Lieblingsserien der Redaktion Die besten TV-Serien des Jahres 2020
Von „The Mandalorian“ bis „Normal People“, von „Das Damengambit“ bis „Little Fires everywhere“: Die TV-Kritiker unserer Redaktion küren ihre Lieblingsserien des Jahres 2020.
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Foto Joyn, Netflix, Disney+, Starzplay, Amazon
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Ist Ihre Lieblingsserie dabei? Zu unseren Favoriten zählten 2020 „What we do in the Shadows“, „Das Damengambit“, „The Mandalorian“, „Normal People“, „Little Fires Everywhere“, „The Expanse“ und „Better call Saul“ (von links oben im Uhrzeigersinn). Weitere Serien-Highlights des Jahres 2020 finden Sie in unserer Bildergalerie.
Foto Netflix
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Platz 5 – The Crown Endlich in der vierten Staffel von „The Crown“: Auftritt Lady Di! Während die Serienwelt diskutiert, wie viel Wahrheit in der Fiktion steckt, ist Olivia Colman als Queen Elizabeth II mindestens so genial wie Gillian Anderson als Margaret Thatcher. Netflix (nja)
Foto Amazon
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Platz 5 - Upload Es gibt ein Leben nach dem Tod! In der witzigen Zukunftsvision von Serienerfinder Greg Daniels ist das für den jung bei einem Unfall verstorbenen Nathan aber nur ein halber Trost. Man braucht nämlich viel Geld, um sich in eine komfortable Jenseits-Variante hochladen zu können. Die erste Staffel hat Suchtpotenzial, gut, dass die zweite schon ausgemachte Sache ist. Amazon (kah)
Foto Netflix
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Platz 5 – Grace & Frankie Treffen sich eine verpeilte Hippielady und eine toughe Geschäftsfrau, weil ihre jeweiligen Gatten sie verlassen haben, um endlich ihre schwule Liebe offen zu leben. Auf konstant hohem Amüsements-Niveau, mit witzigen Dialogen, Verrücktheiten und Tiefsinn bewegt sich auch die sechste Staffel der US-Comedyserie über die Streitereien und Versöhnungen der Heldinnen, Ex-Männer, ihrer Kinder und Freunde. Netflix (golo)
Foto Netflix
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Platz 5 – Sex Education Die erste Staffel dieser köstlichen britischen Komödie drehte sich um die amourösen Nöte der Teenager, in der zweiten rücken die Erwachsenen in den Fokus. Sie stellen sich nicht viel besser an als ihre Kinder, allen voran die Sex-Therapeutin Dr. Jean F. Milburn (Gillian Anderson, Foto), deren jungfräulicher Sohn Otis (Asa Butterfield) gegen Gebühr Mitschüler in Liebesdingen berät – mit zu Hause aufgeschnappten Versatzstücken. Netflix (ha)
Foto LagoFilm
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Platz 5 – Hausen Der etwas grummelige Jaschek nimmt einen Hausmeisterjob in einem Plattenbau an und zieht mit seinem Sohn Juri in das finstere Gebäude. Bald schon stellt sich heraus, dass nicht nur die Bewohner Geheimnisse verbergen, sondern auch mit dem Haus nicht alles in Ordnung ist. Auch wenn am Ende viele Fragen offen bleiben, ist Hausen eine unterhaltsame deutsche Serie, die ab und an durchaus zu fesseln weiß. Sky (bern)
Foto Apple
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Platz 5 – Mythic Quest: Raven’s Banquet Täglich loggen sich Millionen Spieler ein, ins Online-Game „Mythic Quest: Raven’s Banquet“, das der Apple-Serie ihren Titel gibt. Doch nicht um die Spieler geht es, sondern um die Entwickler und Vermarkter. Scheppernd lustig und fies kenntnisreich wird von einer neuen Arbeitswelt zwischen Börsenfieber und Shitstorm-Debakel, Fantasy-Fanboys und Bürointrigen erzählt. Apple TV+ (tkl)
Foto Amazon
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Platz 5 – The Wilds „Vielleicht war das, was uns auf der Insel passiert ist, traumatisch“, gibt Leah hinterher zu Protokoll, „aber als Mädchen im stinknormalen Amerika aufzuwachsen, ist die eigentliche Hölle.“ Leah ist mit acht weiteren Schülerinnen, die eigentlich auf dem Weg zu einem Female Empowerment Weekend in Hawaii waren, auf einer einsamen Insel gestrandet, wurde zum Versuchskaninchen eines perfiden Psychoexperiments. In der Mystery-Serie treffen „Herr der Fliegen“ und „Lost“ aufeinander, zugleich ist „The Wilds“ aber auch eine differenzierte Auseinandersetzung mit weiblichen Sozialisationsmustern, erzählt eine Story, die Männer, wenn überhaupt nur als Nebenfiguren braucht – zumindest, wenn man Robyn Hitchcock nicht mitrechnet, dessen Song „The Ghost In You“ zum heimlichen Star von Episode sechs wird. Amazon (gun)
