Freundschaften in der Krise Halten Freundschaften ewig?
Gute Freunde sind für die meisten Menschen unverzichtbar. Doch manchmal wird klar, dass der beste Freund, die beste Freundin nicht mehr so richtig zu einem passen. Über kriselnde Freundschaften und wie sie sich retten lassen.
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Mit guten Freunden, sagen Soziologen, verbinden wir vor allem auch Geheimnisse, die wir in der Öffentlichkeit nicht teilen. Wie es um Freundschaft in Film und Literatur bestellt ist, dafür finden sich Beispiele in unserer Bildergalerie.
Foto www.imago-images.de/HBO/Everett Collection
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Auch in Filmen und Literatur sind Freundschaften wichtig. Hier folgt eine kleine Auswahl: Freundschaften sind ein zentraler Bestandteil urbanen Alltags geworden. Lena Dunhams Serie „Girls“ ist ein gutes Beispiel dafür: Sie stellt diese Erkenntnis in den Mittelpunkt ihrer Erzählstruktur und begleitet vier New Yorker Freundinnen auf der Schwelle zum Erwachsenwerden. Die Frage, wie deren gemeinsamer Kosmos aus Verletzlichkeit, Enttäuschung und gegenseitiger Unterstützung dabei ins Wanken gerät, wird zum zentralen Element der Serie. Im Bild: Szene aus der TV-Serie „Girls“, links Lena Dunham, rechts Allison Williams.
Foto Verleih/Thierry Valletoux
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Freunde kann man auch an Orten finden, an denen man es am wenigsten erwartet. Menschen, die eigentlich gar nichts miteinander zu tun haben, kommen in zahlreichen Filmen zusammen – um dann festzustellen, dass sie sich im Grunde sehr gut leiden können. Ein gutes Beispiel: die Beziehung zwischen dem querschnittgelähmten Philippe (François Cluzet, re.) und seinem Pfleger Driss (Omar Sy) in dem Kinoerfolg „Ziemlich beste Freunde“.
Foto imago images/Mary Evans
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Hat nicht nahezu jeder fiktive Held einen besten Freund, der ihm im Ernstfall den Rücken freihält? Dass Freundschaft einer der sozialen Grundbausteine für die persönliche Entwicklung sein kann, zeigt Peter Jackson in der „Herr der Ringe“-Trilogie anhand eines klassischen Motivs: Freundschaft führt zu Heldenmut. Denn wären die vier Hobbits nicht Freunde, wer von ihnen würde sich je aus dem gemütlichen Auenland wagen?
Foto AFP/Amy Sussman
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Freunde sind Familie – oder? Diese Frage wirft die irische Autorin Sally Rooney, Jahrgang 1991, in ihrem Roman „Gespräche mit Freunden“ auf. Ihre Erzählung bringt die Dynamik moderner Nebenbei-Freundschaften, die Familienbande ersetzen, auf leise, geradezu beiläufige Weise auf den Punkt. Frances und ihre Freundin Bobbi werden in Dublin gemeinsam erwachsen – und nehmen dabei aus Versehen immer mehr Raum im Leben der jeweils anderen ein.
Foto imago stock&people
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Freundschaft kann toxisch werden, auch dieser Aspekt bleibt von der Literatur nicht unbedacht. In dem Debütroman „Dschungel“ des 1982 geborenen deutschen Autors Friedemann Karig etwa sucht ein namenloser Erzähler seinen verschwundenen Freund Felix, der sich mitten im Dschungel Kambodschas abgesetzt hat. Doch die Beziehung der beiden entpuppt sich letztlich als traumatisches Gerangel um Macht, Narzissmus und die Sehnsucht nach der ultimativen Freiheit.
Foto imago stock&people
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Zwei Freunde, die das Ideal von Treue und Verbundenheit bis zum Äußersten treiben: Friedrich Schillers (1759–1805) Ballade „Die Bürgschaft“ reizt den Topos bedingungsloser Freundschaft aus. In Syrakus bürgt ein Mann mit dem Leben für seinen Freund Möros. Der ist wegen versuchten Tyrannenmordes zum Tod verurteilt, will aber vorher noch in der Ferne seine Schwester verheiraten. Der Tyrann ist über die gerade noch rechtzeitige Rückkehr von Möros und von der Freundschaft der beiden so gerührt, dass er sie freilässt.
Foto dpa/Stiftung_Weimarer_Klassik
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Was passiert, wenn vermeintliche Freundschaften in Konkurrenz zu einer Ehe treten? Johann Wolfgang von Goethe (im Bild), 1749–1832, hat bereits im Jahr 1809 in dem Roman „Die Wahlverwandtschaften“ darüber geschrieben, wie eine Beziehung – die des Ehepaars Eduard und Charlotte – durch das Hinzukommen von neuen Menschen (Hauptmann Otto und Charlottes Nichte Ottilie) zu Bruch geht. Geändert hat sich daran bis heute vermutlich nicht viel.