Freibäder im Kreis Esslingen Begrenzter Badespaß
Am Wochenende schließen die ersten Freibäder. Sie blicken auf eine schwierige Saison zurück.
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Das Neckarfreibad hat vorraussichtlich bis Anfang Oktober geöffnet.
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Deizisau: Für diejenigen, die auch bei herbstlichen Temperaturen den Sprung ins kalte Wasser wagen, hält das Freibad in Deizisau seine Türen bis Ende September offen. Seit einigen Jahren läuft die dortige Badesaison länger als in anderen Orten. „Wir waren schon immer die Ersten und die Letzten“, sagt die kaufmännische Betriebsleiterin Nadine Jud. Das Freibad hat seit dem 15. Juni geöffnet und schließt als eines der letzten Bäder im Kreis am Sonntag, 27. September. „Es ist ein sehr ungewöhnliches Jahr und mit nichts vergleichbar“, sagt Jud. Sicherheitspersonal habe das Freibad nicht gebraucht. „98 Prozent der Gäste haben sich an die Regeln gehalten“, sagt Jud. Neue Badegäste seien von den Mitarbeitern zunächst über die Hygieneregeln informiert worden.
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Reichenbach: Für die Saison während der Corona-Pandemie hat das Freibad in Reichenbach positive Rückmeldungen bekommen. „Es lief den Umständen entsprechend gut und es gab keine Beschwerden“, sagt Sabine Kobarg, stellvertretende Kämmerin. Bis vergangenen Sonntag hatten 33 000 Gäste das Bad besucht. Diese hätten sich laut Kobarg alle „vorbildlich“ an die Hygiene-Regeln gehalten. Normalerweise hätte das Bad rund 50 000 bis 60 000 Besucher, in heißen Sommern auch 70 000 Badegäste. In zwei Schichten wird geschwommen: Von 8.30 bis 13 Uhr und von 14.30 bis 20 Uhr. Eine Erfrischung können sich Schwimmer noch bis Freitag, 18. September, holen. Aufgrund der Wettervorhersage und der Flexibilität des Badbetreibers hat man sich in Reichenbach kurzfristig für eine Verlängerung der Saison entschieden. Im Winter bleibt es ruhig in der Kanalstraße. „Es werden keine großen Sanierungsarbeiten stattfinden“, sagt Kobarg.
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Wernau: Eine Sicherheitsfirma musste in diesem Jahr im Wernauer Freibad eingesetzt werden. Nicht alle Besucher hätten sich an die Hygienevorschriften gehalten, sagt Michael Bauer, der kaufmännische Leiter der Wernauer Bäder. Und ergänzt: „Wir haben uns für die Sicherheitsfirma entschieden, weil es dem Badepersonal nicht mehr zuzumuten war, die Hygienevorschriften zu kontrollieren.“ Besonders zu Beginn der Bade-Schichten hätte es Warteschlangen gegeben, in denen sich nicht alle Personen an die Regeln gehalten hätten. „Die Präsenz hat ihre Wirkung gehabt“, sagt Bauer. Das Bad hatte in dieser Saison rund 37 000 Besucher. Die Zahl der Badegäste sei ähnlich wie in den vergangenen Jahren. „Das schwankt immer von Jahr zu Jahr“, sagt Bauer. „2019 hatten wir einen Supersommer mit rund 59 000 Besuchern.“ In der Saisonpause im Winter seien zwei größere Projekte geplant. Diese müssen jedoch erst vom Gemeinderat beschlossen werden. Eines davon ist die Folie in den Becken. „Die Folie hat das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht und muss ausgetauscht werden“, sagt Bauer.
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Wendlingen: Immerhin um eine Woche bis 20. September ist die Badesaison in Wendlingen verlängert, weil sie erst später als sonst, am 22. Juni begonnen hatte. Stadtkämmerer Horst Weigel rechnet mit insgesamt etwa 40 000 Besuchern – in guten Jahren seien es 100 000. Oft ausgebucht seien die täglich maximal 1500 Online-Tickets nicht gewesen. „Es war von vornherein klar, dass es weniger Einnahmen gibt“, antwortet Weigel auf die Frage nach den finanziellen Folgen. Die Corona-Regeln seien von den Kunden aber akzeptiert worden, wenn auch lange Security zu deren Einhaltung eingesetzt werden musste. Die Gäste seien froh gewesen, dass das Freibad überhaupt öffnete. Die frisch renovierten Duschen konnten sie dabei allerdings nicht ausprobieren – das wünscht ihnen Weigel fürs nächste Jahr.
