30. Juni: Welt-Asteroiden-Tag Gefahr aus dem Weltall
Meterhohe Tsunamis, gewaltige Hitze, gigantische Stoßwellen: Hollywood hat schon häufig vorgemacht, was beim Einschlag eines Asteroiden auf der Erde passieren könnte. Forscher haben nun herausgefunden, welcher Effekt der verheerendste für die Menschheit ist.
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Auf Kollisionskurs: Ein Asteroid rast auf die Erde zu – zum Glück ist diese Illustration Fiktion.
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1. ASTEROID: In Science-Fiction-Filmen gehören Asteroide zum festen Inventar eines ordentlichen Weltuntergangs-Szenarios. Dass die Brocken aus dem All das Potenzial haben, eine Spezies zu eliminieren, ist unbestritten.
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So führen Wissenschaftler das Aussterben der Dinosaurier am Ende der Kreidezeit vor 65 Millionen Jahren auf den Einschlag eines Asteroiden von zehn Kilometer Durchmesser auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán zurück.
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Auch wenn kein Steinregen vom Himmel fallen sollte, bleiben Asteroide eine potenzielle Gefahr. Astronomen gehen davon aus, dass ein solcher Riesenbrocken alle 100 Millionen Jahre die Erde treffen könnte. So unwahrscheinlich ein Mega-Crash in naher Zukunft ist, so realistisch sind kleinere Treffer.
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Ein Objekt von 20 bis 30 Meter Durchmesser mit der Sprengkraft einer Wasserstoffbombe kann jederzeit einschlagen und regional große Verwüstungen verursachen. Seit 1998 erfasst die NASA alle Gesteinsklumpen von mehr als einem Kilometer Durchmesser. Von keinem der bisher mehreren Hundert registrierten Objekten geht eine unmittelbare Gefahr für die Erde aus.
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Fazit ASTEROID: Der Weltuntergangsfaktor liegt im unterem Promillebereich. Für eine Apokalypse kommen Asteroide bis in eine ferne Zukunft nicht infrage.
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2. PANDEMIE: Weltweite Epidemien führen nicht zwangsläufig zum Aussterben der Menschheit wie das Beispiel des Schwarzen Todes zeigt. Die große europäische Pest-Pandemie forderte zwischen 1347 und 1353 schätzungsweise 25 Millionen Todesopfer – ein Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung.
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Auslöser war eine Variante des Yersinia pestis, eines Stäbchenbakteriums (auf dem Foto zu sehen unter dem Fluoreszenz-Mikroskop), das der Erreger der Lungen- und Beulenpest ist.
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Die Vorstellung, dass die Menschheit durch Influenza, Ebola, die Pocken oder Pest ausgerottet werden könnte, ist ziemlich abwegig. Die Medizin kann dem Heer der Viren und Bakterien heute effiziente Verteidigungsmittel entgegenstellen.
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Fazit PANDEMIE: Die Angst vor einer Pandemie ist übertrieben. Das Untergangspotenzial ist beherrschbar – ungeachtet der zahlreichen Toten, die etwa Influenza jedes Jahr fordert.
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3. ATOMKRIEG: Bis zum Ende des Kalten Krieges in den 1980er Jahren war ein Atomkrieg ein realistisches Weltuntergangs-Szenario. Im Verlauf des Wettrüstens zwischen den Super- und übrigen Atommächten wurden riesige Nuklearwaffenarsenale angehäuft, die für das Überleben der Menschheit eine akute Bedrohung darstellten.
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Heute wächst die Gefahr regionaler Konflikte mit der Zahl der Länder, die im Besitz nuklearer Waffen sind und notfalls bereit sind, diese einzusetzen. Seit dem Reaktorunfall von Tschernobyl und der Katastrophe in Fukushima im März 2011 (Foto) stellt sich die Frage, ob Atomunfälle Auslöser für den Weltuntergang sein können.
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Bei diesen beiden Katastrophen (Foto: das Kernkraftwerk Tschernobyl nach dem Supergau am 26. April 1986) handelt es sich um regionale Ereignisse mit begrenzten Konsequenzen auf andere Weltregionen. Von einer Vernichtung war die Menschheit Lichtjahre entfernt.
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Fazit ATOMKRIEG: Der Weltuntergangsfaktor ist äußerst gering. Selbst bei mehreren gleichzeitig stattfindenden Atomunfällen würde nicht die gesamte Menschheit dem Strahlentod zum Opfer fallen.
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Anders sieht es beim globalen Atomkrieg aus. In diesem Fall würde die Menschheit in ihrem zivilisatorischen Fortschritt um Jahrhunderte zurückgeworfen werden. In einem nuklearen Winter hätten Kakerlaken die besten Überlebenschancen.
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4. KLIMAWANDEL: Der Klimawandel liefert viele Schreckensszenarien: Wüstenausbreitung, Hungersnöte, Flüchtlingsströme, Abschmelzen der Pole, Verschiebung der Klimazonen. Bis 2100 soll nach Prognosen des Weltklimarates die Durchschnittstemperatur auf der Erde um bis zu 6,4 Grad steigen.
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Sollte dieser Trend nicht gestoppt werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Klima in den nächsten Jahrzehnten kippt, sehr hoch. Selbst bei einem engagierten internationalen Vorgehen wären die Folgen des Klimawandels kaum noch vorhersehbar und steuerbar, warnen Experten.
