Bei strömendem Regen hat der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger am Freitagabend mit dem Fassanstich das 30. Zwiebelfest auf dem Marktplatz eröffnet. Bis zum 15. August stehen in den Lauben von sieben Festwirten Genuss, Gemütlichkeit und Geselligkeit an erster Stelle.

Esslingen - Mit dem Fassanstich durch den Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger ist das Zwiebelfest auf dem Marktplatz am Freitagabend bei strömendem Regen offiziell in die 30. Auflage gestartet. Trotz des miserablen Wetters und einer Fingerverletzung an der Schlaghand benötigte der Rathauschef lediglich drei Hiebe mit dem Holzhammer, bis der Gerstensaft vom Zapfhahn in den Krug sprudelte. Bis zum 15. August werden sieben Festwirte ihren Gäste in den Lauben regionale Köstlichkeiten, frisch gezapftes Bier und edle Viertele kredenzen.

 

Welche Wirte sind beteiligt?

Das Familienunternehmen Trautwein Catering aus Ostfildern zählt gemeinsam mit Fritz Weiß von der Esslinger Gaststätte Einhorn zu den noch verbliebenen Gründungsmitgliedern des Zwiebelfests. Neu dabei ist Martin Brunner von der Esslinger Zwiebel. Außerdem bieten das Esslinger Businesshotel „Rosenau“, „Staigers Bären“ aus Plochingen, das Esslinger Brauhaus „Zum Schwanen“ und die Esslinger Traditionsgaststätte „Der Palmsche Bau“ Gemütlichkeit und Geselligkeit in ihren Lauben an.

Was für ein Programm wird geboten?

Frank Jehle, der Wirt vom Palmschen Bau, ist der Sprecher der Zwiebelfestwirte. Er erklärt, dass das Programm in diesem Jahr bewusst schlank gehalten worden sei. „Die Leute wollen dorthin gehen, um zu schwätzen, etwas zu trinken und zu essen und über den Platz zu bummeln“, sagt er. Zur Eröffnung an diesem Freitag gibt es jedoch wieder das traditionellen Zwiebelaufwiegen, bei dem bekannte Persönlichkeiten für einen guten Zweck aufgewogen werden. Außerdem findet am Donnerstag, 11. August, von 16 bis 20 Uhr der Trachtentag statt, der ganz im Zeichen von Dirndl und Lederhose steht. Von Montag bis Donnerstag sowie sonntags ist das Fest jeweils von 11 bis 23 Uhr geöffnet. Freitags und samstags öffnet es jeweils von 11 bis 24 Uhr seine Pforten. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.esslingerzwiebelfest.de

Querelen begleiteten das Zwiebelfest

Um die Besetzung der Festwirt-Garde gab in der Vergangenheit immer wieder Querelen, in die sich im vergangenen Jahr auch der Oberbürgermeister eingeschaltet hatte. Er setzte sich vehement für einen Wirt ein, den die anderen Beschicker des Zwiebelfests nicht akzeptierten.

Die Geschichte des Fests

Der Name Zwiebelfest beruht auf einer Sage, nach der im Mittelalter eine Esslinger Marktfrau den Teufel aus der Stadt vertrieben hat. Er hatte nach einem Apfel verlangt. Die Marktfrau erkannte ihn trotz seiner Verkleidung an seinem Pferdefuß und dem Schwefelgeruch. So reichte sie ihm listig anstatt des begehrten Apfels eine Zwiebel. Der Teufel biss in die saftige Knolle und schrie: „Das sollen eure Äpfel sein? Spott über euch Esslinger! Zwiebel sind es, scharfe Zwiebel. Deshalb sollt ihr künftig nicht mehr Esslinger heißen, sondern Zwiebeln.“ So kommt es, dass man die Bewohner noch heute Zwiebeln oder Zwieblinger nennt. Grund genug also, jedes Jahr das Zwiebelfest zu feiern.