Robin Dutt, Alexander Zorniger und Co. Was aus den Jahrgangsbesten der DFB-Trainerschule wurde
Der DFB hat 24 Trainern die Fußballlehrer-Lizenz erteilt. Anders als früher wird nicht mehr verraten, wer die beste Note hat. Wohl auch deshalb, weil der Titel des Jahrgangsbesten keinerlei Erfolgsgarantie beinhaltet, wie unsere Bildergalerie zeigt.
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Gruppenbild mit Präsident: Reinhard Grindel (l.) und die frisch gebackenen DFB-Fußballlehrer
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2001: Gemeinsam mit Iraklis Metaxas (heute Co-Trainer von Darmstadt 98) und Holger Gehrke (heute Torwarttrainer von Ungarn) war Michael Frontzeck 2001 Jahrgangsbester der Fußballlehrer-Ausbildung. Der frühere Linksverteidiger des VfB Stuttgart trainierte anschließend unter anderem Borussia Mönchengladbach, den FC St. Pauli und Hannover 96. Zuletzt war der 55-Jährige Coach des 1. FC Kaiserslautern, bei dem er im Dezember 2018 entlassen wurde.
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2002: Uwe Fuchs, ehemaliger Stürmer der Stuttgarter Kickers, begann seine Trainerkarriere 2001 beim damaligen Regionalligisten Fortuna Düsseldorf, der ihn keine drei Monate später wieder entließ. Anschließend arbeitete er in Ahlen, Wuppertal und Lübeck – und beendete nach seiner Entlassung beim VfL Osnabrück Ende 2011 seine Trainerkarriere. Heute ist der 52-Jährige als Spielerberater tätig.
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2003: Als Jahrgangsbester (gleichauf mit Hansi Flick, dem langjährigen Co-Trainer der Nationalmannschaft) übernahm Thomas Doll 2004 das Traineramt beim Hamburger SV und wurde anschließend von Borussia Dortmund engagiert. Danach tingelte der frühere DDR- und BRD-Nationalspieler durch die Türkei, Ungarn und Saudi-Arabien, ehe er Ende Januar als Feuerwehrmann bei Hannover 96 anheuerte. Seine Rückkehr in die Bundesliga ist bisher ein einziger Reinfall: Sieben Spiele, sechs Niederlagen – so lautet die Bilanz des 52-Jährigen.
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2004: Mit Maren Meinert (seit 2005 beim DFB tätig) und André Schubert (heute Coach bei Eintracht Braunschweig) teilte sich Olaf Janßen (52) den Titel des Jahrgangsbesten. Nach Stationen in Aserbaidschan und im Iran war der Krefelder 2016 beim VfB Stuttgart erst Co-Trainer und dann kurzzeitig sogar Chefcoach. Anschließend saß er beim FC St. Pauli und Viktoria Köln auf der Bank und ist derzeit Assistent von Bruno Labbadia beim VfL Wolfsburg.
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2005: Neben Kai Timm (heute Stützpunktkoordinator des rheinischen Fußballverbands) war auch Robin Dutt Primus unter den Fußballlehrer-Absolventen. Erfolg hatte er bei den Stuttgarter Kickers und dem SC Freiburg, gescheitert ist er bei Bayer Leverkusen und Werder Bremen. Glücklos auch seine Engagements als Sportdirektor des DFB und des VfB Stuttgart. Beim Zweitligisten VfL Bochum arbeitet der 54-Jährige inzwischen wieder als Trainer.
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2006: Markus van Ahlen arbeitete in der Jugend von Bayer Leverkusen und dem Hamburger SV, ehe er bei Arminia Bielefeld und 1860 München jeweils kurzzeitig Chefcoach der Profiteams wurde. Der Durchbruch gelang ihm nicht – seit 2016 ist der 48-Jährige wieder im Nachwuchsbereich von Bayer Leverkusen tätig.
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2007: Karsten Baumann (48), einst eisenharter Verteidiger beim 1. FC Köln, war (mäßig erfolgreicher) Trainer mehrerer Drittligisten, darunter der VfL Osnabrück, MSV Duisburg und bis Ende 2015 Hansa Rostock. Seit 2017 arbeitet der Diplom-Sportwissenschaftler als Sportlehrer mit Schwerpunkt Fußball an der internationalen Schule ISR in Neuss.
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2008: Als Jahrgangsbester verließ auch Dirk Schuster die Hennes-Weisweiler-Akademie – und feierte anschließend beachtliche Erfolge. Mit den Stuttgarter Kickers stieg der frühere Nationalverteidiger 2012 in die Dritte Liga auf; mit Darmstadt 98 gelang ihm sogar der Durchmarsch in die Bundesliga. Weniger Glück hatte Schuster (51) anschließend beim FC Augsburg und seinem zweiten Gastspiel in Darmstadt. Im vergangenen Februar wurde der „Fußballtrainer des Jahres 2016“ entlassen.
