Die israelische Schriftstellerin Zeruya Shalev hat im Literaturhaus Stuttgart ihren Roman „Nicht ich“ vorgestellt und vor dem Hintergrund des furchtbaren Geschehens in ihrer Heimat darüber gesprochen, wie sich Vision und Realität gegenseitig durchdringen.

Kultur: Stefan Kister (kir)

Zeruya Shalev trägt schwarz. Vielleicht könnte es indiskret sein, ihr die Zeichen einer fundamentalen Verstörung gleich eilfertig ablesen zu wollen, die Trauer und Ratlosigkeit über die furchtbaren Ereignisse in Israel. Aber was die schmale, hochgewachsene Frau zu einer der bedeutendsten literarischen Stimmen ihres Landes gemacht hat, ist ihr Umgang mit Emotionen. Und man wird an diesem Abend im ausverkauften Stuttgarter Literaturhaus manches darüber erfahren, wie sich der Akt des Schreibens sowohl zu den unwillkürlichen Impulsen des Innenlebens wie den politischen Gegebenheiten der Außenwelt verhält.