Im Gedenken an die Prinzessin wird ihr Todesort nach ihr benannt.

Korrespondenten: Knut Krohn (kkr)

Paris - Voller Bewunderung steht der Amerikaner vor der überdimensionalen goldenen Flamme, die im Sonnenlicht strahlt. Zu Füßen des Monuments haben Fans Bilder von Lady Diana geklebt, am Rand liegen verdorrte Rosen. Die Flamme steht am Ausgang der Unterführung, in der Lady Diana in der Nacht des 31. August 1997 bei einem Autounfall in Paris ums Leben kamen – gejagt von Papparazzi. Die Welt war geschockt und die Stelle wurde fortan zu einer Art Pilgerstätte für die Verehrer der toten britischen Prinzessin – wohl auch, weil dort das markante Denkmal stand. Dem lag jedoch ein Irrtum zugrunde.

 

Denn das Monument ist die Replik der Flamme der US-Freiheitsstatue in New York und der unschöne Platz am Ende des Tunnels in Paris – eher eine vom Verkehr umtoste große Kreuzung – sollte ursprünglich an die weltberühmten Sängerin Maria Callas erinnern und auch nach ihr benannt werden. Doch die Geschichte kam bekanntlich anders. Die feierliche Einweihung des geplanten Maria-Callas-Platzes sollte an ihrem zehnten Todestag, wenige Tage nach dem Unfall von Diana stattfinden – aus Gründen der Pietät wurde darauf verzichtet. Und als die Verehrer von Diana nach Paris strömten, um ihr Idol zu betrauerten, sahen sie am Ort ihres Todes diese wunderschöne goldene Flamme und dachten an die Prinzessin und nicht an die Opernsängerin. So setzte sich der Diana-Mythos in den Köpfen fest.

Die Verwaltung tat das Richtige

Die Verantwortlichen hatten ein Einsehen. Also fällten sie einen weisen Entschluss, beeindruckt von der Inbrunst, mit der der Verstorbenen noch heute gehuldigt wird. Diana sei am Ende des 20. Jahrhunderts eine der berühmtesten Personen der Welt gewesen, ließen sie wissen. Von Millionen Menschen sei die damals 36-Jährige für ihren humanitären Einsatz gegen Unterdrückung und Gewalt bewundert worden. All das sei genug, so der Beschluss der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, um den Platz nach Diana zu benennen. Aber auch die Fans von Maria Callas gehen nicht leer aus. Die Allee, in der das Haus steht, in dem die Diva im September 1977 gestorben ist, wurde schon vor geraumer Zeit nach der außergewöhnlichen Sängerin benannt. So scheint allen Seiten genüge getan.