Doppelspitze für Nationalpark Schwarzwald Zwei Chefs teilen sich die Aufgaben
Eine Doppelspitze soll im künftigen Schutzgebiet Nationalpark Schwarzwald die vielfältigen Aufgaben lösen. Schon am 23. Januar wird der neue Nationalparkrat seine erste Sitzung abhalten.
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Agrarminister Alexander Bonde (Grüne, Mitte) hat den Biologen Wolfgang Schlund (links) und den Forstwirt Thomas Waldenspuhl zur neuen Doppelspitze für den Nationalpark Nordschwarzwald ernannt. Klicken Sie sich in unserer Bildergalerie durch die verschiedenen Stationen des Projekts Nationalpark.
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Ein Nationalpark im Nordschwarzwald wurde zwar schon früher angedacht. Konkret wurden die Pläne für so einen Nationalpark aber unter der seit 2011 amtierenden grün-roten Landesregierung.
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Kommt der Nationalpark? Brigitte Dahlbender (BUND) zählt zu den Befürwortern.
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Auch grüne Landespolitiker wie Winfried Kretschmann und Alexander Bonde setzen sich für das Schutzgebiet ein.
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Der Ministerpräsident hatte im Vorfeld vor Ort die Bürger informiert. Nationalparkgegner haben das als doppelbödig kritisiert, weil es der Regierung nicht darum ging, ob ein Nationalpark kommt: Sie wollte nur über das Wie diskutieren.
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Die Menschen im Nordschwarzwald (hier bei einer Diskussion im April 2013) sind zerstritten. In den Gemeinden, auf deren Gemarkung der Nationalpark eingerichtet werden soll, formiert sich seit langer Zeit Widerstand.
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Die Transparente, mit denen die Nationalparkgegner für ihre Sache werben, erinnern nicht ganz zufällig an den Stuttgart-21-Widerstand. Der Nationalpark sei teuer, der Schwarzwald leide darunter und in der Folge kämen weniger Touristen, so die Argumente der Nationalpark-Gegner.
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Der Wildsee in Baiersbronn liegt im geplanten Gebiet des Nationalparks. Kritiker fürchten, dass der Borkenkäfer weite Teile des Waldes in diesem Gebiet zerstören könnte.
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Außerdem, so die Kritiker, leide die im Schwarzwald wichtige Holzwirtschaft, wenn in Teilen des Waldes nicht mehr Bäume gefällt oder gepflanzt werden dürften.
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Die Befürworter sehen einen Nationalpark als Tourismusmagnet. Sie argumentieren, dass lediglich staatseigener Wald für die Bewirtschaftung gesperrt werde und finden ein Stück Wildnis in Baden-Württemberg nicht schlimm, sondern wünschenswert.
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Die Landesregierung ist bezüglich der Nutzung der Nationalparkfläche auf die Gegner zugegangen und will etwa das Sammeln von Pilzen oder Beeren in einem bestimmten Umfang erlauben. Auch wurde die konkrete Fläche des Nationalparks im Vergleich zu einem ersten Entwurf verändert.
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Am 23. Oktober wird der Gesetzentwurf für den Nationalpark in der Landesregierung debattiert.
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Ende Oktober schlägt die CDU-Landtagsfraktion vor, nach einem „Bürgernationalpark“ zu suchen. Am 18. November sagt Fraktionschef Peter Hauk, dass so ein Nationalpark auf Gelände oberhalb von 900 Metern begrenzt werden solle, um der Sägeindustrie entgegenzukommen.
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Am 28. November verabschiedet die grün-rote Mehrheit im Landtag das Gesetz zur Einführung des Nationalparks Nordschwarzwald.