Die neue Seite für „kreative Zwischennutzung“ der Stadt zeigt alle vorhandenen Immobilien-Angebote.

Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)

Stuttgart - Die Messen Dekumo oder Holy Shit Shopping, der Einzelhandel mit dem zurückhaltenden Namen „der Laden“, der Club Rocker 33 oder die Instagram-Ausstellung der Stuttgarter Zeitung, die kürzlich im Stadtkaufhaus Gerber stattgefunden hat: unter dem Stichwort „Zwischennutzung“ sind in Stuttgart in den vergangenen Jahren viele Veranstaltungen, Konzepte und Ideen über die Bühne gegangen, die dieser Stadt im Bereich Lebensfreude sicher nicht geschadet haben.

 

Um die Möglichkeiten von Interimsnutzungen noch besser aufzuzeigen, hat die Stadt Stuttgart nun eine Website gestaltet, die alle Immobilien versammelt, die man in der Landeshauptstadt temporär bespielen kann. Derzeit sind das fast 50 Flächen. „Unser Fokus liegt auf der Kreativwirtschaft“, erklärt Ines Aufrecht, die Leiterin der Wirtschaftsförderung der Stadt. „Die Website ist ein interaktives Tool, das unsere Beratung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll.“

Noch mehr Flächen im Angebot, als online gezeigt wird

Wem das Angebot an Flächen online nicht ausreicht, kann sich direkt an die Wirtschaftsförderung wenden. Maike Harm, bei der Stadt für Zwischennutzung zuständig, hat noch weitere Immobilien in der Hinterhand, die von den Besitzern im Netz nicht gezeigt werden möchten. „Der Nutzer-Kontakt ist mir ohnehin sehr wichtig, weil nur so individuelle Beratung möglich ist“, erklärt Harm, die Interessenten zum Beispiel baurechtlich berät oder über Alternativen in anderen Stadtvierteln informiert.

Das ist nämlich eines der Probleme in Bezug auf Zwischennutzung in Stuttgart: Alle wollen ins Zentrum, dabei gibt es gerade in den Außenbezirken interessanten Leerstand. „Wir würden uns viel mehr Nutzer für die äußeren Bezirke wünschen“, sagt Ines Aufrecht, dort seien auch die Mieten erschwinglicher. Derzeit sehr gefragt sind übrigens Ateliers, „da die Künstler aus den Wagenhallen neue Bleiben suchen“, sagt Harm. Die können ab jetzt wie alle anderen online suchen und neben Ateliers auch Eventflächen, Büros oder Ladenflächenbestaunen.