Mit 88 Jahren legt Woody Allen seinen 50., womöglich letzten Film vor. Ein großer Wurf ist das romantische Kriminaldrama „Ein Glücksfall“ zwar nicht, ein unterhaltsamer, sehr typischer Allen aber allemal.

Paris kann sehr schön sein im Herbst. Das Blattwerk der Bäume leuchtet in Orange und Rot, das Sonnenlicht scheint milde, keine dunkle Wolke stört den Himmel, die Menschen und Häuser sind chic und adrett. Man bummelt und schlendert auf den Boulevards und in den Parks. Angesichts dieser stark idealisierten Atmosphäre in Woody Allens neuestem Werk „Ein Glücksfall“ ist die französische Hauptstadt für den New Yorker offensichtlich ein Sehnsuchtsort. 2010 hat der inzwischen 88-jährige schon einmal eine Geschichte in der telegenen Metropole angesiedelt – damals versetzte Allen in der romantischen Komödie „Midnight in Paris“ einen frustrierten amerikanischen Drehbuchautor zurück in die nostalgisch gezeichnete Pariser Künstlerszene der 1920er Jahre mit ihren ausschweifenden Partys und revolutionären Ideen.