Foto Sky
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Platz 4 – Babylon Berlin Die Geschichte ist nicht so aufregend wie die der ersten beiden Staffeln. Der hinreißend unfrisiert-frisierten Liv Lisa Fries als Charlotte Ritter schaut man aber immer noch gern zu, wie sie sich gegen bornierte Chefs durchsetzt. Und es knistert so heftig zwischen ihr und Kollege Gereon Rath (Volker Bruch), dass man auf Flirt- und Knutschfortsetzung in Staffel 4 hofft. Sky (golo)
Foto Amazon
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Platz 4 – The Boys Was, wenn Superhelden keine Superhelden wären, sondern genmanipulierte Supersoldaten aus dem Labor eines Konzerns? Und was, wenn diese Supersoldaten sich verselbstständigen würden? Davon erzählt diese Anti-Superheldenserie, die von kantigen Charakteren, fetter Tricktechnik-Action und sehr schwarzem Humor lebt. Amazon (ha)
Foto Netflix
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Platz 4 – Spuk in Bly Manor Ein komplex gebauter Plot, interessante Charaktere und eleganter Grusel: Besser hätte man Henry James´ berühmte Novelle „The Turn of the Screw“ aus dem Jahr 1898 kaum fürs Fernsehen adaptieren können. Showrunner Mike Flanagan („Ouija“, „Dr. Sleeps Erwachen“) hat ein Händchen fürs Übernatürliche, aber eben auch für literarische Stoffe mit Patina. Netflix (kah)
Foto Showtime
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Platz 4 – Penny Dreadful: City of Angels Während das Original der Serie noch im viktorianischen England spielte, findet die Handlung nun, der Titel lässt es erahnen, in Los Angeles statt. Der mexikanischstämmige Polizist Tiago geht einer Mordserie nach und muss dabei. Dabei muss er nicht nur im Milieu seiner eigenen Landsleute ermitteln, sondern auch in die Machenschaften einer Radiokirche eintauchen. Zu allem Überfluss macht er sich dabei einen bösen Dämon selbst zum Feind. Sky (bern)
Foto Netflix
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Platz 4 – Das Damengambit Und auf einmal wollen wir im Lockdown alle Schach spielen. Es sind die 1950er Jahre, Beth Harmon ist ein Waisenkind und hat unglaubliches Talent, was das Schachspiel und die Selbstzerstörung angeht. Großartig ist die Hauptdarstellerin Anya Taylor-Joy, das Thema (Frau in einer Männerwelt) und auch die herausragenden Kostüme und Settings. Netflix (nja)
Foto Disney+
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Platz 4 – The Mandalorian Während das „Star Wars“-Original ein Weltraummärchen war, ist der TV-Serien-Ableger „The Mandalorian“ ein Weltraumwestern. Pedro Pascal („Game of Thrones“) ist der namenlose Kopfgeldjäger, den alle nur den Mandalorian nennen – ein Einzelgänger, der seinen Helm nie abnimmt. Allein schon wegen des geheimnisvollen Kindes, das der Mandalorian mit sich herumschleppt, das vom Internet auf den Namen Baby Yoda getauft wurde, sowie wegen des kurios coolen Auftritts von Werner Herzog, den man als allerletztes in einem solchen Blockbusterserie erwartet hätte, ist diese Serie sehenswert. Disney+ (gun)
Foto BBC/Sky
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Platz 4 – Breeders Spätestens seit Gott der Herr Abraham davon abhielt, seinen Sohn Isaak zu opfern, ist Elternberatung ein großes Thema. Die britische Serie „Breeders“ versucht es auf die hochkomische Weise: Mit glänzenden Skripts und formidablen Darstellern, unter anderem Daisy Haggard und Martin Freeman, wird vom Wahnsinn des modernen Familienlebens erzählt. Sky (tkl)
Foto Netflix
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Platz 3 – Away Hillary Swank spielt die US-Astronautin Emma Green, die sich mit einem internationalen Team – aggressiver Russe inclusive – in Richtung Mars aufmacht. Intrigen und Aufregungen gibt es auch auf der Erde, wo Greens Tochter und der leider schlimm kranke Ehemann, gespielt von dem formidablen Josh Charles, ausharren. Klassische Dramaturgie, immerhin mit einer Frau als Wissenschafts-Rolemodel. Netflix (golo)
