Architekturpreis der Wüstenrot Stiftung Die besten Einfamilienhäuser
Das Einfamilienhaus gilt vielen als Sündenfall der Bauwirtschaft. Ein Architekturwettbewerb zeigt, wie der Haustyp doch noch zu retten ist. Und ein Stuttgarter Architekturbüro gehört zu den Auserwählten.
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Foto Philip Heckhausen/Heckhausen
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An diesem prägnanten Holzbau aus Selzach in der Schweiz kann man sehen, dass ökologisches Bauen auch auf dem Land gelingen kann.
Foto © Arne Fentzloff/Arne Fentzloff
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In der Kronsberg-Siedlung in Hannover wurde ein bundesweit einmaliges Recyclinghaus gebaut. Mehr als die Hälfte der verwendeten Werkstoffe wurden vor der Deponie gerettet. Die grünlich-bläulichen Profilbaugläser waren einst an einer Lackiererei angebracht, die schwarzen Faserzementplatten schmückten früher mal ein Freizeitheim.
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Viele Wände sind zuvor im Messebau verwendet worden, der Boden wurde aus Ziegelschutt gefertigt.
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Selbst im Bad ist vieles aus gerettetem Müll, zum Beispiel der mosaikartige Fliesenspiegel, der aus alten Kronkorken besteht. Verantwortlich für die Planung: das Architekturbüro Cityförster aus Hannover.
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In Breitenbrunn im Erzgebirge steht dieses Haus, welches der Architekt Matthias Voigt für sich selbst und seine Familie geplant hat.
Foto Arne Fentzloff/Arne Fentzloff
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Das sogenannte Waldhaus in Breitenbrunn ist die Weiterentwicklung eines baufälligen Bestandsgebäudes. Hier in Thüringen, unweit der tschechischen Grenze, war das Haus früher mal ein Wohnhaus, dann auch ein Ferienhaus, wobei die einzelnen Zimmer zu Gästezimmern umfunktioniert wurden. Der Rückbau gestaltete sich dementsprechend anspruchsvoll.
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Entstanden ist ein ästhetisch äußerst ansprechender Bau, der die Tradition des Ortes achtet und gleichzeitig mit seiner eigenständigen Haltung neue Impulse für die Gemeinde setzt. Das Material Holz bestimmt sowohl den äußeren Auftritt des Gebäudes als auch den Innenausbau. Die Jury des Gestaltungspreises der Wüstenrot-Stiftung würdigte den Mut, sich eines solchen Gebäudes anzunehmen.
Foto THOMAS_WOLF_GQTHA/THOMAS_WOLF_GQTHA
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Die kleine Gemeinde Münsing östlich vom Starnberger See in Bayern bekam mit einem eindrucksvollen Mehrgenerationenhaus ein architektonisches Highlight mitten in den Ort gebaut.
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Das Münsinger Wohnprojekt kombiniert jeweils Einfamilienhäuser und Wohnungen unter einem Dach: 24 unterschiedlich große Einheiten in zwei Gebäuden.
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Die in Holzbauweise errichteten Energieeffizienzhäuser überzeugen die Jury des Gestaltungspreises der Wüstenrot-Stiftung als vorbildliche Lösung des nachverdichteten Bauens unter Berücksichtigung des sorgsamen Flächenverbrauchs, des dörflichen Kontexts und der Möglichkeit, sich den wandelnden Bedürfnissen der Bewohnerinnen unterschiedlicher Generationen anzupassen.
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Ein Beispiel aus der Schweiz: Ein kleiner Holzschuppen an einer Straßenecke im Dorfkern von Jonschwil wurde zu einem Wohngebäude mit 99 Quadratmeter für vier Personen umgebaut.
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Von außen erscheint das Volumen schlicht und bescheiden, im Inneren wirkt es großzügig, weil sich die Wohnräume als übergreifende, fließende Raumlandschaft ohne Flure geschickt über drei Geschosse verteilen.
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Das Vorher-Bild der Scheune in Jonschwil. Das Architekturbüro Lukas Lenherr aus Quinten (Schweiz) beweist, dass einfaches und suffizientes Bauen auch in schwierigen Lagen möglich ist.
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Ein gutes Beispiel für den Erhalt historischer Bausubstanz: Der aus dem Jahr 1371 stammende Hof Toni zu Moos liegt ländlich-peripher zwischen Passau und Linz. Der landwirtschaftliche Betrieb wurde eingestellt.
