Geschichte der Currywurst Alles wegen Herta
Zu den wenigen bedeutenden Erfindungen, die nicht aus Baden-Württemberg kommen, zählt die Currywurst. Wo dieses kulinarische Kulturgut erdacht wurde, darüber streiten sich seit Jahren die beiden Städte Hamburg und Berlin.
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Herta Heuwer hat wahrscheinlich die Currywurst erfunden. In einer Bilderstrecke zeigen wir die vier Stuttgarter Hot Spots für den fruchtig-scharfen Fast-Food-Klassiker.
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Die Currywurst beim Brunnenwirt ist mehr als eine schnöde Speise, sie ist Teil der kulinarischen Identität Stuttgarts. Bei unserer Online-Umfrage – siehe untenstehender Link – wurde das wurstige Flaggschiff des Altstadt-Imbisses am häufigsten genannt. Und das zu Recht: bei der Spezialausführung ist die Soße so, wie sie sein soll. Das fruchtige Tomatenaroma wird durch einen Klecks Majo gekonnt gebremst, bevor der Gaumen durch eine sehr angenehme Schärfe im Nachklang gekitzelt wird. Die Wurst selbst ist fast schon sanft, ohne allzu weich zu sein. Köstlich! Tipp für Fortgeschrittene: die Wurst verspeist man am besten im Restaurant Brunnenwirt. Ordert man sie hier, ist sie zwar ein paar Cent teurer als beim Imbiss (€ 3,70), dafür lässt sie sich als Alt-stadt-Slow-Food zelebrieren.
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Die falsche Anwendung eines Apostrophs scheint ein weit verbreitetes Problem in der Currywurst-Szene darzustellen. Auch der Bio-Imbiss Martha’s im Königsbau macht da keine Ausnahme. Wir treten hungrig und mit hohen Erwartungen an – um leider enttäuscht zu werden. Die Currywurst vom Boeuf de Hohenlohe mit Pommes für stattliche 7,60 Euro ist maximal Mittelklasse. Das arme Würstchen lag viel zu lang auf dem Grill, es ist daher zäh. Und auch die Soße ist nicht herausragend, zu wenig Pfiff, zu wenig Schärfe. Wenigstens das dazu gereichte Bauernbrot kann sich sehen lassen. Pluspunkt für das begleitende Bier: das Meckatzer Gold aus dem Allgäu (3,20 Euro) ist ein feiner Trostspender.
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Todi’s an der Bolzstraße hat’s offensichtlich nicht so mit den Apostrophierregeln, dafür den festen Vorsatz, das kleine Hunger- und Heimatgefühl der Passanten zu befriedigen. Seltsamerweise wird dann im Herzen Stuttgarts auch Currywurst und Kölsch gereicht. Darüber lässt sich aber leicht hinwegsehen, denn zum einen gibt’s natürlich auch Linsen und Spätzle sowie Maultaschen, zum anderen überzeugt die Currywurst, die wir in der „Original“-Zubereitung (3,30 Euro) wählen, durch ihre solide Machart. Die Soße hat eine angenehme Schärfe, die die Schleimhäute nicht dauerhaft schädigt, die Pommes kommen frisch auf den Tisch. Von der Zubereitungsvariante „fruchtig“ rät die Begleiterin allerdings ab. Die sei „bäbbig“.
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Am pittoresken Vaihinger Bahnhof befindet sich der Geheimtipp unseres kleinen Currywurst-Tests: der Imbiss „Die scharfe Currywurst“. Bei der Bestellung des kulinarischen Rund-um-Sorglos-Pakets – Curry spezial in der Variante scharf und Pommes Schranke für 4,20 Euro – warnt die flinke Bedienung vor, dass die Fritten frisch zubereitet werden und daher ein paar Minuten länger in Anspruch nehmen. Die Wartezeit ist kurz wie ein Wurstzipfel und lohnt sich. Die Kartoffeln sind frisch und bissfest, die Wurst ist eine zarte Versuchung, die Soße eine fantastische Komposition aus der perfekten Menge an Ketchup, Majo und Curry. Einmal Badewanne vollmachen, bitte. Wer nach der scharfen Currywurst noch nach einer Zugabe giert, dem sei der angeschlossene Backshop ans Herz gelegt. Hier gibt es das vom Aussterben bedrohte Mettbrötchen für 2,10 Euro.