Foto Amazon
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Platz 3 – Little Fires Everywhere Der Prototyp einer vorbildlichen weißen Vorstadtmutter (Reese Witherspoon) vermietet ein Haus an eine vagabundierende, alleinerziehende, schwarze Künstlerin (Kerry Washington). Bald kommt es zum Konflikt, der eskaliert, als beide in einen unklaren Adoptionsfall verstrickt werden - zulasten auch der Kinder. Dieses große, dramatische Schauspiel hält dem weißen Amerika den Spiegel vor. Amazon (ha)
Foto Apple
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Platz 3 – Little America Acht jeweils halbstündige Einwanderergeschichten, in denen die USA noch ein Sehnsuchtsort sind: ja, „Little America“ erzählt vom American Dream, ist aber keine Propaganda. Das Schwerste überhaupt wird hier souverän gestemmt, die Aufgabe, etwas Zuversichtliches kitschfrei zu erzählen. Mit tollen Figuren und interessanten Konflikten wird das Ideal einer für alle Mühseligen und Beladenen offenen USA gegen die Abschottungsfantasien von Donald Trump verteidigt: rührend und erhebend. Apple TV+ (tkl)
Foto HBO
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Platz 3 – The Undoing David E. Kelley mag mörderischen Psychospiele. „The Undoing“ hat viel gemeinsam mit dem letzten Meisterwerk Kelleys, der grandios besetzten und mit zahllosen Preisen ausgezeichneten Serie „Big little Lies“. Wieder geht es um einen Mord in besten Kreisen, Ort der Handlung: die Upper East Side in New York. Und die Verdächtigen? Nicole Kidman und Hugh Grant, die ein Ehepaar spielen. Ein grandioser sechsteiliger Serienthriller nach dem Roman von Jean Hanff Korelitz, bei dem sich von Episode zu Episode die Spannung steigert. Sky (gun)
Foto Netflix
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Platz 3 – I am not okay with this „Stranger Things“, „Sex Education“ oder „The End of the f***ing World“ waren schon gut, die Geschichte um die 17-jährige Sydney Novak schlägt noch härter ein. Nach dem Selbstmord ihres Vaters kämpft die Jugendliche mit ungeheurer Wut, aber auch mit den Tücken des Schulalltags, ihrer Sexualität und einer besonderen Gabe. Schade nur, dass die Serie mit furiosem Cliffhanger am Ende der ersten Staffel wohl nicht um eine zweite verlängert wird - Corona-bedingt. Netflix (kah)
Foto Netflix
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Platz 3 – Normal People Der Schauspieler Paul Mescal wird als der neue Superstar gefeiert. Und wer die großartige Serie „Normal People“ nach der ebenso großartigen Romanvorlage von Sally Rooney gesehen hat, kann sich den Lobeshymnen nur anschließen. Diese Liebesgeschichte Starzplay (nja)
Foto Fox
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Platz 3 – Mayans MC Waren die Mayans in der Ursprungsserie noch die Gegner der Sons of Anarchy, spielen sie nun die Hauptrolle. Frisch aus dem Knast gekommen, folgt Ezekiel seinem Bruder in den Motorradclub Mayans MC. Doch seine Loyalität wird im Laufe der Handlung mehr als einmal auf die Probe gestellt. Auch wenn die Serie nicht ganz an das Original „Sons of Anarchy“ herankommt, vermag sie es doch, den alten Flair wiederzubeleben. Sky (bern)
Foto Netflix
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Platz 2 – Hollywood Spätestens seit dem Sexskandal um Harvey Weinstein ist jedem klar, dass es brutal zugeht in der Traumfabrik. Es könnte aber alles auch ganz anders sein, fabulieren die Macher Ryan Murphy und Ian Brennan, wenn ein paar engagierte Menschen in Hollywoods goldenem Zeitalter den Mumm gehabt hätten, rassistische, sexistische und homophobe Strukturen zu durchbrechen. Ein hinreißendes Gedankenspiel. Netflix (kah)
Foto Netflix
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Platz 2 – Unorthodox So gut, so anders. Die Miniserie „Unorthodox“ ist eine deutsche Produktion, Regie führte Maria Schrader, die vor allem als Schauspielerin bekannt ist. Erzählt wird die Geschichte von Esther „Esty“ Shapiro, die der ultra-orthodoxen Religionsgemeinschaft der Satmarer Chassiden angehört. Sie flieht aus ihrer arrangierten Ehe aus Berlin. Netflix (nja)