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Anlass für die Baumaßnahme war, dass Wohnraum für die junge Generation geschaffen werden sollte – eine Familie mit Kind gemeinsam mit der älteren Generation unter einem Dach.
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In der Scheune können Hackschnitzel zur Wärmegewinnung gelagert werden. Verantwortlich für die Planung: Bogenfeld Architektur ZT-GmbH aus Linz.
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Sechs Etagen auf 35 Quadratmeter Grundfläche – kann man so bauen, wohnen und arbeiten? Aber klar, das geht. Der Architekt Wolfgang Zeh hat es mit seinem inzwischen deutschlandweit bekannten Baulücken-Projekt in Köln eindrucksvoll bewiesen.
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Das ist die Baulücke in Köln-Ehrenfeld vor dem Bau. Niemand wollte hier bauen. Ein sogenannter Unort im urbanen Gedränge von Gründerzeit-Häusern.
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Doch die Beschränkungen können kreative Energie freigeben. Heute ist die Kölner Baulücke ein perfektes Beispiel für gelungene städtische Nachverdichtung.
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Wolfgang Zehs Dachterrasse hat ihren besonderen Reiz. Noch mehr Stadt geht nicht.
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Ein Projekt in Ahrensburg: Dieser in Deutschland sehr häufige Typus eines Siedlungshauses wurde auf ungewöhnliche Art erweitert.
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Anstatt sich für einen Anbau in kubischer Form oder eine Firstausrichtung senkrecht zur bestehenden zu entscheiden, wird die Firstlinie des Anbaus parallel zum Bestand ausgerichtet.
Foto Arne Fentzloff/Arne Fentzloff
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Der ursprüngliche Anblick. Dieser Haustypus ist in Deutschland überall zu sehen, doch nur selten werden diese Gebäude ansprechend und nachhaltig modernisiert. Loki Architektur aus Hamburg hat gezeigt, wie es gehen könnte.
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Das experimentelle Konzept für dieses Einfamilienhaus in Selzach (Schweiz) stammt von „Meier Unger Architekten“ aus Leipzig.
Foto Philip Heckhausen/Philip Heckhausen
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Über fünf Jahre hinweg experimentierten die Planer an diesem „Case Study“-Haus in Selzach, in dem kein einziges Element von der Stange verbaut, sondern jedes Bauteil mit viel Bedenkzeit, Eigenleistung und Sinn für handwerkliche Tradition maßgeschneidert wurde.
Foto Philip Heckhausen/Philip Heckhausen
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Das Resultat: ein neues Verständnis im Umgang mit Ressourcen, der Arbeit mit Baustoffen aus natürlichem Material, naturbelassenem Holz und lokal gewonnenem Kalk.
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Das Haus Grau wurde als Neubau und Nachverdichtungsmaßnahme in das Wohngebiet Beverau im Aachener Süden integriert, das seinen Ursprung in den 1920er Jahren hat und aus Reihenhäusern, Doppelhäusern sowie frei stehenden Einfamilienhäusern besteht.
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Der Innenraum überrascht durch den hallenartigen Raumeindruck, der durch die zum Garten hin bis auf 3,40 Meter ansteigende Decke erreicht wird. Zudem wird das Haus durch Podeste strukturiert.
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Das Architekturbüro Amunt Martenson spielt im Haus Grau in Aachen bewusst mit dem Eindruck des Unfertigen.
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Dieses Reihenmittelhaus „Krüner 122“ aus dem Jahr 1958 findet sich im Südwesten von München. Den Umbau verantworteten Multerer Architekten aus Grünwald.
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Die Bauaufgabe bestand bei diesem Projekt darin, mit wenigen, aber gezielten Eingriffen sowie einem überschaubaren Kostenrahmen eine neue räumliche Ordnung herzustellen und die Wohnfläche zu vergrößern. Das Mittel der Wahl war ein zweigeschossiger Anbau auf der Gartenseite, der das Haus erweitert und – dem Nachhaltigkeitsgedanken verpflichtet – als Holzrahmenbau erstellt wurde.
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Das „House With Two Columns“ liegt im Neubaugebiet von Polling. Im Gegensatz zu den benachbarten Einfamilienhäusern ist die Grundfläche auf ein Minimum reduziert. Die Fassade ist – durch Verkohlung – schwarz und fällt ziemlich auf.
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„Sparsam und einfach“ lautet das Grundthema dieses Neubaus. Das Rohe und Simple macht aber den Reiz im Inneren aus.
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Verantwortlich für den beeindruckenden Entwurf „House of Two Columns“ war das Büro Kofink Schels aus München.
