Eklat um Auswechslung Fette Strafe für Torhüter Kepa
Wer nicht hören will, muss zahlen. Chelsea-Torwart Kepa Arrizabalaga muss zur Strafe für seinen Wechsel-Eklat im Ligapokal-Finale gegen Manchester City einen Wochenlohn in die Clubkasse abdrücken – eine sechsstellige Summe.
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Kepa Arrizabalaga vom FC Chelsea wollte seinen Platz im Tor partout nicht räumen und muss nun eine fette Strafe zahlen.
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Die Mutter aller Wechsel-Geschichten ist die von Günther Netzer (re.) im DFB-Pokalfinale 1973. Der Gladbach-Star, der auf Geheiß von Trainer-Legende Hennes Weisweiler auf der Bank schmoren musste, verweigerte zunächst seine Einwechslung. Mit den Worten „ich spiel dann jetzt“, zu Weisweiler hatte Netzer lapidar seinen Entschluss mitgeteilt. Plötzlich stand er ohne Trainingsjacke an der Seitenlinie und gab er seinen Mitspielern entsprechende Anweisungen. Die Krönung der Geschichte: Günther Netzer erzielte in der Verlängerung den 2:1-Siegtreffer für Borussia Mönchengladbach.
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Auch der VfB Stuttgart kommt in dieser Wechselreihe vor. Christoph Daum (re./mit Manager Dieter Hoeneß) war einer der ersten Trainer, die die Wechsel-Arithmetik in der neuen Champions League nicht ganz auf die Reihe bekam. Daum schickte 1992 im Rückspiel gegen Leeds United Jovica Simanic für Maurizio Gaudino aufs Feld – dort standen in Jolly Sverrisson, Adrian Knup und Slobodan Dubajic jedoch bereits drei Ausländer, womit der VfB gegen einen Uefa-Paragraphen verstieß. Eigentlich wäre der VfB (3:0 Heimsieg/1:4 Auswärtspleite) weiter gewesen – doch es gab ein Entscheidungsspiel und das gewann Leeds mit 2:1.
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Klaus Augenthaler durfte 1996 als Co-Trainer des FC Bayern München beim letzten Saisonspiel das Zepter auf der Bank schwingen, weil Bayern-Teamchef Franz Beckenbauer wegen einer Nierenkolik passen musste. In der Pause der Partie gegen Fortuna Düsseldorf entschloss er sich, Alexander Zickler, Andreas Herzog und Marcel Witeczek für Dieter Frey, Mehmet Scholl und Emil Kostadinov zu bringen. Auf dem Weg zur Bank wurde Augenthaler informiert, dass Oliver Kahn wegen einer Schulterverletzung nicht weitermachen kann – also wurde Ersatzkeeper Michael Probst eingewechselt. Blöd war nur, dass keiner der drei anderen noch vor dem Wiederanpfiff vom Feld geholt wurde. Die Düsseldorfer verzichteten auf einen Protest, weil das Ergebnis (2:2) keine entscheidenden Auswirkungen auf die Tabelle hatte.
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1997 tat sich der große FC Bayern gegen den Tabellenletzten SC Freiburg im Olympiastadion schwer – also nahm Trainer Giovanni Trapattoni Stürmer Jürgen Klinsmann vom Feld. Der hatte einen verdammt dicken Hals, brüllte den Italiener mit den Worte „vai a cagare“ („verpiss dich“ – Klinsmann konnte Italienisch, er hatte zuvor in Italien gespielt). Dann trat er in eine Werbetonne, die eine Batterie darstellte. Die Tonne steht heute in der Erlebniswelt des FC Bayern an der Säbener Straße.
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Otto Rehhagel unterlief ebenfalls der Daum-Fauxpas. Als Trainer des 1. FC Kaiserslautern schickte er Pascal Ojigwe aufs Spielfeld, obwohl bereits drei Nicht-Europäer sich dort im FCK-Dress tummelten. Als Otto der Große das erkannt hatte, ließ er Hany Ramzi eine Verletzung vortäuschen, um ihn fix auszuwechseln – doch einigen Zeitgenossen war der Fehler freilich nicht entgangen. Weil Kaiserslautern 2:3 verloren hatte, legte Bochums Trainer Klaus Toppmöller keinen Protest ein.
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Marko Pantelic von Hertha BSC ließ sich bei seiner Auswechslung im Spiel gegen den Hamburger SV im Jahr 2007 alle Zeit der Welt, um vom Feld zu trotten. Weil die HSV-Fans tobten, reizte er sich zusätzlich und verbeugte sich vor dem Fanblock – was den Schiedsrichter veranlasste, Pantelic Gelb zu zeigen. Und weil der Fußballer gerade sowieso gut dabei war, verbeugte er sich auch noch vor dem Referee. Immerhin: Der zückte kein Rot.
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Trainer stehen bei Auswechslungen manchmal sogar gehörig unter Strom. Delio Rossi, 2012 in Diensten beim Fußball-Club aus Florenz, holte Adem Ljajic bereits nach einer halben Stunde vom Feld – das ging dem Serben ziemlich gegen den Strich und er beleidigte seinen Coach. Da brannten bei Signore Rossi die Sicherungen durch und er schlug mehrfach auf den Spieler ein.
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Da hatte sich auch Rafael Benitez irgendwie verzockt. Der Trainer von Real Madrid setzte 2015 im spanischen Pokal Denis Cheryshev ein, der war allerdings gesperrt. Der Russe hatte zuvor beim FC Villarreal, wohin er ausgeliehen worden war, drei Gelbe Karten im Pokal-Wettbewerb gesammelt.
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Keeper Kepa ist freilich nicht der Erste, der sich nicht auswechseln lassen wollte. Megastar Lionel Messi vom FC Barcelona hätte 2014 im Spiel in der Primera Division gegen SD Eibar ebenfalls vom Platz gehen sollen. Er weigerte sich – und Barca-Trainer Luis Enrique nahm dann eben Neymar vom Feld. Eins Strafe bekam Messi im Gegensatz zu Kepa aber nicht, was verdeutlich, dass es nicht das Gleiche ist, wenn zwei desselbe tun.
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Samuel Inkoom, auf dem Foto im Nationaltrikot von Ghana, spielte in der Ukraine bei Dnipro Dnipropetrovsk und sollte ausgewechselt werden. Dumm nur, dass der Bursche, nachdem er seine Nummer aus der Auswechseltafel gesehen hatte, gleich auf dem Feld aus dem Trikot schlüpfte – was bekanntlich mit einer Gelben Karte vom Schiri bestraft werden muss. Dümmer noch, dass Inkoom schon zuvor Gelb gesehen hatte – er musste mit Gelb-Rot runter, und der Coach konnte niemanden mehr für ihn einwechseln.