Foto Amazon
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Platz 2 – Homecoming Was macht die Frau in einem Ruderboot ohne Ruder mitten auf dem See? Sie weiß es nicht. Auch der Zuschauer hat keine Ahnung. Die sympathsche Janelle Monáe als Frau mit Gedächtnislücken lässt einen dranbleiben an der Serie, die das Thema der noch brillanteren ersten Staffel (traumatisierte Soldaten werden in einer Art Privatklinik mit obskuren Mitteln „behandelt“) fortführt und variiert. Amazon (golo)
Foto AMC/Netflix
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Platz 2 – Better call Saul Die großartigen Drehbücher, die exzellente Kameraarbeit, die famosen Darsteller, allen voran Rhea Seehorn und Bob Odenkirk, die vorzügliche Ausstattung, die punktgenaue Regie – und so weiter, und so weiter. Man kann auch bei der fünften Staffel nur hingerissen schwärmen von „Better call Saul“, der tragikomischen Saga um einen Winkeladvokaten, dessen Abstieg zum Drogenkartellgehilfen gewiss die Serie ist, die William Shakespeare aus dem Jenseits am liebsten schaut. Netflix (tkl)
Foto Starzplay
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Platz 2 – The Great Als wir Katharina, die einmal die mächtigste Frau der Welt sein wird, das erste Mal begegnen, heißt sie noch Sophie Auguste Friederike. Rotwangig sitzt sie im pastellgelben Kleidchen auf einer Blumenschaukel in einem Stettiner Garten, schwärmt von Erdbeeren und freut sich auf die Hochzeit mit dem russischen Zaren Peter, mit dem sie ein ganz besonderes Band verbinde. Was dann aber folgt, ist die 18.-Jahrhundert-Version eines missglückten Tinder-Dates: Peter III. (Nicholas Hoult) macht sich beim ersten Treffen über seine Braut lustig („Du sahst auf dem Porträt irgendwie größer aus!“), und Sophie (Elle Fanning, Foto) stellt bald fest, dass Peter auch sonst ein dumpfer, brutaler Tyrann ist. Geheiratet wird trotzdem. Wer auf eine Geschichtsstunde über Katharina die Große hofft, ist bei dem Zehnteiler definitiv falsch und bei der Miniserie „Catherine the Great“ aus dem Jahr 2019 mit Helen Mirren besser aufgehoben. „The Great“ ist die ungezogene kleine Schwester von „Catherine the Great“, eine anachronistische Serie, die sich selbst nie ernst nimmt, die groteske Szenen, grelle Farben, makabren Humor und Ausflüge in die Popkultur liebt. Da darf dann auch mal Patti Smith die Tears-for-Fears-Nummer „Everybody wants to rule the World“ singen oder Sharon van Etten das Elvis-Costello-Lied „What’s so funny ’bout Love and Understanding?“ interpretieren. Starzplay (gun)
Foto Apple TV+
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Platz 2 – Mythic Quest: Raven’s Banquet Ein Start-up lebt von einem einzigen erfolgreichen Videospiel, und in dem kleinen Team um den egomanischen Gründer Ian Grimm (Rob McElhenney, zweiter von rechts) geht es menschlich drunter und drüber. Irgendwann weinen frustrierte Angestellte sich bei der Personalmangerin aus, die sie mit einer Psychologin verwechseln. So geistreich, tiefgründig und gemein war keine Sitcom seit „Big Bang Theory“. Apple TV+(ha)
Foto Netflix
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Platz 2 – Ratched Kinofans kennen Ratched als bösartige Krankenschwester aus „Einer flog übers Kuckucksnest“. In der Serie Ratched, geht Serienschöpfer Ryan Murphy nun der Geschichte der Pflegekraft auf den Grund. Die hat sich ihren Job im Jahre 1974 nämlich durch Erpressung ergattert und verfolgt nun ganz eigene Pläne. Besonders optisch weiß die Serie zu beeindrucken. Netflix (bern)
Foto Disney+
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Platz 1 – The Mandalorian Nach dem Untergang des Imperiums geht es in einer Weit entfernten Galaxis alles andere als friedlich zu. Ein Mandalorianer verdient sich in dieser rauen Welt sein Geld als Kopfgeldjäger und soll ein mysteriöses Kind zu seinem Auftraggeber bringen. Als er sich entscheidet, den Auftrag nicht zu Ende zu bringen und „Baby Yoda“ zu retten, stürzt dies den Outlaw in mehr als ein lebensgefährliches Abenteuer. Disney+ (bern)