Foto Arne Fentzloff/Arne Fentzloff
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Früher mal ein Unort in Bad Hindelang: die heruntergekommene Wählvermittlungsstelle.
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Das Wohnhaus in Bad Hindelang nutzt die zum Abriss freigegebene ehemalige Wählvermittlungsstelle der Post als Basis für neues Wohnen. Dabei wird die Atmosphäre durch das Zusammenspiel zwischen Alt und Neu geprägt.
Foto © Arne Fentzloff/Arne Fentzloff
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Die graue Energie des Bestands bleibt weitgehend erhalten und wird mit leimfreien Massivholzelementen aufgestockt – im Selbstbau, um Kosten zu reduzieren. Das gilt auch für diesen Träger, der in Eigenregie eingebaut wurde.
Foto © Arne Fentzloff/Arne Fentzloff
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Grundstück und Gebäude galten im Dorf viele Jahre lang als „Schandfleck“. Heute ist es ein Schmuckstück, das die Jury des Gestaltungspreises der Wüstenrot-Stiftung besonders hervorhob.
Foto @ Stefan Josef Müller/Feyyaz Berber /Stefan Müller/Feyyaz Berber
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EIn Reihenhaus in Köln: Die Jury des Gestaltungspreises der Wüstenrot-Stiftung würdigte, wie ein Bestandsgebäude aus den 1920er Jahren durch einen wertschätzenden, den Kontext respektierenden Umbau für die Bedürfnisse einer fünfköpfigen Familie mit drei kleinen Kindern adaptiert wurde.
Foto @ Stefan Josef Müller/Feyyaz Berber /Stefan Müller/Feyyaz Berber
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Das Haus im Kölner Stadtteil Zollstock tanzt nicht aus der Reihe, sondern sorgt gemeinsam mit einem ochsenblutrot gestrichenen Nachbarn für einen Farbakzent in der Reihenhaussiedlung.
Foto Stefan Müller/Feyyaz Berber /Stefan Müller/Feyyaz Berber
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Im Inneren wurde der Grundriss auf kleiner Fläche neu ausgerichtet und erhielt dadurch eine überzeugende Klarheit und Großzügigkeit. Die Planung kam vom Architekturbüro Feyyaz Berber aus Köln.
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Dieses Haus in kompakter Holzbauweise steht in Schondorf in Bayern und ist beispielhaft für eine gelungene Nachverdichtung im ländlichen Raum.
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Es kamen massive einschichtige Holzkonstruktionen und eine regional übliche Holzschalung zum Einsatz; auch die Technik wurde auf ein Minimum reduziert.
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Dieses Haus, das mitten im Dorf steht und vom Architekturbüro Lüps in Schondorf konzipiert wurde, ist nachvollziehbar als Prototyp zu verstehen, der auch an anderen Orten für die Nachverdichtung im ländlichen Raum eingesetzt werden kann.
Foto THOMAS_WOLF_GQTHA/THOMAS_WOLF_GQTHA
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Das „Haus am Hang“ kam beim Gestaltungspreis ebenfalls auf die Short List. Das Ferienhaus steht in einem heilklimatischen Kurort, die Gemeinde St. Blasien-Menzenschwand ist eine Urlaubsregion im Südschwarzwald nahe der Schweizer Grenze. Das Haus liegt an einem Abrutschhang und ist deshalb aufgeständert, was aber auch die Flächenversiegelung minimiert.
Foto THOMAS_WOLF_GQTHA/THOMAS_WOLF_GQTHA
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Für den Bau wie auch die ungewöhnliche Innenarchitektur samt Farbgebung zeichnet das Stuttgarter Architekturbüro Amunt verantwortlich.
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Im Erdgeschoss befinden sich das Wohnzimmer, die Küche, ein Badezimmer, ein Schlafzimmer sowie der Zugang zur Terrasse. Die Grüntöne sind als Zitate des klassischen Schwarzwaldhauses zu verstehen, die oft bis heute waldgrüne Fensterläden aufweisen.
Foto Martina Waiblinger/Martina Waiblinger
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Anja Reichert-Schick von der Wüstenrot-Stiftung, Leiterin des Themengebiets Zukunftsfragen und bei der Auswahl für den Gestaltungspreis für die Vorprüfung zuständig sowie für die Organisation des renommierten Wettbewerbs.
Foto Stefan Maria Rother/Stefan Maria Rother
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René Hartmann von der Wüstenrot-Stiftung, er ist Architekt, Projektleiter und zuständig für die Organisation und Durchführung des Gestaltungspreises.