebnis bei minus 431 Millionen Euro gelegen. Ein Vergleich der Ergebnisse ist laut Konzern nur eingeschränkt möglich, weil VW inzwischen Anteile der Porsche-Sportwagentochter übernommen hat. Die Porsche Holding SE hält im Prinzip 51 Prozent der Anteile an Volkswagen und knapp über 50 Prozent am operativen Sportwagenbau von Porsche.