Die Waldenbucher freuen sich an einer ungewöhnlich zahmen Elster, die beim Einkaufszentrum und in den umliegenden Wohnstraßen unterwegs ist. Und es gibt einen Beweis, dass der Vogel ein echter Waldenbucher ist.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Waldenbuch - Wie er wirklich heißt, weiß keiner. Die einen nennen ihren neuen gefiederten Freund Tweety, die anderen Herbert. Was in Waldenbuch aber inzwischen viele wissen: Die Elster ist ungewöhnlich zutraulich. Auf ein in einer Facebook-Gruppe hin gepostetes Foto vom Vogel samt dem Hinweis, dass sich das Tier seit ein paar Tagen rund ums Hallenbad und um den Edeka-Markt herumtreibe und keinerlei Angst zeige, wurde eifrig kommentiert. „Die Elster ist echt der Hit“, schreibt eine Frau bei Facebook.

 

Offenbar hat die Elster in Waldenbuch bereits zahlreiche Bekanntschaften geschlossen. Fotos von unterschiedlichen Leuten zeigen den Vogel auf Knien, Schultern, einem Tablett, im Wohnzimmer, auf dem Fahrrad des Postboten und auf einem Hometrainer. Und, für Waldenbuch unerlässlich, natürlich auch mit einer Minitafel Ritter Sport im Schnabel.

Die Elster ist ein Lichtblick in Coronazeiten

Der zahme Vogel hält sich den Kommentaren nach zu urteilen vor allem rund um das Einkaufszentrum an der Liebenaustraße auf. Aber eben auch auf den Balkonen und Terrassen der umliegenden Wohnstraßen. „Gehört praktisch schon zur Familie“, schreibt eine Frau über ihren Herbert. Und nicht nur zu ihrer. Auch die Familie Houssein Oglou hat Tweety adoptiert. „Die Kinder freuen sich wenn er vorbeischaut“, erzählt die Mutter Isabell Houssein Oglou. „Er ist ein Lichtblick in der Coronazeit.“

Bei all der Verzückung erinnert Andrea Haug daran: „Eine Elster ist kein Schmusetier.“ Sie ist die dritte Vorsitzende des Vogelschutzvereins Stuttgart und lebt in Leinfelden. Die Waldenbucher Elster kenne sie nicht, aber sie wisse, dass diese Vögel schnell zahm werden, wenn man sie beispielsweise füttert. Es seien sehr intelligente Tiere. „Aber sie können auch sehr aufdringlich und lästig werden“, warnt Andrea Haug. Daher rät sie, den Vogel bei aller Liebe nicht zu füttern. Damit er sich nicht auf einem der Balkone einniste.

Doch in gewisser Weise hat der Herbert das ja schon. Oder heißt er Tweety?