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Neuhausen: Einen „deutlichen Rückgang der Besucherzahlen im Vergleich zu den Vorjahren“, verzeichnet auch das Bädle in Neuhausen. Hier waren erst ab 18. Juli je 205 Badegäste in zwei Schichten erlaubt, die vorab Tickets online kaufen mussten. „Demnach ist der Abmangel auch deutlich höher, absolute Zahlen liegen noch nicht vor“, sagt Robin Lars Schmitt, Referent des Bürgermeisters. Der Mittelwert der vergangenen Jahre beträgt etwa 25 800 Besucher. Das Freibad schließt am Sonntag.
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Filderstadt: Im Fildorado endet die Freibadsaison am 13. September. Geschäftsführer Felix Schneider verzeichnet einen starken Umsatzrückgang. Bis zum vergangenen Mittwoch seien etwa 21 000 Besucher gezählt worden, in anderen Jahren seien es in der Freibadsaison 70 000 und mehr. Schließlich hatte das Fildorado sein Freibad nicht im Mai sondern am 19. Juni geöffnet. „Wir waren sehr restriktiv und vorsichtig“, sagt Schneider bezüglich der Hygiene-Regeln. Dafür habe es positive Rückmeldungen von Besuchern gegeben. Allerdings seien viele zurückhaltend geblieben, das Bad sei nicht immer ausgebucht gewesen – während der Betrieb mit getrennten Arbeitsschichten hohen Personalaufwand bedeutete. Nun soll das Freibad winterfest gemacht werden, während Fitnessclub und Saunen weiter in Betrieb sind. Ob dann das Erlebnisbad öffne, hänge von der Pandemielage ab. „Ich weiß nicht, ob wir im Oktober oder November alles wieder schließen müssen“, sagt Schneider. Und 2021? Einen Normalbetrieb, da ist der Fildorado-Chef sicher, wird es auch dann nicht geben.
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Denkendorf: Mit den Sommerferien schließt auch das „idyllische Familienbad“ am Sonntag, 13. September, wie die Gemeinde mitteilt. Die Bilanz aus dem Bürgermeisteramt klingt verhalten positiv: „Trotz der Corona-Pandemie und den dadurch verschärften Hygienevorschriften sowie dem späten Start der Badesaison am 18. Juni kann dieses Jahr auf eine Besucherzahl von rund 56 000 Badegästen zurückgeblickt werden. An vielen Tagen waren aufgrund des schönen Wetters alle Tickets ausverkauft.“ Im Vorjahr waren es insgesamt 120 000 Gäste. Die Gemeinde hofft „auf eine entspanntere Freibadsaison 2021“.
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Esslingen: Wer noch länger seine Bahnen unter freiem Himmel ziehen will: Der Sommer im Neckarfreibad Esslingen wird voraussichtlich bis 4. Oktober verlängert, um den Start der Hallenbadsaison im Merkel’schen Bad coronabedingt schrittweise anlaufen lassen zu können. Man wolle noch keine Bilanz ziehen, sagt der Sprecher der Stadtwerke (SWE) Benjamin Fritz, doch man sei bislang „qualitativ sehr zufrieden mit der Saison“. Aber klar, auch in Esslingen erwarte man noch höhere Einbußen im Bäderbetrieb als sonst. Das Neckarfreibad hatte verspätet Mitte Juni geöffnet, in vier Schichten waren insgesamt 1500 Gäste zugelassen – die Hälfte normaler Jahre. Doch diese Slots seien oft ausgebucht gewesen und schließlich habe ein Freibad auch in anderen Jahren Einbußen etwa durch schlechtes Wetter, so Fritz. Das Feedback der Badegäste, die mehr Freiraum im Bad haben als sonst, sei durchgängig positiv. Nun hofft man noch auf einen schönen Spätsommer mit vielen Schwimmern. 2021 soll dann auch das Freibad Berkheim wieder öffnen, das derzeit umgebaut wird – wann und wie, das hänge von Corona ab