50 Jahre Tod von John F. Kennedy Der unsterbliche Mythos
John F. Kennedy ist im historischen Gedächtnis ewig jugendlich präsent, obwohl ihm kaum Zeit blieb, als Präsident Geschichte zu schreiben. Sein Nachfolger Lyndon B. Johnson, der von ihm den Vietnamkrieg erbte, ist dagegen fast ein Paria. Andreas Geldner beschreibt in seinem Essay eine Lektion über Schein und Sein in der Politik.
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Jack und Jackie - US-Präsident John F. Kennedy und seine Frau Jacqueline haben dem Weißen Haus ihren Stempel aufgedrückt wie kaum ein Präsidentenpaar vor oder nach ihnen. Was macht den Mythos dieser beiden aus?
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John F. Kennedy, 1917 als Sohn des Self-made-Millionärs Joseph Kennedy und seiner Frau Rose geboren, verdient sich im Zweiten Weltkrieg als Schnellbootkommandant im Südpazifik seine Meriten als Kriegsheld.
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1952 wird John F. Kennedy Senator von Massachusetts, ein Jahr später heiratet er die junge Fotoreporterin und Tochter aus gutem Hause, Jacqueline Lee Bouvier. Die 23-Jährige erdet den jungen, als Schwerenöter bekannten Demokraten.
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Das frisch verheiratete Paar zieht in ein Stadthaus in Georgetown. Jackie tut sich - anders als beispielsweise Roberts Frau Ethel - schwer damit, sich dem alles berrschenden Kennedy-Clan unterzuordnen.
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Nach einer Fehlgeburt bringt Jackie 1957 Caroline zur Welt, drei Jahre später folgt John jr. - da ist JFK schon mitten in den Vorbereitungen für seinen nächsten politischen Schritt: Er will Präsident der Vereinigten Staaten werden.
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1961 ist Kennedy am Ziel seiner Wünsche - mit nur 43 Jahren wird er zum Präsidenten gewählt. Er will frischen Wind in das Oval Office bringen. "Fragt nicht, was Euer Land für Euch tun kann, fragt, was Ihr fürEuer Land tun könnt", ist der viel zitierte, zentrale Satz seiner Vereidigungsrede.
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Was die Öffentlichkeit nicht wissen darf: Der Präsident ist gesundheitlich stark angeschlagen, nimmt starke Medikamente und trägt ein Stützkorsett, weil ihn rasende Rückenschmerzen plagen.
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Unter Jackies Ägide wird das Weiße Haus zur Anlaufstelle von Schriftstellern, Musikern und Showstars.
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Es sind Bilder wie dieses, die die Regierung Kennedy gerne öffentlich machen: Der kleine John John, der mit seinem Vater durch das Weiße Haus trappelt. "Schaut her, wir sind jung und modern", sollen diese Szenen vermitteln.
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Doch das Ehepaar Kennedy ist bei weitem nicht so glücklich und harmonisch, wie diese Bilder vermuten lassen: Die Affären ihres Mannes machen Jackie zu schaffen.
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Doch in ihrer stoischen Haltung ist sie längst eine Kennedy geworden. Niemals verliert sie ein Wort über JFKs Eskapaden.
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Im Oktober 1962 bringt die Kuba-Krise die Welt an den Rand eines Atomkrieges. Kennedy setzt sich durch, die Sowjets ziehen ihreRaketen von der Karibik-Insel ab. In der Folge bemüht sich der Präsident um erste Schritte in Richtung Entspannungspolitik.
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Am 26. Juni 1963 spricht Kennedy vorHunderttausenden am Schöneberger Rathaus die legendären Worte: "Ich bin ein Berliner!" Damit macht der Präsident die Berliner beinahe vergessen, dass er zwei Jahre zuvor tatenlos zuschaut, wie die DDR die Berliner Mauer errichtet.
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Seine Berlinrede ist einer der letzten großen Auftritte Kennedys. An einem strahlenden Herbsttag in Dallas findet das Leben des Präsidenten 1963 ein jähes Ende: ...
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Lee Harvey Oswald erschießt John F. Kennedy, der Präsident stirbt in Jackies Armen. Später wird sie dem Journalisten Theodore White erzählen: "Auf dem ganzen Weg ins Krankenhaus habe ich mich immer wieder über ihn gebeugt und gesagt: Jack, Jack, kannst du mich hören? Ich liebe dich, Jack."
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Zwei Tage später wird Lee Harvey Oswald seinerseits getötet - vom Nachtclubbesitzer Jack Ruby. Eine Tatsache, die bis heute viel Raum für Spekulationen gibt, ob JFK einer Verschwörung zum Opfer fiel.
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Die unter Schock stehende Bevölkerung bewundert die gefasste und würdevoll trauernde Witwe.
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Von einem Tag auf den anderen zieht sich die 34-jährige Jackie komplett aus der Öffentlichkeit zurück und kümmert sich intensiv um ihre Kinder, die den gewaltsamen Tod ihres Vaters verkraften lernen müssen.
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Jacks Bruder Bobby wird in den Jahren nach dem Attentat zu Jackies engstem Vertrauten. Als auch RFK 1968 ermordert wird, will Jackie nur noch eines - weg. "In diesem Land töten sie Kennedys", soll sie erschüttert gesagt haben.
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Mit 39 Jahren heiratet sie den griechischen Tankermilliardär Aristoteles Onassis und folgt ihm nach Athen. Die Amerikaner sind entsetzt. "Jackie, was hast du uns angetan?", titelt eine Tageszeitung und die Medien nennen ihre ehemalige Ikone nun despektierlich "Jackie O.". Sieben Jahre später stirbt Onassis und hinterlässt seiner Frau ein geschätztes Vermögen von 200 Millionen Euro.
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Die Kennedys und mit ihnen Amerika nehmen ihr verlorenes Schaf gerne wieder in ihren Reihen auf. Jackie kehrt nach New York zurück und bezieht ein Appartement an der Upper East Side. Im Central Park sieht man sie mit Kindern und Enkelkindern spazieren gehen, bis zuletzt arbeitet sie für einen New Yorker Verlag als Lektorin. Ihre letzte Liebe findet sie in Maurice Tempelsman, den sie bereits aus ihrer Zeit als First Lady kennt.
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1994 wird bei der 64-Jährigen Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert. Am 19. Mai stirbt Jackie im Kreise ihrer Familie. Sie wird an der Seite ihres ersten Mannes John beigesetzt.
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Das schon fast sprichwörtliche Drama der Kennedys - es geht weiter: 1998 stürzen John jr., seine Frau Carolyn Bessette und deren Schwester Lauren mit ihrem Privatflugzeug ab, als sie sich auf dem Weg zu einer Hochzeit auf Marthas Vinyard befinden. Alle drei kommen ums Leben.
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Kennedy-Tochter Caroline führt die Familientradition weiter und macht Politik: Die 56-Jährige ist US-Botschafterin in Japan und die erste Frau in diesem Amt.