Foto Netflix
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Platz 1 – Better call Saul Immer tiefer gerät der Anwalt Jimmy McGill, alias Saul Goodman, ins Getriebe des Verbrechens. Auch noch in der fünften und vorletzten Staffel ist der Ableger der Kult-Serie „Breaking Bad“ packend, anspruchsvoll, schwarz-humorig und ein wilder Ritt über den Abgrund. Besser geht’s nicht. Netflix (kah)
Foto Amazon
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Platz 1 – The Expanse Universelle menschliche Dramen beleben dieses atemberaubende Science Fiction-Szenario, in dem nun die unterprivilegierten Bewohner des Asteroidengürtels aufbegehren gegen die ewige Ausbeutung durch die Erde und den besiedelten Mars. Hier gibt es kein Schwarz und Weiß, immer auf Neue hinterfragt „The Expanse“ Motive, Entscheidungen, Loyalitäten, Allianzen und Feindschaften – und wird so zum erhabenen Erlebnis nicht nur für Genre-Freunde. Amazon (ha)
Foto Netflix
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Platz 1 – The Queen’s Gambit So aufregend ist Denken. Läufer geführt, Turm vom Brett genommen, dann der Augenaufschlag. Mit coolem Blick fixiert Anya Taylor-Joy als Schachwunderwesen Elizabeth ihre Gegner. Weil sie und die anderen Figuren hinreichend exzentrisch sind, erscheint einem Schach derart glamourös, dass man es selbst mal mit der Eröffnungsvariante versucht, die der Miniserie ihren Namen gibt. Netflix (golo)
Foto FX/Joyn
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Platz 1 – What we do in the Shadows Eitel sind sie, streitsüchtig, großmäulig, egoistisch und völlig neben der Kappe: die in den USA in einer seltsamen WG lebenden Vampire, die sich auch in der zweiten Staffel der makaber lustigen Serie „What we do in the Shadows“ standhaft weigern, die moderne Welt zu kapieren. Bis auf einen, der kein Blut mehr saugt, sondern Lebensenergie - als Troll im Internet. Joyn+ (tkl)
Foto Netflix
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Platz 1 – Little Fires Everywhere Die Gesellschaft ist nicht gerecht. Das war sie schon in den 90er Jahren nicht, schon gar nicht in einem weißen Vorstadtamerika. Zu Beginn der Serie steht ein Familienhaus in Flammen – und es stellt sich über die Folgen hinweg die Frage nach der Schuld. Es ist das Haus der Vorzeigefamilie mit der Vorzeigeehefrau Elena Richardson (großartig: Reese Witherspoon). In dem Vorzeigeviertel taucht die afroamerikanische Künstlerin Mia Warren auf – und damit auch jede Menge Vorurteile. Es geht um große und kleine Ungerechtigkeiten – und um das schwierige Verhältnis von Müttern sowie Müttern und Töchtern. Amazon (nja)
Foto Starzplay
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Platz 1 – Normal People Wer nicht nur TV-Serien schaut, sondern auch Bücher liest, an dem dürfte 2017 der Hype um Sally Rooneys Roman „Gespräche mit Freunden“, der wie ein Jane-Austen-Update fürs 21. Jahrhundert daherkommt, nicht vorübergegangen sein. Und noch bevor „Normale Menschen“, der zweite Roman der Irin, im August auf Deutsch erschien, gab es ihn für Leute, die lieber schauen als lesen, bereits als sperrig-schönes TV-Seriendrama zu sehen: Marianne und Connell sind nicht Romeo und Julia, Sally und Harry, Rachel und Ross. Sie wohnt in einer Villa, er ist der Sohn der Putzfrau, sie ist eine spröde-stille Außenseiterin, er ist der Star des Gaelic Football Teams der Schule, auf die sie beide gehen. Daisy Edgar-Jones und Paul Mescal spielen die schroffe Marianne und den sensiblen Connell, die in der irischen Provinz aufwachsen, als zwei ganz normal-komplizierte und sehr unterschiedliche Menschen, die in der Schule zunächst einen Bogen um sich machen, heimlich ein Paar werden, die sich trennen, wieder versöhnen, die eine Liebe und Freundschaft verbindet, die allen Verletzungen, allen Schmerzen irgendwie trotzt und die nicht nur der Sex, sondern auch sehr kluge Gespräche miteinander verbindet. Die britische Serie, an der Sally Rooney als Drehbuchautorin beteiligt war, übersetzt grandios den nüchternen Erzählton des Romans in Bilder. Starzplay (gun)