Jubiläum Stuttgarter Theater der Altstadt feiert 60. Geburtstag
Wie Klaus Heydenreich und Elisabeth Heydenreich in Stuttgart die erste freie Bühne gründeten, wie ihr Theater der Altstadt eine Feuerkatastrophe überlebt hat und warum Tochter Susanne Heydenreich das Haus übernommen hat, obwohl sie eigentlich andere Pläne hatte.
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Hier fängt 1958 alles an: Das erste Privattheater, eine Hohlzbaracke in Stuttgart in der Brennerstraße im Leonhardsviertel.
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Elisabeth Justin Heydenreich (1924-2008) und Klaus Heydenreich (1909-1990) gründen das Theater der Altstadt, spielen, inszenieren und bauen Bühnenbilder. Für ihre Pionierarbeit erhielten sie das Bundesverdienstkreuz.
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Die Heydenreichs zeigen in dem kleinen Haus – anders als die großen Theater damals – viel Zeitgenössisches und viele Uraufführungen. Mit Stücken von Jean Cocteau und André Gide geht es 1958 los.
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George Bernard Shaws „Geliebter Lügner“, 1965, mit der auch überregional gewertschätzten Schauspielerin Elisabeth Justin Heydenreich.
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Susanne Heydenreichs, acht Jahre alt, bei ihrem ersten Bühnenauftritt: Erwin Sylanus’ „Korczak und die Kinder“ im Jahr 1962.
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Die Produktion „Nacht mit Gästen“ von Peter Weiss wird 1965 zum Théâtre des Nations nach Paris eingeladen. Glückwunschbriefe von der Botschaft der DDR und aus dem Stuttgarter Bürgermeisteramt flattern ein.
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Die letzte Premiere in dem kleinen Theater in der Brennerstraße: „Magic Afternoon“ – einige Tage später brennt das Haus restlos nieder. Die Ursache wurde nie endgültig geklärt.
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Ruinen eines Theaters: Kostüme, Bühnenbilder – alles verbrannt. Dennoch geht es weiter. Andere Institutionen bieten den Heydenreichs Asyl. Wenige Tage nach dem Brand feiert Samuel Becketts „Warten auf Godot“ im Kammertheater Premiere. Im April 1969 zieht das Theater an die Spielstätte unterm Charlottenplatz.
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Uraufführungen stehen neben Klassikern auch am Charlottenplatz auf dem Programm, hier die Uraufführung von Thomas Strittmatters „Viehjud Levi“ im Jahr 1983, inszeniert vom Theaterchef Klaus Heydenreich.
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1990 stirbt Klaus Heydenreich, seine Frau Elisabeth übernimmt das Haus. In den 1990ern wird auch der Theaterrotstift in Stuttgart gezückt – das Theater unterm Charlottenplatz schließt. Das Theater der Altstadt überlebt dennoch – die Heydenreichs ziehen um ins Theater an der Rotebühlstraße gegenüber des Feuersees im Westen. Seit 1995 leitet Susanne Heydenreich, die Tochter der Theatergründer, das Haus. In ihrer Bewerbung setzt sie sich gegen 48 Konkurrenten durch.
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Ken Campbells Stück „Mr. Pilks Irrenhaus“ mit einem heute prominenten Autor: Robert Seethaler, der 1996 auf der Bühne des Theaters der Altstadt beweist, dass er auch ein guter Schauspieler ist.
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Auch in Susanne Heydenreichs Intendanz steht Zeitgenössisches auf dem Spielplan: „King Kongs Töchter“, 2002, von Theresia Walser – die Intendantin (re.) spielt mit.
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Neben Komödien und Revuen setzt Susanne Heydenreich auf Stücke mit dezidiert politischem Anspruch: Szene aus „Verbrennungen“ von Wajdi Mouawad, 2010, ein Stück über die Schrecken des Bürgerkriegs im Nahen Osten.
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Am 14. November 2018, sechzig Jahre nach dem Gründungstag des Theaters der Altstadt, wird im Haus an der Rotebühlstraße das Jubiläum gefeiert.
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Neben der Feier für die Freunde des Theaters gibt es auch ein Theaterfest für alle – am 16. November feiert der ewig aktuelle junge Klassiker „Mutter Courage“ von Bert Brecht Premiere. Um Ruhe im Publikum bitten dann die Hauptdarstellerin Susanne Heydenreich und ihre Mitspieler.