Die erfolgreichsten Winter-Olympioniken Wer hat noch mehr Medaillen als Natalie Geisenberger?
In Peking hat sich die Rodlerin Natalie Geisenberger mit nun sechs Goldmedaillen zur erfolgreichsten deutschen Winter-Olympionikin gekürt. Doch es gibt Athleten, die noch besser waren. Ein Überblick.
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Die Rodlerin Natalie Geisenberger holt sich in Peking ihr sechstes Olympiagold – und macht womöglich bis zu den nächsten Spielen von Cortina d’Ampezzo weiter.
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Margit Björgen (8 Gold, 4 Silber, 3 Bronze): Die heute 41 Jahre alte Norwegerin ist die Nummer eins unter allen Olympia-Wintersportlern. In der Staffel holte sie ihre erste Medaille, es war Silber in Salt Lake City 2002. Ihre acht Olympiasiege sammelte Björgen zwischen 2010 und 2018. Ganz unumstritten war die 18-malige Weltmeisterin allerdings nicht. Die Langläuferin nahm dank einer Ausnahmegenehmigung über viele Jahre Asthmamedikamente, eine Konkurrentin beschuldigte sie deshalb zeitweise des Dopings. Es blieb allerdings bei der Anschuldigung. Dann erschien im Herbst 2021 ihre Biografie – und darin hat Björgen verraten, dass sie beinahe wegen Spuren eines anabolen Steroids im Urin gesperrt worden wäre. Ihre Dopingprobe nach den 30 Kilometern bei der WM in Lahti war auffällig, dass aber kein Dopingfall Marit Björgen in den Akten ruht, liegt daran, dass sie glaubhaft versicherte, Primolut-N eingenommen zu haben. Dabei handelt es sich um ein Medikament, das Leistungssportlerinnen nutzen, um ihren Menstruationszyklus zu verschieben – in ihrem Fall auf einen Zeitpunkt nach Ende der WM. Es wurde kein Urteil gegen die fleißige Medaillensammlerin gesprochen, so blieb ihr Ruf unbefleckt. Björgen lebt mit ihrem Partner in Oslo und hat zwei Söhne .
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Ole Einar Björndalen (8 Gold, 4 Silber, 1 Bronze): Sowohl nach Anzahl der Titel als auch nach Gesamtzahl der Medaillen ist der Norweger bei Olympia und WM der erfolgreichste Biathlet – er holte als erster Skijäger Weltmeistertitel in allen Disziplinen. Bei den Winterspielen 2002 gewann der heute 48-Jährige sogar in allen vier ausgetragenen Wettbewerben Gold. Seit drei Jahren betreut er die chinesischen Biathleten als Nationaltrainer. Mit der früheren Biathletin Darja Domratschawa ist er verheiratet, am 1. Oktober 2016 wurde Tochter Xenia geboren.
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Björn Dählie (8 Gold, 4 Silber): Platz drei für Dählie, das komplettiert das norwegische Podium der erfolgreichsten Winter-Olympioniken. Neben zwölf Olympiamedaillen besitzt der heute 54-Jährige noch 17 goldene WM-Plaketten, was ihn zum erfolgreichsten männlichen Langläufer macht. Dählie musste 2001 seine Karriere beenden, nachdem er 1999 einen schweren Rollski-Unfall hatte. Er fand zwar zurück zum Sport und in den Weltcup, konnte aber an seine gewohnten Leistungen nicht mehr anknüpfen – in der Vorbereitung auf seine vierten Winterspiele 2002 in Salt Lake City trat er zurück. Dählie ist seit 2002 verheiratet und hat zwei Kinder.
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Ireen Wüst (6 Gold, 5 Silber, 1 Bronze): Mit ihrer sechsten Goldmedaille, die die Niederländerin in Peking über 1500 Meter holte, kletterte sie auf Platz vier der ewigen Bestenliste – und ist nun die einzige Eisschnellläuferin, die in fünf Winterspielen in Folge mindestens eine Plakette mitgenommen hat. Wüst feierte 2006 in Turin ihr Debüt unter den Ringen und wird nach Peking zurücktreten. Neben den Olympiamedaillen sammelte sie auch 20 WM-Titel, was sie zur erfolgreichsten Athletin ihrer Sportart macht. Ihre größten Erfolge holte Wüst über 1500 und 3000 m.
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Ljubow Jeregowa (6 Gold, 3 Silber): Die Russin war die überragende Skilangläuferin mit jeweils drei Goldmedaillen 1992 in Albertville und 1994 in Lillehammer, darüber hinaus wurde sie dreimal Weltmeisterin und gewann 1993 den Gesamtweltcup. Nach einer Babypause 1995 kehrte sie zurück und knüpfte an ihre Leistungen an. Bei der WM 1997 folgte der tiefe Fall. Erst jubelte Jegorowa über Gold, dann wurde sie des Dopings überführt und zwei Jahre gesperrt. Danach spielte sie im Weltcup keine Rolle mehr. Jegorowa ist heute 55 Jahre alt.
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Wiktor Ahn (6 Gold, 2 Bronze): Wiktor Ahn wurde als Ahn Hyun-soo 1985 in Seoul geboren und gewann im Shorttrack 2006 Gold über 1500 und 1000 Meter sowie mit dem Team. Die Spiele 2010 verpasste Ahn verletzt, daraufhin wollte ihn der südkoreanische Verband nicht mehr nominieren – und er beschloss, für Russland anzutreten. 2014 in Sotschi holte er zweimal Einzel- sowie Team-Gold. 2018 wurde Ahn aufgrund des russischen Staatsdopings gesperrt. Seine Klage vor dem Sportgerichtshof hatte keinen Erfolg, im September 2018 beendete er die Karriere und lebt seitdem wieder in Südkorea.
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Lidija Skoblikowa (6 Gold): Die sowjetische Eisschnellläuferin brachte 1960 zwei Goldene nach Hause, 1964 triumphierte sie in Innsbruck auf allen vier Strecken über 500, 1000, 1500 und 3000 Meter. Zusätzlich errang Skoblikowa zwei WM-Titel. Im Sommer 1964 machte Skoblikowa eine Babypause. Sie kehrte im Herbst 1966 zurück, knüpfte aber nicht an frühere Erfolge an – wenngleich sie im Januar 1967 noch den dritten Weltrekord ihrer Laufbahn aufstellte. Nach ihrem Karriereende 1969 übernahm die heute 82-Jährige leitende Funktionen in Sportschulen und -behörden.