Magie der Einhörner Trend, Kult, Mythos: Der Unicorn-Hype
Ritter-Sport-Einhorn-Schoki für 11 950 Euro, Unicorne-Fantaysfilme, Einhorn-Food,– Shakes und -Accessoires. Der Kommerz um das Fabeltier ist gigantisch. Noch fantastischer ist sein Mythos.
21 Bilder
Foto dpa
1 / 21
Einhorn-Hörner werden in New York zum Verkauf angeboten. Die Hörner kosten je nach Größe zwischen 14 und 30 Dollar (13 bis 27 Euro).
Foto dpa
2 / 21
Bunter Regenbogen, gold-schimmernd, silber-glänzend, pink, türkis-glitzer: Plüsch-Einhörner gibt es in stylishen Trendfarben.
Foto dpa
3 / 21
Für Jung und Alt, Hund und Katze: Einhörner für Liebhaber der fantastischen Tierwesen.
Foto Wikipedia commons/Watchdruck
4 / 21
Einhornmosaik auf einem Kirchenfußboden von 1213 in Ravenna: Als erster berichtet der griechische Arzt und Geschichtsschreiber Ktesais von Knidos um 500 v. Chr. von den sagenhaften Fabelwesen in Indien. Ihr Horn soll antitoxische Wirkung haben und wurde als Trinkgefäß benutzt.
Foto Wikipedia commons/Josep Renalias CC BY-SA 3.0
5 / 21
Darstellung eines Auerochsen auf Babylons Ischtar-Tor (6. Jahrhundert v. Chr., Pergamonmuseum, Berlin: In der Bibel wird an mehreren Stellen das „Re’em“ erwähnt, wohl ein wilder Auerochse. Martin Luther übersetzte den lateinischen Begriff „unicornis“ mit Einhorn.
Foto Wikipedia commons/Walter Arts Museum
6 / 21
Darstellung der Einhorn-Jagd auf einem Elfenbeinkästchen, Paris, 14. Jahrhundert: Marco Polo (1254–1324) berichtet in seinen Reisebeschreibungen von einem Einhorn, dass er auf Sumatra gesehen habe. Hildegard von Bingen und Albertus Magnus schreiben dem Horn heilsame Kräfte zu.
Foto Wikipedia commons/National Library of Medicine
7 / 21
Einhorn aus Conrad Gesner „Historiae animalium“ von 1551: Bei mittelalterlichen Alchemisten symbolisiert das Einhorn den „Spiritus Mercurius“ – die alchemistische Bezeichnung für Quecksilber.
Foto Wikipedia commons/Antonio di Puccio Pisano
8 / 21
Medaille „Unschuld und Einhorn in mondbeschienener Landschaft“ von Pisanello, 1447: Das Einhorn steht für Reinheit und die alles durchdringende Kraft des Quecksilbers, das den Gott Hermes und den Planeten symbolisiert.
Foto Wikipedia commons/The Yorck Project
9 / 21
„Jungfrau mit dem Einhorn“, Französischer Tapisseur (Wandteppich) aus dem 15. Jahrhundert: Im „Physiologus“, einem frühchristlichen Volksbuch aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. über wundersame Tiere, Pflanzen und Steine, heißt es, dass Einhörner nur von Jungfrauen eingefangen werden können.
Foto Wikipedia commons/Domenichino
10 / 21
Gezähmtes Einhorn im Palazzo Farnese um 1602: Im christlichen Volksglauben verweist das Einhorn auf die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus.
Foto Wikipedia commons/Stefan Kühn CC BY-SA 3.0
11 / 21
Vergoldeter Einhornkopf über dem Eingang der Einhorn-Apotheke in Trier: Ein beliebtes Accessoire an den Eingängen von Apotheken und Gasthöfen.
Foto Wikipedia commons/Hans Baldung
12 / 21
Wappen der Familie Baldung, Holzschnitt um 1530: Auch in der Heraldik, der Wappenkunde, sind Einhörner ein beliebtes Motiv.
Foto Wikipedia commons/University of Houston Libraries
13 / 21
Ein Einhorn in einer spätmittelalterlichen Darstellung: Unter dem Horn vermutete man im Mittelalter ein rot glänzenden und heilsamen „Karfunkelstein“, der auch bei Drachen zu finden sein soll.
Foto Wikipedia commons/Royroydeb CC BY-SA 4.0
14 / 21
Frühgeschichtliche Einhorn-Ziegeltafel aus dem Indus-Tal: Schon in den frühen Hochkulturen wie der bronzezeitlichen Indus-Kultur (2800-1800 v. Chr.) finden sich archäologische Hinweise auf die Verehrung des mythischen Wesens.
Foto Wikipedia commons
15 / 21
Ritt auf den Einhörnern – Kapitell in der Abbey of Mozac in der Auvergne (12. Jahrhundert): Einhörner schmücken viele Säulen in gotischen Kirchen.
Foto Wikipedia commons/Silesia
16 / 21
Maria mit dem Einhorn (National Museum Warschau, um 1480): Im Mittelalter war das Einhorn ein Zeichen für die Jungfräulichkeit Mariens. Die vermutlich älteste Darstellung eines Einhorns in der christlichen Kunst findet sich in einem Antiphonale (Stundengebetsbuch) aus dem 12. Jahrhundert im Kloster Einsiedeln.
Foto Wikipedia commons
17 / 21
Die wilde Frau mit dem Einhorn (Historisches Museum Basel, 1500-1510: Das Einhorn findet sich aber auch im Zusammenhang mit erotischen Motiven – wie auf dem Tafelbild „Der Garten der Lüste“ von Hieronymus Bosch (um 1500) und bei Lucas Cranach dem Älteren („Das Paradies“, 1530).
Foto Wikipedia commons/Metropolitan Museum of Art New York City
18 / 21
Einhorn-Teppich, um 1495-1505: Zwei Kreuzritter raubten während der Einnahme Konstantinopels während des Vierten Kreuzzuges im Jahr 1204 zwei Narwalstoßzähne, die sie für Hörner des Einhorns hielten, und schenkten diese dem Markusdom in Venedig, wo sie noch heute aufbewahrt werden.
Foto Wikipedia commons
19 / 21
Schottisches Einhorn am Edinburgh Castle: Der Schild des britischen Staatswappens wird von einem Löwen und einem Einhorn gehalten, das Schottland symbolisiert.
Foto Wikipedia commons/Wilfried Wittkowsky CC BY-SA 3.0
20 / 21
Otto von Guerickes Einhorn-Skelett: 1663 fanden Arbeiter beim Brechen von Gipsstein bei Quedlingburg rätselhafte Knochen. Der Magdeburger Bürgermeister und Naturforscher Otto von Guericke prüfte das Relikt und kam zu dem Schluss, dass es sich um ein Einhorn handeln müsse.
Foto Wikipedia commons/W. Scoresby
21 / 21
Narwal: Der Narwal, dessen Horn lange Zeit genutzt wurde, um die Nachfrage nach Einhornprodukten zu befriedigen, wird auch „Einhorn des Meeres“ genannt. Sein wissenschaftlicher Name lautet „Monodon monoceros“ – von altgriechisch „monoceros“ für Einhorn.