Nach Chaos in Belgien Die kuriosesten Rennen der Formel 1
Der Große Preis von Belgien geht in die Geschichte ein, weil ein Rennen gewertet wurde, das keines war. Aber es gab auch noch andere historisch kuriose Rennen der Formel 1.
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Nach drei Runden hinter dem Safety-Car von Bernd Mayländer war Max Verstappen (re.) der Sieger des verregneten Rennens in Spa-Francorchamps.
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Aller guten Dings sind drei Der Große Preis von Österreich 1987 brauchte drei Startversuche, bis das Rennen losging. Nach zwei Starts auf dem Österreichring waren 17 Autos mehr oder weniger stark beschädigt, erst nach dem dritten Start ging das Feld durch die erste Runde. Bis auf Philippe Streiff konnten trotz der Crashs alle Fahrer antreten. Einige starteten in den damals noch erlaubten Ersatzautos aus der Boxengasse. Es siegte Nigel Mansell vor Nelson Piquet.
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Doppelt hält besser Der Große Preis von Deutschland fand 1959 auf der Berliner Avus statt – es war der einzige Grand Prix auf der Stadtautobahn. Das Besondere: Er wurde planmäßig in zwei Läufen durchgeführt. Die Nordkehre war für die hohen Geschwindigkeiten der Autos nicht tauglich, aus Angst vor Reifenschäden entschied der Veranstalter das Rennen in zwei Läufe mit je 30 Runden einzuteilen. Die Ergebnisse wurden addiert, der Brite Tony Brooks ist damit der einzige Formel-1-Sieger auf der Avus.
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Was lange währt Der Große Preis von Kanada 2011 lief fast so ab wie der Grand Prix 2021 in Belgien. Das Rennen über 305,270 Kilometer dauerte vier Stunden und vier Minuten – es war wegen eines heftigen Wolkenbruchs für zwei Stunden unterbrochen worden. Aber es gab im Gegensatz zu Spa 2021 echtes Racing, es ist damit das längste echte Formel-1-Rennen der Geschichte. Jenson Button siegte nach 70 Runden vor Sebastian Vettel.
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Heiß auf Eis Der kälteste Grand Prix der Formel 1 wurde 1978 in Kanada ausgetragen. Am 8. Oktober herrschten in Montreal Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, die zwischen zwei und vier Grad Celsius schwankten – deshalb waren Sieger Gilles Villeneuve (Mi.), Jody Scheckter (Platz zwei/re.) und Carlos Reutemann auf dem Podium dick eingepackt. Das heißeste Rennen war wohl der Große Preis von Argentinien 1955. Beim Sieg von Juan Manuel Fangio soll die Lufttemperatur 39 Grad betragen haben.
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In der Kürze liegt die Würze Der kürzeste Grand Prix fand 1991 in Australien statt. In Melbourne wurden lediglich 52,930 Kilometer zurückgelegt, nach 24:34 Minuten war wegen eines sintflutartigen Regens schon nach 16 absolvierten Runden wieder Schluss. Es siegte Ayrton Senna (vo.).
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Nur drei kommen durch Beim Großen Preis von Monaco kommen von 23 Piloten nur drei ins Ziel, lediglich sieben Fahrer werden in einem von Aus- und Unfällen geprägten Rennen im Fürstentum gewertet. Es jubelte Olivier Panis (Mi.), der seinen einzigen Grand-Prix-Sieg feierte, Zweiter wurde David Coulthard (li.) vor Johnny Herbert.
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Six-Pack am Start Beim Grand Prix der USA 2005 in Indianapolis stellt sich im Training heraus, dass die Michelin-Reifen den Anforderungen der Steilkurve nicht gewachsen sind – daher beschließen alle von Michelin ausgestatteten Teams, das Rennen nach der Einführungsrunde zu beenden (im Foto rechts). So standen nur sechs Autos in der Startaufstellung, die mit Bridgestone-Pneus (im Foto links) fuhren. Den Sieg feierte Michael Schumacher, das Skandalrennen fügte dem Image der Formel 1 in den USA einen immensen Schaden zu.
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In die Vollen Die Massenkarambolage beim Start im Regen des Großen Preises von Belgien 1998 wird gerne als der teuerste Schrottplatz der Formel-1-Geschichte bezeichnet. 13 Piloten waren in den von David Coulthard ausgelösten Tumult verwickelt, vier Fahrer konnten nach dem Rennabbruch nicht wieder starten, da sie entweder kein Ersatzauto hatten oder leicht verletzt waren. Und dann war da noch die Szene, als sich Michael Schumacher mit Coulthard in der Boxengasse anlegte, weil der Kerpener dem Schotten die Schuld für einen Auffahrunfall gegeben hatte. Übrigens: Damon Hill sicherte Jordan den ersten Sieg.
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Mit dem letzten Tropfen Sprit Die Benzinsparvorgaben sorgen beim Grand Prix in San Marino 1985 dafür, dass nur vier der zehn gewerteten Fahrer nicht wegen Spritmangels liegen geblieben waren. Alain Prost überquerte die Ziellinie zwar als Erster, doch er wurde wegen eines untergewichtigen Autos disqualifiziert. Den Sieg erbte Elio de Angelis. Der zweitplatzierte Thierry Boutsen (Foto) schob seinen Arrows über die Ziellinie.
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Ein Sieg in Ewigkeit Den Großen Preis von Belgien 1963 gewinnt Jim Clark – und zwar mit einem Vorsprung von vier Minuten und 54 Sekunden auf Bruce McLaren. In heutigen Formel-1-Maßstäben eine Ewigkeit. Der Australier war der einzige Fahrer im Feld, den Clark nicht überrundet hatte. Übrigens: Jim Clark (der 1968 in Hockenheim tödlich verunglückte) startete nur von Platz acht ins Rennen.