Ein großer Titel muss her Gewinnt FC Barcelona doch die Champions League?
Am Wochenende ist Champions League angesagt. Nicht nur im Fußball – auch im Handball beim Final Four in Köln. Dort gilt der FC Barcelona als Favorit auf den Titel – aber die Konkurrenz ist größer als in der heimischen Liga.
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Juri Knorr – das deutsche Talent hat in Barcelona viel gelernt.
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Seit 2010 hat das Champions-League-Finalturnier seinen festen Platz – in der Kölner Lanxess-Arena. Und zum Auftakt gab es gleich einen deutschen Sieg. Im Finale gewann der THW Kiel vor 19 374 Zuschauern gegen das spanische Top-Team des FC Barcelona nach hartem Kampf 36:34 (17:20). Überragender Spieler war dabei Filip Jicha mit elf Treffern. Vielleicht blieb das in Erinnerung, als die Spanier den Tschechen 2015 zu sich holten. Verletzungsbedingt musste Jicha seine Spieler-Karriere vorzeitig beenden. Inzwischen ist er Co-Trainer der Kieler, nächste Saison steigt er dann zum Chef auf.
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2011 war dann der FC Barcelona an der Reihe. Die Mannschaft (hier mit der Club-Legende Enterrios) besiegte in einem rein spanischen Duell BM Ciudad Real vor 19 250 Zuschauern 27:24 (14:10). Der Gegner verlor nicht nur das Endspiel – von da an ging es bergab. Die Mannschaft zog zur folgenden Saison in die Hauptstadt um und versuchte unter dem Schirm von Atletico Madrid einen Neuanfang. Letztendlich vergebens. Zwei Jahre später war der ehemalige Europapokalsieger der Landesmeister endgültig pleite – und wurde aufgelöst.
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So sehen Sieger aus: 2012 war schon wieder der THW Kiel an der Reihe, dessen Nationalspieler Dominik Klein drei Tore zum 26:21 (13:10)-Sieg vor 20 000 Zuschauern gegen BM Atletico Madrid beisteuerte. Der Verein hieß im Vorjahr noch Ciudad Real, dann zog er aufgrund finanzieller Probleme in die Metropole um – mit wenig Erfolg. Ein Jahr später war endgültig Schluss mit Handball bei Ciudad (das inzwischen in der zweiten Liga einen Neuanfang gemacht hat).
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Michael Kraus kämpft aktuell mit der SG BBM Bietigheim um den Klassenverbleib in der Bundesliga – 2013 war das noch ganz anders. Da war der Spielmacher maßgeblich am dramatischen 30:29-(25:25)-Sieg nach Verlängerung gegen den FC Barcelona beteiligt, mit seinen sechs Toren machte er eines seiner besten Spieler im Trikot des HSV. Irgendwie lastet aber ein Fluch über den Champions-League-Finalisten. Denn zweieinhalb Jahre später waren auch die Hamburger finanziell am Ende und mussten sich mitten in der Saison vom Spielbetrieb zurückziehen. Nach einem Neuanfang der dritten Liga und dem Aufstieg in die zweite will der HSV nächste Saison wieder an die Tür zur Bundesliga klopfen.
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2014 war die Champions League auf dem Gipfel der deutschen Vormacht. Im Finale standen sich die beiden norddeutschen Rivalen gegenüber, wobei sich die SG Flensburg-Handewitt – mit Holger Glandorf (5 Tore) – gegen den THW Kiel vor 20 000 Fans mit 30:28 (14:16) durchsetzte. Es war der Höhepunkt in der Vereinsgeschichte der Flensburger, die aktuell ihren Titel in der Bundesliga (gegenüber dem THW) verteidigen wollen. In der Champions League dagegen war im Viertelfinale gegen Veszprem nach zwei Niederlagen Endstation.
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Der Franzose Nikola Karabatic war 2015 auf dem Gipfel seiner Karriere – beim FC Barcelona. Die Spanier holten sich im Finale in Köln vor 19 250 Zuschauern gegen die Ungarn von MKB Veszprém KC mit 28:23 (14:10) den Titel – ihren neunten im Meisterwettbewerb. Danach gab es einen kleinen Umbruch im Team (auch Karabatic, sechs Tore im Finale, spielt längst bei Paris St. Germain), doch in diesem Jahr steht Barcelona erstmals seit vier Jahren wieder im Final Four und will den zehnten Titel, la „Dezima“, wie die Spanier sagen. Ob’s klappt?
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2016 schlug die Stunde – zumindest eine Deutschen. Nachdem sich der THW Kiel mit dem vierten Platz begnügen musste, war beim Sieger KS Vice Kielce Nationalspieler Tobias Reichmann der Matchwinner. Der Rechtsaußen steuerte gleich neun Tore zum Erfolg der Polen gegen MKB Veszprém KC bei. Und was für ein Sieg! Das 39:38 stand erst nach Verlängerung (35:35) und Siebenmeterschießen fest. Mal sehen, ob es am Wochenende zur Revanche kommt. Nicht im Endspiel, davor: Beide Teams stehen sich dieses Mal schon im Halbfinale gegenüber.
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Noch ein neuer Name in der Siegerliste: 2017 sicherte sich RK Vardar Skopje (hier mit Alex Dujshebaev, zwei Tore) die 150 000 Euro Prämie für den Gewinner durch ein knappes 24:23 gegen den Favoriten Paris St. Germain. Skopje steht dieses Mal wieder unter den letzten Vier und spielt dabei auch um seine eigene Zukunft. Der bisherige Club-Besitzer, ein Russe, will zumindest teilweise kürzer treten, was sich auch auf die Finanzen auswirken dürfte. Darin könnte nochmals eine besondere Motivation liegen, es den Favoriten wie Halbfinal-Gegner FC Barcelona zu zeigen.
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Der letzte Sieger von Köln war Montpellier HB. Die Franzosen setzten sich 2018 gegen die Landsleute des HB Nantes vor 19 250 Zuschauern mit 32:27 (16:23) durch. Überhaupt, die Franzosen. Sie stellten (mit Paris St. Germain als Drittem) drei Viertel aller Finalteilnehmer. Doch wer gedacht hatte, die Franzosen sind fortan eine Macht, musste sich schnell eines Besseren belehren lassen. Dieses Jahr ist kein Team aus der Ligue Nationale in Köln dabei.