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2009: Als Kulttainer galt Holger Stanislawski (49) beim FC St. Pauli schon vor dem Erwerb seiner Fußballlehrer-Lizenz. Fünf Jahre war „Stani“ bei dem Kiezclub tätig, mit dem er in die Bundesliga auf- und dann wieder abstieg. Erfolglos blieben seine anschließenden Engagements bei der TSG Hoffenheim und dem 1. FC Köln, bei dem er im Mai 2013 um sofortige Auflösung seines Vertrags bat. Seit 2014 ist der gelernte Masseur Geschäftsführer eines Rewe-Markts in Hamburg-Winterhude und Fußball-Experte des ZDF.
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2010: Mario Himsl hieß der stolze Absolvent, der sich 2010 vom damaligen DFB-Sportdirektor Matthias Sammer (links im Bild) als Jahrgangsbester auszeichnen ließ. Als Trainer ist der Fußball-Fachmann anschließend allerdings nicht nennenswert in Erscheinung getreten. Seit 2016 leitet der 46-Jährige die Nachwuchsabteilung des Landesligisten Kirchheimer SC. Zudem ist der Bayer für die Beratungsfirma Double Pass tätig.
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2011: Als Superhirn und Taktikguru galt Jan-Moritz Lichte schon in seiner Zeit als blutjunger Nachwuchskoordinator beim SC Paderborn. Zum Chefcoach hat es der 39-Jährige bislang aber nicht geschafft. Beim FC St. Pauli und Bayer Leverkusen arbeitete er als Co-Trainer, war bei Hannover 96 zudem Nachwuchschef und ist seit 2017 Assistent von Sandro Schwarz beim 1. FSV Mainz 05.
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2012: Keiner aus seinem Lehrgang hatte bessere Noten als Alexander Zorniger, zu jener Zeit Coach der SG Sonnenhof Großaspach. Über RB Leipzig kam er 2015 nach Stuttgart, wollte die Spielweise des VfB revolutionieren – wurde aber schon nach einem halben Jahr entlassen. Mit Bröndby IF feierte der 51-Jährige anschließend den Gewinn des dänischen Pokalwettbewerbs, ehe er im vergangenen Februar nach knapp drei Jahren beurlaubt wurde.
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2013: Als Coach der TSG Hoffenheim II schaffte Frank Kramer das Kunststück, die Fußballlehrer-Ausbildung als Jahrgangsbester abzuschließen. Mit der Spvgg Greuther Fürth erreichte er 2014 die Relegationsspiele um den Aufstieg in die Bundesliga gegen den HSV, was ihn nicht davor bewahrte, im Jahr darauf entlassen zu werden. Bei Fortuna Düsseldorf hatte Kramer anschließend noch weniger Glück, weshalb der 46-Jährige seit 2016 im Nachwuchsbereich des DFB arbeitet.
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2014: Als frisch gebackener Jahrgangsbester wechselte Achim Beierlorzer in den Nachwuchsbereich von RB Leipzig und fungierte nach der Beurlaubung von Alexander Zorniger als Interims-Chefcoach des damaligen Zweitligisten. Als Assistent von Ralf Rangnick stieg er anschließend mit RB in die Bundesliga auf und wechselte 2017 als Cheftrainer zum Zweitligaaufsteiger SSV Jahn Regensburg. Sein Vertrag läuft bis 2022, doch ist der 51-jährige Franke regelmäßig Trainerkandidat bei Bundesligaclubs.
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2015: Auf die Auszeichnung zum besten Absolventen der Fußballlehrer-Ausbildung folgte für Florian Kohfeldt zuletzt die Kür zum „Trainer des Jahres 2019“ durch den DFB. Bei Werder Bremen war er zunächst Co-Trainer von Viktor Skripnik und Alexander Nouri, ehe er im Oktober 2017 Chefcoach wurde. Schritt für Schritt hat der 36-Jährige die Hanseaten nach oben geführt, sein Vertrag läuft bis 2021.
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2016: Aufgrund der Ausbildung zum Fußballlehrer verließ Domenico Tedesco (33) 2015 schweren Herzens und nicht ganz freiwillig den VfB-Nachwuchs, arbeitete nebenher im Nachwuchs der TSG Hoffenheim – und schloss den Lehrgang mit 1,0 ab. Über Erzgebirge Aue kam der Jungcoach 2017 zu Schalke 04, wurde im ersten Jahr Vizemeister und im zweiten entlassen und durch Trainerveteran Huub Stevens ersetzt.
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2017: Als Vereinstrainer hat Damir Dugandzic noch keine Erfahrungen gesammelt. Lange Jahre war der Sportwissenschaftler als Stützpunktkoordinator für den Badischen Fußballverband im Einsatz, ehe er im Februar 2018 zum neuer Sportlicher Leiter des DFB-Talentförderprogramms ernannt wurde. Ein Engagement als Trainer eines Proficlubs schließt der 43-Jährige zumindest nicht aus.
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2018: Von der Pike auf hat Robert Klauss (34) bei RB Leipzig sein Trainerhandwerk gelernt. Bereits mit 25 stieg er als Co-Trainer im Nachwuchs ein und hat sich seither Schritt für Schritt nach oben gearbeitet. Seit Beginn dieser Saison ist der frühere Oberligastürmer Assistent von Ralf Rangnick in der Bundesliga.