Zecken übertragen viele Krankheiten, eine davon kann sogar zur Hirnhautentzündung führen. Die sogenannte „Zeckenimpfung“ kann jedoch davor schützen – wie viele Pikse notwendig sind: eine Übersicht.

Sie krabbeln wieder: Gerade in der warmen Jahreszeit sind Zecken besonders aktiv, aber der spinnenartige Parasit ist auch jetzt schon auf Wiesen und in Wäldern zu finden - und sucht nach Wirten, die er beisen kann. Deshalb sollten Spaziergänger und Wanderer nicht allzu sorglos in die Natur aufbrechen. Die Zecke lauert im hohen Gras und Büschen und birgt eine oft unterschätzte Gefahr, denn „sie können eine Vielzahl von Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen“, informiert das Robert-Koch-Institut (RKI).

 

Neben der Bakterieninfektion Borreliose ist die Zecke ein Hauptüberträger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine Form der Hirnhautentzündung bekannt.

Bis zu 700 FSME-Fälle jährlich

Bei FSME handelt es sich um eine Gehirn-, Hirnhaut- oder Rückenmarkentzündung, die durch Viren ausgelöst wird. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gibt es in Deutschland bis zu 700 Fälle jährlich; besonders häufig betroffen sind Erwachsene ab 40 Jahren. Fast immer wird FSME dabei durch einen Zeckenbiss übertragen, sehr selten ist auch der Genuss von Kuh-, Ziegen- oder Schafsrohmilch Schuld. Von Mensch zu Mensch kann die Krankheit nicht übertragen werden.

Welche Symptome auf die Krankheit hinweisen

Die FSME äußert sich ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenbiss durch grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerz, Übelkeit und Schwindel. Oft bleibt es dabei und die Krankheit ist nach wenigen Tagen überstanden. Manchmal kommt es jedoch zu einer Beteiligung des zentralen Nervensystems und das Gehirn, die Hirnhäute oder das Rückenmark entzünden sich. Hohes Fieber, starke Kopfschmerzen und Erbrechen deuten auf solch einen Krankheitsverlauf hin, zum Teil kommt es zu Lähmungen, Bewusstseins- oder Bewegungsstörungen.

„Drei Impfungen erforderlich“

FSME kann nicht ursächlich behandelt werden. Medikamente helfen lediglich gegen Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen. Deswegen wird die FSME-Impfung von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen, insbesondere, für Menschen, die im FSME-Risikogebiet wohnen oder sich dort aufhalten. „Drei Impfungen sind für die Grundimmunisierung erforderlich“, informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Ein bis drei Monate nach der ersten Impfung folgt die zweite. Je nach verwendetem Impfstoff gilt dann ein Abstand von fünf beziehungsweise von neun bis zwölf Monaten zur dritten Impfung einzuhalten. Bereits 14 Tage nach der zweiten Impfung besteht ein Schutz von 90 Prozent für die laufende Saison, das heißt, mit der Grundimmunisierung sollte zwischen Januar und März begonnen werden. Mit der dritten Impfung verlängert sich der Schutz dann über die laufende Saison hinaus.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Personen, die sich in FSME-Risikogebieten aufhalten oder dort wohnen und von Zecken gestochen werden könnten, sowie Personen, die in der Forst- oder Landwirtschaft oder im Laborarbeiten und so durch FSME beruflich gefährdet sind, einen Impfschutz gegen FSME als sichersten Schutz vor der Krankheit. Das bedeutet: Wer in Baden-Württemberg lebt, sollte sich immunisieren lassen. Denn inzwischen gilt der komplette Südwesten als Risikogebiet. Dasselbe gilt für Bayern sowie große Teile von Thüringen und Sachsen. 

Wie oft muss die Impfung aufgefrischt werden?

Ist die Gefahr groß sich anzustecken, Mediziner sprechen von einem "fortbestehenden Ansteckungsrisiko", empfiehlt es sich die Impfung nach drei Jahren erstmals aufzufrischen. Anschließend kann der Turnus der weiteren Impfungen etwas gestreckt werden. Die nachfolgenden Auffrischungen sind alle fünf Jahre erforderlich. Je nach verwendetem Impfstoff sollte die Impfung ab dem Alter von 50 beziehungsweise 60 Jahren alle drei Jahre aufgefrischt werden.