Der Zuckerbäcker Wolfram Stehle aus Langenenslingen hat eine schon verschwunden geglaubte Tradition wiederbelebt: Er fertigt Zuckerhasen und Bonbonswie vor 150 Jahren, als es noch keine Massenproduktion von Schokolade gab.

Die Zuckermasse muss 155 Grad Celsius heiß und die Formen müssen kalt genug sein, wenn er sie einfüllt. Wolfram Stehle dreht die Schalen vorsichtig um, schwenkt sie ein paar Mal um die eigene Achse, damit überschüssiger Zucker rauslaufen kann. Dann stellt er sie auf die Arbeitsplatte und wartet. Wenn seine innere Stoppuhr abgelaufen ist, öffnet er die beiden Hälften der Form mit einem Messer und holt den fertigen Zuckerhasen heraus. Wie lange es braucht, bis das Häschen abgekühlt ist? Stehle zuckt mit den Schultern. „Man muss den Zucker lesen können.“