Europäische Union Diese Menschen aus dem Ländle sitzen im Europaparlament
Um die EU-Spitzenposten wird noch gefeilscht. Trotzdem trat heute das Europäische Parlament zu seiner ersten Sitzung zusammen. Elf der rund 750 Abgeordneten kommen aus dem Südwesten. Wir stellen sie vor.
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Der Plenarsaal des Europaparlaments in Straßburg.
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Die CDU wurde bei der Europawahl in Baden-Württemberg stärkste Kraft. Rainer Wieland (CDU) ist mit mehr als 20 Jahren Erfahrung der dienstälteste Abgeordnete aus dem Südwesten im Europäischen Parlament. Wieland kam 1957 in Bad Cannstatt auf die Welt. Er ist Rechtsanwalt und bis heute Mitinhaber einer Kanzlei in Stuttgart, lässt jedoch seit 1999 jegliche Nebentätigkeiten ruhen. Wieland ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit 2009 ist er Vizepräsident des Europäischen Parlaments und möchte diesen Posten nun erneut übernehmen.
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Daniel Caspary (CDU) sitzt seit 2004 im Europäischen Parlament. Er wurde 1976 in Karlsruhe geboren, ist Volkswirt und hat vier Kinder. Seit 2017 ist Caspary der stellvertretende Landesvorsitzende der CDU in Baden-Württemberg. Caspary ist im neu gewählten Parlament der Vorsitzende der CDU/CSU-Delegation.
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Norbert Lins (CDU) kam 1977 auf die Welt und lebt in Pfullendorf. Er ist verheiratet und hat vier Kinder. Er studierte Verwaltungsmanagement und ist seit 2014 Europa-Abgeordneter. Seit Januar 2018 ist er Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung. Lins möchte im Europaparlament Sprecher der EVP-Fraktion für Landwirtschaft werden.
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Andreas Schwab (CDU) ist bisher der binnenmarktpolitische Sprecher der EVP-Fraktion und stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament. Für beide Posten kandidiert Schwab nun erneut. Er wurde 1973 in Rottweil geboren. Schwab ist seit 2004 Abgeordneter des Europäischen Parlaments.
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Zweiter bei der Europawahl wurden in Baden-Württemberg die Grünen. Sie erreichten 23 Prozent der Stimmen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Abgeordneten aus dem Südwesten ist Michael Bloss (Grüne) noch ziemlich jung: Jahrgang 1986. Bloss kommt aus Stuttgart. Seine „ersten aktivistischen Schritte“ habe er bei der Greenpeace Jugend an Aktionsständen in der Stuttgarter Innenstadt gemacht. Aufenthalte während des Studiums in Ghana und Tansania haben Bloss nach eigenen Angaben motiviert, in Brüssel für eine faire europäische Handelspolitik aktiv zu werden.
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Anna Deparnay-Grunenberg (Grüne) war bis zu ihrem diesjährigen Einzug ins EU-Parlament die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stuttgarter Gemeinderat. Sie ist Jahrgang 1976 und bezeichnet sich selbst als „europäisches Multi-Kulti-Produkt“. Ihre Mutter ist Französin, ihr Vater ist Deutschschweizer, sie ist in Berlin geboren und in Frankreich aufgewachsen. Seit 2001 lebt Deparnay-Grunenberg in der Region Stuttgart. Umwelt- und Artenschutz sowie alternative Wirtschaftsmodelle zählen zu ihren wichtigsten Themen.
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Drittstärkste Kraft bei der Europawahl wurde in Baden-Württemberg die SPD. Evelyne Gebhardt (SPD) sitzt seit 1994 im Europäischen Parlament, seit 2017 ist sie Vizepräsident des Parlaments. Es ist aber unwahrscheinlich, dass sie diesen Posten behält. Gebhardt ist gebürtige Französin, wuchs in Paris auf und ging dort zur Schule. Mitte der 1970er Jahre zog sie nach Deutschland und wurde SPD-Mitglied.
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Nur etwa drei Prozentpunkte hinter der SPD lag die AfD bei der Europawahl in Baden-Württemberg. Jörg Meuthen (AfD) war Landtagsabgeordneter im Südwesten und führt heute die Partei mit Alexander Gauland an. Meuthen sitzt seit Ende 2017 im EU-Parlament. Nach der Europawahl im Mai wurde die AfD Teil der neuen Rechtsfraktion „Identität und Demokratie“. Dazu gehören etwa die Partei Rassemblement National der Französin Marine Le Pen, die österreichische FPÖ und Matteo Salvinis Lega Nord aus Italien. „Wir sind nicht gekommen, um uns Freunde zu suchen. Wir sind hierher gekommen, um Stachel im Fleisch der Eurokraten zu sein“, sagte Meuthen bei der Gründung der Fraktion.
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Lars Patrick Berg (AfD) ist Jahrgang 1966. Er besuchte das Jesuitenkolleg St. Blasien im Schwarzwald und arbeitete nach dem Studieren nach eigenen Angaben viele Jahre „in Konzernen“. Berg wurde 2016 in den Landtag von Baden-Württemberg gewählt. In seiner Bewerbungsrede für das Europaparlament wetterte Berg gegen Migration. Europa müsse eine Festung der Sicherheit bieten, „die uns beschützt vor menschen- und frauenverachtenden Messerstechern und Vergewaltigern“, sagte Berg damals.
Foto AfD
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Joachim Hans Kuhs (AfD) ist Mitglied der Bundesvereinigung Christen in der AfD und setzt sich „für die Stärkung der traditionellen Familie“ ein. „Meiner lieben Frau und mir wurden 10 Kinder anvertraut“, schreibt Kuhs über sich im Netz. Nach der Landtagswahl 2016 war Kuhs als vorläufiger Fraktionsgeschäftsführer der AfD bestellt worden, er hatte aber selbst kein Landtagsmandat. Im Sommer 2016 gab er diesen Posten wegen des Fraktionsstreits um den umstrittenen Landtagsabgeordneten Gedeon wieder auf.
Foto FDP Landesverband Baden-Württemberg
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Andreas Glück (FDP) kam 1975 in Münsingen auf die Welt. Glück ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist Arzt und hat früher in der Unfallchirurgie in Reutlingen gearbeitet. Seit 2011 war Glück Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg. Glück setzt sich unter anderem für den Ausbau des CO2-Zertifikatehandels und für eine bessere Verkehrsinfrastruktur in der EU ein.