Adam und Eva zwischen Himmel und Hölle: Das Cannstatter Theaterschiff zeigt die Komödie „Zwei Engel in Teufels Küche“.

Stuttgart - Es ist eine verrückte Konstruktion, die sich Charles Lewinsky für seine Komödie „Zwei Engel in Teufels Küche“ ausgedacht hat. Zwei Engel, die als Menschen einst eine Prostituierte und ein Gangster waren, bekommen eine Bewährungschance, bevor sie entweder in die Hölle oder in den Himmel fahren. Sie müssen als Schutzengel für ein Paar fungieren, dessen Ehe kurz vor dem Ende ist.

 

Adam und Eva, was für Namen für ein Paar, haben sich in eine Berghütte zurückgezogen. Die Bühne des Theaterschiffs zeigt einen rustikalen Raum mit ausgestopftem Auerhahn und Bärenfellen an der Wand. Auf Geheiß einer Paartherapeutin sollen die Eheleute einander zwei Tage lang harte Fragen à la „Hast du mich mit einer anderen betrogen?“ beantworten. Die beiden liegen sich ununterbrochen in den Haaren, während die Engel Josefine und Ferdi das Paar vor Stürzen oder einem zurückrollenden Auto bewahren. Momme Mommsen als naiver Ferdi und Nici Neiss als abgebrühte Josefine, beide engelmäßig in Weiß, geben ein komisches Paar. Sie sind unsichtbar und unhörbar und können mit einem Fingerschnipsen das dauerwütende Paar stoppen. Dann philosophiert das Schutzduo über Gott und die Welt, und nach einem weiteren Schnipsen zankt das Ehepaar mit Hingabe weiter.

Immer wieder sondert Eva angestaubte Männerschelte ab, manche Scherze sind ebenfalls angeranzt: „Das Ende des Lebens mit drei Buchstaben? – Ehe.“ Cordula Polster hat das bisweilen derbe Lustspiel im richtigen Tempo inszeniert. Es gibt viel zu lachen, schön schräg ist eine Szene, in der Adam (Markus Streubel) und Eva (Juliane Fechner) ihre allererste Begegnung nachspielen. Da gelingt eine feine parodistische Passage, während andere Szenen klamaukig geraten. Gegen Ende wird die Handlung abstrus, dennoch kommt das vergnügte Theaterschiff-Publikum dank Situationskomik und Slapstick auf seine Kosten.