DTM feiert das 500. Rennen Warum Audi für einen Funkspruch 200 000 Euro bezahlte
Am Sonntag findet auf dem Lausitzring das 500. Rennen der DTM statt – die Rennserie hat in den vergangenen 35 Jahren Kurioses, Komisches und Katastrophales geliefert, dazu zählte auch ein 200 000 Euro teurer Funkspruch. Erfahren Sie in unserer Bildergalerie, welche die zehn Highlight des DTM waren.
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Bei Tourenwagen-Rennen geht es häufig ein wenig robuster zu als in der Formel 1 – Berührungen und Dreher gehören zu den Wettfahrten dazu, was den Fans durchaus gefällt.
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1. Der größte Fehler1984 startet die Serie als Deutsche Produktionswagen-Meisterschaft, schnell wächst das Interesse an den Rennen und die Serie nennt sich 1986 Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft. Im Kampf um Titel geben Mercedes, Opel und Alfa Romeo immer höhere Summen aus, weil das Reglement den Ingenieuren viel Entwicklungsspielraum lässt. Die Macher internationalisieren die DTM, wandeln sie 1995 in die ITC (International Touringcar Championship), in der Hoffnung, den Markt und die Einnahmen zu vergrößern. Der Plan scheitert, die Budgets der Rennställe steigen, Opel soll 1996 satte 112 Millionen Mark investiert haben, die Erlöse halten nicht Schritt. Ende 1996 wird die ITC beerdigt. Die DTM ist tot.
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2. Der wichtigste MacherHans-Werner Aufrecht, Mitbegründer der Tuningschmiede AMG, wird 1986 Chef der Dachgesellschaft ITR und hat das Aus 1996 mit zu verantworten. Doch der Unternehmer aus Affalterbach arbeitet an der Wiedergeburt – die 2000 wahr wird. Mercedes, Opel und das private Abt-Audi-Team gehören zur Deutschen Tourenwagen Masters, die sich nicht Meisterschaft nennt, weil sonst nur ein Auslandsrennen erlaubt wäre. Das etablierte Kürzel DTM bleibt. Auch in schwierigen Zeiten, nach dem Aus von Opel und einem schleichenden Zuschauerverlust, kämpft Aufrecht für den Erhalt der Serie. 2017 reicht er das Zepter an Gerhard Berger weiter, werkelt aber hinter den Kulissen weiter: Nach dem Abschied von Mercedes bastelt der heute 82-Jährige ein Joint-Venture mit R-Motorsport, so dass Aston Martin in die DTM einsteigt und in Audi, BMW und Aston Martin weiter drei Marken am Start stehen.
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3. Der sparsamste MeisterKonstanz zahlt sich aus. Volker Strycek holt im Premierenjahr im BMW 635 CSi 155 Punkte, steht aber nicht ein einziges Mal als Laufsieger auf dem Podest. Es reicht trotzdem, um den Titel gegen Olaf Manthey und Harald Grohs zu sichern. 1987 macht ihm BMW-Pilot Eric van de Poele dieses Kunststück nach und gewinnt ohne Sieg den Titel.
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5. Der irrste FunkspruchVier Worte kosten Audi 200 000 Euro. „Timo, schieb ihn raus“, funkt Motorsportchef Wolfgang Ullrich 2015 seinem Fahrer Timo Scheider – der gehorcht und bugsiert beim Rennen In Spielberg Mercedes-Konkurrent Robert Wickens von der Piste und der Kanadier reißt noch seinen Markenkollegen Pascal Wehrlein mit ins Kiesbett. Audi muss die Rekordstrafe bezahlen, dem Team werden die 62 in Spielberg gewonnenen Punkte aberkannt, Ullrich darf bis zum Saisonende die Boxengasse nicht mehr betreten, Scheider wird für ein Rennen gesperrt.
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6. Der knappste EinlaufDie Winzigkeit von 0,089 Sekunden beträgt der Abstand beim Zieleinlauf nach 44 Runden (101,2 Kilometer) zwischen den Opel-Piloten Klaus Ludwig und Uwe Alzen beim Rennen 1996 auf dem Norisring. Knapper geht es nie mehr zu in der DTM.
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7. Der erfolgreichste PilotWas Michael Schumacher für die Formel 1, ist Bernd Schneider für die DTM: der Rekordmann. Fünf Titel holt der Saarländer (1995, 2000, 2001, 2003, 2006), alle im Mercedes. Schneider ist auch einer der beiden einzigen Fahrer, die den Titel verteidigen: Außer ihm (2000, 2001) gelingt dieses Kunststück nur Timo Scheider 2008 und 2009. In der Siegstatistik liegt Schneider mit 43 Lauferfolgen vorn, in der Liste der Pole-Positions (25) ebenfalls – und dem Mann aus St. Ingbert gelingen 1995 elf Laufsiege, Platz eins gemeinsam mit Nicola Larini 1993. Selbstverständlich führt Schneider die Tabelle der Renneinsätze mit 236 an, es folgen Klaus Ludwig (219) und Jörg van Ommen (214).
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8. Die schnellste FrauEllen Lohr ist mit 144 Starts die Marathon-Frau unter den elf DTM-Fahrerinnen: Annette Meeuvissen, Susie Wolff, Vanina Ickx, Katherine Legge, Rahel Frey, Beate Nodes, Mercedes Stermitz, Lella Lombardi, Henny Hemmes und Traudl Klink. Lohr ist allerdings die einzige Frau, die je ein Rennen gewinnt – 1991 im Mercedes in Hockenheim. Beate Nodes ist die erste DTM-Lady, die es 1986 in einem Ford Sierra beim Rennen in Berlin als Dritte aufs Podium schafft.
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9. Das kurioseste Urteil2013 findet man zwar einen Zweit- und Drittplatzierten in der Ergebnisliste am Norisring, jedoch fehlt der Sieger. Audi-Fahrer Mattias Ekström kam als Erster ins Ziel, wurde aber disqualifiziert. TV-Aufnahmen zeigten, dass ihm sein Vater aus Freude Wasser in die Taschen des Rennanzugs leerte – ein Verstoß gegen die Parc-fermé-Bestimmungen. Da der Schwede im Grunde unschuldig war, verlor er den Sieg, aber die nachfolgenden Fahrer rückten im Ergebnis nicht auf. Der Fall ging als Watergate in die DTM-Geschichte ein.
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10. Die wertvollsten FahrerGanz so viel wie in der Formel 1 verdienen die Piloten in der DTM nicht, doch die Besten können vom Salär ganz gut leben. In der ewigen Gehaltsliste sollen Mattias Ekström und Timo Scheider ganz oben stehen – die beiden sollen in ihren besten Jahren pro Saison etwa 1,2 Millionen Euro eingestrichen haben.