Männlicher, bunter und rechter 11 Fakten zum neuen Bundestag
So stark wie diesmal hat sich der Bundestag seit Jahrzehnten nicht mehr verändert. Ein Überblick über die Besonderheiten im neuen Parlament in Bildern.
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Der Bundestag ist so groß wie nie: Er ist um 12 Prozent gewachsen, von 631 auf 709 Mitglieder. Damit ist er nicht nur der größte Bundestag aller Zeiten, sondern auch das größte demokratische Parlament weltweit.
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Weniger Frauen: Mit 30,7 Prozent ist der Anteil der Frauen im Bundestag so gering wie seit der Wahlperiode 1994/98 nicht mehr. Nach einem kontinuierlichen Anstieg seit 1972 (sechs Prozent Frauen) gibt es damit erstmals wieder einen deutlichen Einbruch beim Frauenanteil. 2013 waren noch 36 Prozent der Abgeordneten Frauen.
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Mehr Frauen: In den Fraktionen von Grünen (58 Prozent) und Linken (54 Prozent) gibt es mehr Frauen als Männer. In der AfD-Fraktion sind dagegen nur 10 von 92 Abgeordneten Frauen – umgerechnet 11 Prozent.
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Geglücktes Comeback: Die Rückkehr der FDP in den Bundestag ist das erste gelungene Comeback einer Partei. Bisher galt: Wer einmal so richtig raus ist, kommt nicht wieder rein. Grüne (1990) und Linke (2002) waren nach Wahlabstürzen zumindest mit einer Rumpftruppe im Parlament vertreten.
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Rechte Newcomer: Die AfD ist die erste Partei seit 1990, die neu ins Parlament kommt. Mit ihr ist erstmals seit 1961 auch wieder eine Partei rechts von CDU und CSU im Bundestag. Damals schied die nationalkonservative Deutsche Partei aus.
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Abtrünnige: Mit Frauke Petry und Mario Mieruch gibt es erstmals seit 2002 gleich zu Anfang einer Legislaturperiode wieder fraktionslose Abgeordnete. Die beiden haben der AfD kurz nach der Wahl den Rücken gekehrt und werden auf den hinteren Sitzen isoliert Platz nehmen. Zuletzt zogen vor 15 Jahren zwei Politikerinnen der PDS (heute Linke) fraktionslos in den Bundestag ein.
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Aus drei mach sechs: Erstmals seit 1957 gehören dem Bundestag wieder sechs Fraktionen an. Lange Zeit waren es mit CDU/CSU, SPD und FDP nur halb so viele. Erst dann kamen die Grünen hinzu und nach der Wiedervereinigung die ostdeutsche PDS, die später zur gesamtdeutschen Linken wurde.
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Leichte Verjüngung: Das Durchschnittsalter der Abgeordneten ist von 49,7 auf 49,4 Jahre gesunken. Damit ist es aber immer noch deutlich höher als das durchschnittliche Alter der deutschen Bevölkerung. Das lag laut Statistischem Bundesamt im Dezember 2015 bei 44 Jahren und drei Monaten.
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Der Junior: Jüngster Abgeordneter ist Roman Müller-Böhm von der FDP mit 24 Jahren. Jüngster direkt gewählter Abgeordneter ist der nur einen Monat ältere Philipp Amthor von der CDU, der seinen Wahlkreis in Mecklenburg-Vorpommern auf Anhieb gewann.
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Der Älteste: Von den zehn ältesten Abgeordneten gehören acht zur AfD. Mit 77 Jahren ist Wilhelm von Gottberg der Senior. In der letzten Legislaturperiode hätte Gottberg damit das Recht gehabt, als Alterspräsident den Bundestag zu eröffnen. Die Regeln wurden aber kurz vor der Wahl geändert.
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Der Dienstälteste: Mit Abstand dienstältester Abgeordneter ist Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, der dem Bundestag seit 45 Jahren angehört. In der konstituierenden Sitzung wurde der ehemalige CDU-Finanzminister zum Bundestagspräsidenten gewählt.