Allianz MTV Stuttgart gegen Dresdner SC So liefen die letzten fünf Finalserien im Volleyball
Die Stuttgarter Volleyballerinnen stehen zum sechsten Mal in Folge in der Endspielserie um die Deutsche Meisterschaft. Wir zeigen, warum die Mission Meistertitel erst viermal scheiterte, ehe das MTV-Team im Mai 2019 doch zum großen Schlag ausholte.
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Endlich Meister: Das Team von Allianz MTV Stuttgart feiert am 11. Mai 2019 den Titelgewinn – in unserer Bildergalerie erinnern wir an die bisherigen fünf Endspielserien.
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Einen Titel haben die Stuttgarter Volleyballerinnen nach dem umkämpften 3:2 im Pokalfinale gegen die Ladies in Black Aachen schon sicher, als sie am Ende der Saison 2014/15 ihr erstes DM-Finale bestreiten. Sie wollen das Double – und erleben am Ende, trotz der großartigen Unterstützung ihrer Fans (unser Foto), eine herbe Enttäuschung. Das erste Duell beim Dresdner SC geht nach einer 2:1-Satzführung denkbar knapp 2:3 verloren (25:23, 16:25, 25:23, 22:25, 7:15), dann folgt ein 1:3 (13:25, 16:25, 25:19, 23:25) in der heimischen Scharrena. Trotz des klaren Rückstands gibt das MTV-Team allerdings nicht auf. Im Gegenteil. Im dritten Spiel in Dresden machen die Stuttgarterinnen mehr Punkte als der DSC (113:110) und führen wieder mit 2:1 Sätzen, unterliegen aber dennoch erneut im Tie-Break (26:28, 25:17, 25:23, 25:27, 12:15). Danach ist der Frust riesig, die Motivation aber ungebrochen: Die Stuttgarterinnen um Kapitänin Kim Renkema versprechen, im nächsten Jahr wiederzukommen. Und sie halten Wort.
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Allianz MTV Stuttgart und Dresdner SC spielen in der Saison 2015/16 auf Augenhöhe – und trotzdem fließen die Tränen nur auf einer Seite. Erst nach dem Pokalfinale, das die Stuttgarterinnen nach hartem Kampf mit 2:3 (22:25, 25:20, 18:25, 25:17, 10:15) verlieren. Und dann auch noch nach der Play-off-Serie um die Meisterschaft. Los geht es mit einem lockeren 3:0-Sieg (25:21,25:12, 25:16) des Titelverteidigers, doch die Stuttgarterinnen schlagen zurück. Sie gewinnen das zweite, hochdramatische Spiel in der Scharrena mit 3:2 (25:17, 25:20, 22:25, 23:25, 16:14). Der Dresdner SC nutzt anschließend seinen Heimvorteil zu einem 3:1-Erfolg (25:19, 25:27, 25:16, 25:20). Dann folgt der Höhepunkt der Serie: Die Stuttgarterinnen sind von der Scharrena in die Porsche-Arena umgezogen, 5392 Zuschauer sorgen für einen Rekord im deutschen Frauen-Volleyball. Und bejubeln, sofern sie zum MTV halten, einen hochemotionalen 3:2-Sieg (25:19, 19:25, 25:19, 22:25, 15:10). Weil das finale fünfte Duell nur zwei Tage später stattfindet, reisen die Dresdnerinnen mit dem Flugzeug nach Hause, während die Stuttgarterinnen in den Bus steigen – und kraft- und saftlos mit 0:3 untergehen (18:25, 20:25, 17:25). Anschließend kochen die Emotionen hoch. Das Team um Kim Renkema (unser Foto) fühlt sich von Alexander Waibl provoziert, verweigert dem DSC-Trainer teilweise den Handschlag. Die Dresdnerinnen feiern trotzdem ausgelassen das Double.