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Eine Konsequenz könnte die Zunahme von Tsunamis sein, deren Riesenwellen küstennahe Gebiete – wie im Dezember 2004 in Südostasien (Foto) und im Frühjahr 2011 in Japan – überfluten.
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Fazit KLIMAWANDEL: Der Klimawandel ist Wasser auf die Mühlen der Apokalyptiker. Trotz steigender Temperaturen, überfluteter Inseln und fortschreitender Versteppung wird der Weltuntergang weiter auf sich warten lassen.
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Auch wenn die Bilder von Naturkatastrophen sich häufen,wird die Menschheit nicht untergehen. Im Gegensatz zu anderen Schreckensszenarien ist der Mensch diesen Ereignissen nicht hilflos ausgeliefert, sondern kann etwas unternehmen, bevor es auf der Erde definitiv zu ungemütlich wird.
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5. SUPERVULKAN: Unter dem knapp 9000 Quadratkilometer großen Yellowstone-Nationalpark im US-Bundesstaat Wyoming schlummert eine gigantische Zeitbombe. Ein Supervulkan.
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In den vergangenen zwei Millionen Jahren gab es neben zahlreichen kleineren Ausbrüchen drei Mega-Eruptionen, die letzte vor rund 640 000 Jahren. Ein derartiges Inferno könnte die menschliche Zivilisation in eine Katastrophe stürzen.
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Ascheregen und Lava-Lawinen unvorstellbaren Ausmaßes würden die gesamte Infrastruktur Nordamerikas lahmlegen und weltweit zum vulkanischen Winter führen. Die Folgen wären eine dramatische Abkühlung des Klimas, ein Massensterben von Pflanzen und Tieren sowie eine globale Hungersnot.
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Weltweit gibt es rund 18 Supervulkane mit einer Magmakammer, die mehr als 1000 Kubikkilometer Asche und Lava in die Atmosphäre schleudern kann. Der letzte Ausbruch ereignete sich im Gebiet des neuseeländischen Tauposees vor 23 000 Jahren.
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Fazit SUPERVULKAN: Der Untergangsfaktor ist gering. Dass ein Supervulkan in die Luft fliegen wird, ist unstrittig. Dies wird aber nicht in den nächsten Jahrzehnten geschehen, sondern in geologisch naher Zukunft – innerhalb der nächsten Jahrtausende. Fürs Erste kann die Menschheit also aufatmen.
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6. SONNENINFERNO: Auch Planeten und Sternen ist ein Ende beschieden, wenngleich ihr Ableben ungleich dramatischer abläuft als beim Menschen. Auch die Sonne wird in einigen Milliarden Jahren ihre Brennstoffvorräte komplett aufgezehrt haben und sich zu einem Feuerball aufblähen, der das 256-fache des heutigen Radius von 1,4 Millionen Kilometern ausmacht.
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Sie wird zum Roten Riesen, einem Himmelskörper von gigantischen unvorstellbaren Ausmaßen und extrem hoher Temperatur, der Venus, Merkur und am Ende die Erde vernichtet. Nach Berechnungen von Astronomen soll dieser Rote Riese in 7,6 Milliarden Jahren zu einem Weißen Zwerg mutieren – den Überresten ausgebrannter Sterne.
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Die Menschheit wird davon nichts mehr mitbekommen. In spätestens einer Milliarde Jahre wird die Erde zum Lavaplaneten, auf dem nur noch hartgesottene Mikroorganismen überleben.
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Fazit SONNENINFERNO: Angesichts der zeitlichen Dimensionen ist der solare Crash reines Science-Fiction-Theater. Sollten sich zukünftige Geschlechter nicht rechtzeitig mit Raumschiffen in Sicherheit bringen, wird die Menschheit das Sonneninferno nicht überleben. Bis dahin hat sie noch genügend Zeit, um sich durch Kriege, Seuchen und Umweltzerstörung das eigene Grab zu schaufeln.
Foto Wikipedia commons/NASA.org
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7. GAMMABLITZ: Im Universum braut sich etwas Bedrohliches zusammen: Gammablitze (englisch: Gamma-ray bursts) zucken durch die Unendlichkeit. Diese Blitze sind gewaltige interstellare Energieausbrüche, von denen unvorstellbar große Mengen elektromagnetischer Strahlung ausgehen.
Foto Wikipedia commons/hubblesite.org
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1967 wurde ein solcher Gammablitz von einem amerikanischen Spionagesatelliten erstmals beobachtet. Dass die Strahlen aus den Tiefen des Weltalls kamen, stellten Wissenschaftler des Los Alamos National Laboratory in New Mexico 1973 fest.
Foto Wikipedia commons/ National Science Foundation
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Was hat dieses kosmische Phänomen mit der Erde zu tun? Die Energie eines Gammablitzes reicht aus, um Planeten noch über eine Entfernung von Tausenden von Lichtjahren regelrecht zu grillen. Der Blaue Planet ist zum Glück außer Gefahr. Bisher traten Gammablitze nach Erkenntnissen von Astronomen weit entfernt von unserem Sonnensystem auf.
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Fazit GAMMABLITZ: Selbst wenn die Erde in ferner Zukunft in ein Gammagewitter geraten sollte, müsste das nicht zwangsläufig das Ende allen Lebens bedeuten. Diese Gefahr aus dem All taugt allenfalls für Science-Fiction-Thriller, nicht aber als Argument für einen sich in den nächsten Jahrhunderten ereignenden Weltuntergang.