Hinter Gittern Spektakuläre Gefängnisausbrüche
Die vier Ausbrecher aus der JVA Plötzensee in Berlin sind durch die Lüftung getürmt. Andere Häftlinge gruben sich Tunnels, zersägten Gitterstäbe oder bestachen Vollzugsbeamte. Ein Panoptikum spektakulärer Gefängnisausbrüche.
14 Bilder
Foto dpa
1 / 14
Trümmer eines aufgebrochenen Lüftungsschlitzes (Bildmitte) ragen aus einem Werkstattgebäude auf dem Gelände der Justizvollzugsanstalt Plötzensee in Berlin. Vier Gefangene sind durch die Öffnung aus der JVA geflohen.
Foto AFP
2 / 14
2015: Dem Ober-Boss des mexikanischen Sinola-Drogenkartells Joaquín Guzmán Loera – genannt El Chapo – gelang gleich zwei Mal (2001 und 2015) die Flucht aus Gefängnissen. Am 11. Juli 2015 entkam der 63-Jährige aus dem Hochsicherheitsknast Altiplano durch einen 1,5 Kilometer langen, 1,7 Meter hohen und 80 Zentimeter breiten Tunnel, den er im Duschbereich seiner Zelle gegraben hatte.
Foto Polizei Berlin/dpa
3 / 14
2014: Dem damals 25-jährigen Ulrich Ziegler (Foto) und seinem 34-jährigen Haftkumpel Metin Michael Müslü gelang im Juni 2014 eine klassische Flucht aus dem Untersuchungsgefängnis in Berlin-Moabit. Sie zersägten die Gitterstäbe ihrer Zelle und seilten sich mit zusammengeknoteten Bettlaken ab. Rund vier Wochen später wurde das Ausbrecher-Duo geschnappt.
Foto dpa
4 / 14
2009: Michael Heckhoff (links) und Peter Paul Michalski gelang am 26. November 2009 die Flucht aus der JVA Aachen. Ein Wachmann hatte ihnen Waffen besorgt, eine Schleuse geöffnet und einen Überfall vorgetäuscht. Nach fünftägiger Flucht, auf der sie Geiseln nahmen, wurden sie wieder festgenommen.
Foto AP
5 / 14
2006: Der 51-Jährige Vasilis Paleokostasgilt gilt zusammen mit seinem Bruder Nikos (57) als einer der prominentesten Verbrecher und Ausbrecherkönige Griechenlands. Am 4. Juni 2006 entkam Vasilis mit Hilfe eines Hubschraubers aus dem Gefängnis in Korydallos. Am 22. Februar 2009 (Foto) gelang ihm dies zum zweiten Mal, wieder mit Hilfe eines Helikopters.
Foto dpa
6 / 14
2003: Die brasilianischen Gefängnisse gehören zu den schlimmsten in der Welt. 2003 gruben sich 84 Häftlinge einen Weg aus der Haftanstalt in Joao Pessoa im Osten des Landes. Der Fluchttunnel war 40 Meter lang, 1,7 Meter tief und führte jenseits der Gefängnismauern. Die meisten Flüchtigen wurden schnell wieder gefasst.
Foto Wikipedia commons/Nick DiFonzo CC BA-SA 2.0
7 / 14
2000: Im Dezember 2000 flohen sieben Strafgefangene aus dem Hochsicherheitsgefängnis John B. Conally in Texas. Auf ihrer 43-tägigen Flucht erschossen die „Texas Seven“ einen Polizisten. Nach ihrer Verhaftung nahm sich einer von ihnen das Leben. Die übrigen sechs wurden zum Tode verurteilt. Michael Rodriguez (2008), George Rivas (2012) und Donald Newbury (2015) wurden im Huntsville-Gefängnis hingerichtet, die drei anderen sitzen in der Todeszelle.
Foto
8 / 14
1999: Im Dezember 1999 gelang den Schwerverbrechern Gheorge Vasile (links) und Michael Odermatt die Flucht aus der Justizvollzugsanstalt Bruchsal. Sie waren mit einer selbst gebastelten Strickleiter auf die fünf Meter hohe Gefängnismauer gestiegen, hatten dort einen Wachmann überwältigt und seine Maschinenpistole mitgenommen. Noch im selben Monat wurden sie gefasst.
Foto Wikipedia commons/Texas Department of Criminal Justice
9 / 14
1998: Der 60-jährige Trickbetrüger und Hochstapler Steven Jay Russell (IQ von angeblich 163) ist bereits fünf Mal aus US-Gefängnissen ausgebrochen. Seit 2010 sitzt er im Polunsky-Gefängnis (US-Bundesstaat Texas). Sein kriminelle Karriere wurde in der Filmkomödie „I Love You Phillip Morris“ (2009) verfilmt.
Foto AP
10 / 14
1992: Der 1949 im kolumbianischen Rionegro geborene Pablo Escobar war als Chef des Medellin-Kartells einer der reichsten Männer der Welt. 1991 stellte er sich nach Hunderten in Auftrag gegebenen Morden und Bombenattentaten der Polizei. Als er in die USA ausgeliefert werden sollte, floh er aus dem1992 Gefängnis und tauchte unter. 16 Monate später wurde Escobar im Dezember 1993 von einer Anti-Drogeneinheit in Medellin erschossen.
Foto Wikipedia commons/New York State Police
11 / 14
1986: „Have a nice day.“ Mit diesem sarkastischen Gruß auf einem Zettel verabschiedeten sich Richard Matt (Foto) und David Sweat im Juni 1986 bei den Aufsehern des Hochsicherheitsgefängnis Erie County Correction Facility. Matt wurde gefasst, brach wieder aus und mordete weiter. Im Juli 2015 wurde er nach einem erneuten Ausbruch von Polizisten erschossen.
Foto AP
12 / 14
1983: Das nordirische Hochsicherheitsgefängnis Maze Prison war immer wieder Schauplatz von Ausbrüchen. Der spektakulärste Coup gelang 38 IRA-Mitgliedern im Jahr 1983. Mit geschmuggelten Waffen kaperten sie einen Essenstransporter, töten vier Wärter und entkamen. 17 von ihnen sind bis heute untergetaucht. 2000 wurde die Haftanstalt geschlossen.
Foto AFP
13 / 14
1965: Ronald Arthur „Ronnie“ Biggs war Mitglied der britischen Bande, die 1963 den Postzugraub bei Ledburn beging und 2,6 Millionen Pfund Sterling (nach heutigem Wert 49 Millionen Pfund/55 Millionen Euro) erbeuteten. Nach seiner Verhaftung gelang Biggs 1965 die Flucht über Frankreich und Australien nach Brasilien. 2001 stellte er sich der britischen Polizei. 2009 begnadigt und aus der Haft entlassen, starb er 2013 mit 84 Jahren.
Foto Wikipedia commons/US Federal Government
14 / 14
1962: Alcatraz in der Bucht San Franciscos galt als sicherster Knast der USA. 1962 gelang Frank Morris (Foto) zusammen mit den Brüdern John und Clarence Aglin die Flucht durch einen Lüftungsschacht. Über Monate hatten sie sich mit Löffeln einen Weg durch die dicken Betonwände gegraben. Die Flüchtigen wurden nie gefasst. Aufgrund zu hoher Betriebskosten wurde das Gefängnis 1963 aufgegeben.