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In der Saison 2016/17 erreicht Allianz MTV Stuttgart auch dank seiner Außenangreiferin Michaela Mlejnkova (unser Foto) zum dritten Mal in Folge das Meisterschaftsfinale – diesmal gegen den SSC Schwerin. Gegen das Team von Bundestrainer Felix Koslowski soll nach dem dank einer furiosen Aufholjagd mit 3:2 gewonnen Pokalfinale (22:25, 21:25, 25:23, 25:12, 15:12) das Double her. Doch dem Ersten der Bundesliga-Hauptrunde gelingt die Revanche. Der SSC Schwerin gewinnt das erste, enge Duell daheim mit 3:1 (25:22, 19:25, 27:25, 25:23) und setzt sich anschließend auch in Stuttgart mit 3:1 durch (25:20, 14:25, 25:20, 25:16). Damit ist der Widerstand des MTV gebrochen, der im dritten Duell beim 0:3 chancenlos ist (17:25, 14:25, 16:25). Wieder bejubelt ein Stuttgarter Kontrahent den DM-Titel.
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Das Ergebnis (0:3) liest sich wesentlich deutlicher, als es die Finalserie im April 2018 zwischen Allianz MTV Stuttgart und SSC Schwerin gewesen ist. Erstmals in der Vereinsgeschichte haben die Stuttgarterinnen die Bundesliga-Hauptrunde auf Rang eins beendet – und folglich Heimrecht im ersten von maximal fünf Duellen. Das vom Pech gebeutelte Team (Nika Daalderop, die beste Außenangreiferin, hat sich kurz vor der Finalserie ebenso verletzt wie Libera Teodora Pusic) zeigt eine bärenstarke Leistung und liegt im Tie-Break mit 12:9 vorne. Doch anschließend machen die Gastgeberinnen keinen Punkt mehr, auch weil die Unparteiischen zwei höchst umstrittene Entscheidungen treffen. Nach der 2:3-Pleite (25:21, 22:25, 22:25, 25:21, 12:15) fühlen sich die MTV-Verantwortlichen betrogen und fordern die Einführung des Videobeweises (der seit 2019 Teil des Spiels ist). In der zweiten Partie verlieren die Stuttgarterinnen in Schwerin mit 0:3 (22:25, 21:25, 24:26), und auch die Hoffnung, in Duell drei die Wende zu schaffen, erfüllt sich nicht. Nach ihrem 3:1-Sieg (25:22, 25:18, 16:25, 25:18) bekommen die Schwerinerinnen um die überragende Diagonalangreiferin Louisa Lippmann (unser Foto) in der Scharrena die Schale überreicht. Allianz MTV Stuttgart? Wartet auch nach vier Anläufen noch auf den ersten DM-Titel.
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Die Sorge vor der fünften Finalserie nacheinander, womöglich als ewiger Zweiter in die Geschichtsbücher der Volleyball-Bundesliga einzugehen, ist bei Allianz MTV Stuttgart groß. Und lähmt das Team in den Duellen gegen Titelverteidiger SSC Schwerin trotzdem nicht. Die Stuttgarterinnen nutzen den Vorteil, als Erster der Bundesliga-Hauptrunde zunächst Heimrecht zu haben und starten nach einem Krimi mit einem 3:1-Sieg (25:21, 21:25, 25:23, 25:23). Vier Tage später gleicht der SSC Schwerin durch einen 3:1-Erfolg (25:17, 18:25, 25:14, 26:24) aus. Doch das Team von Trainer Giannis Athanasopoulos (unser Foto) kontert in der Scharrena, gewinnt nach einem 1:2-Rückstand noch mit 3:2 (22:25, 25:23, 19:25, 25:20, 15:9). Es folgt ein doppelter Rückschlag. In Spiel vier in Schwerin sind die kraftlosen und emotional überforderten Stuttgarterinnen beim 0:3 (15:25, 18:25, 16:25) nicht nur chancenlos, sie verlieren auch noch Außenangreiferin Julia Schaefer durch eine Verletzung. Anschließend finden sich nur wenig Optimisten, die noch fest an den ersten DM-Titel glauben. Die Mannschaft aber rafft sich zu einer letzten Energieleistung auf. Im voll besetzten Hexenkessel Scharrena gibt es am 11. Mai 2019 nach einem extremen Auf und Ab und einer unfassbaren Leistung von Krystal Rivers (unser Foto) im Tie-Break einen 3:2-Erfolg (25:12, 25:20, 14:25, 24:26, 15:11). Am Ende der Serie haben die Stuttgarterinnen zwar weniger Sätze (10:11) und weniger Punkte (434:457) gewonnen als die Schwerinerinnen, dafür aber erstmals die Meisterschale. Der Jubel kennt keine Grenzen.