Podiumsdiskussion von Veranstaltern Die Wagenhallen werden gebraucht
Stuttgarter Kulturschaffende wollen die Wagenhallen erhalten, wie sie sind. „Wir brauchen eine solch suburbane Spielstätte“, sagt etwa Caroline Lazarou von der Bachakademie.
14 Bilder
Foto Lichtgut/Kovalenko
1 / 14
Wagenhallen-Macher Thorsten Gutbrod (2. v. li.) auf dem Podium. In der Bildergalerie rollen wir die Geschichte der Wagenhallen auf.
Foto Lichtgut/Max Kovalenko
2 / 14
Ursprünglich wurde das Gelände von der Deutschen Bahn genutzt. Bis 2003 wurden hier Busse repariert und gewartet, bis die Stadt Stuttgart das Areal übernahm.
Foto Lichtgut/Max Kovalenko
3 / 14
2006 wurden die Wagenhallen an diverse Künstler und Kulturschaffende vermietet – anfangs war dies jedoch als Übergangslösung gedacht. Das Areal im Nordbahnhof sollte eigentlich den Stuttgart-21-Baggern zum Opfer fallen. Schon 2011 wurde die Räumung angekündet, und auch, wenn einige Waggons Platz machen mussten, steht das Gros noch – was auch am Widerstand der ansässigen Künstler liegt. Einige Kulturschaffende wichen dennoch nach Bad Cannstatt aus und gründeten dort den Verein Contain’t.
Foto Achim Zweygarth
4 / 14
Trotz der permanenten Räumungsdrohung entwickelten sich die Wagenhallen zu einem Ort für (Sub-)Kultur und wurden hierfür weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Hier zu sehen ist ein Bild von einer Silvesterparty im Jahr 2010.
Foto Achim Zweygarth
5 / 14
Auch andere Veranstaltungen wie Parties, Flohmärkte oder Lesungen finden in den Wagenhallen statt.
Foto Lichtgut/Leif Piechowski
6 / 14
Hier war Außenminister Frank-Walter Steinmeier im Oktober 2014 zu Gast in den Wagenhallen – bei einer Podiumsdiskussion über die „Wilkommenskultur“ in Deutschland.
Foto Achim Zweygarth
7 / 14
Genauso aber sind die Wagenhallen Schaffensort für rund 100 Künstler, die die Hallen als Atelier, Werkstätten oder Lagerflächen nutzen.
Foto Lichtgut/Max Kovalenko
8 / 14
Dass sich die Wagenhallen als Kulturstätte so gut etablieren konnten, hat erst dazu geführt, dass ihre Existenz nun auf dem Spiel steht. Im Zuge eines 2012 beantragten Erweiterungsplans wurde festgestellt, dass das rund 120 Jahre alte Dach erneuert werden muss. Dafür wurden vom Gemeinderat 2013 5,5 Millionen Euro bewilligt.
Foto Lichtgut/Max Kovalenko
9 / 14
Das ist womöglich bei Weitem nicht ausreichend. Die Rede ist von bis zu 30 Millionen Euro, die tatsächlich nötig sind, um das defekte Dach und Tragwerk zu erneuern, die Brandschutzauflagen zu erfüllen und den Nutzungsplan umzusetzen.
Foto Michael Steinert
10 / 14
Der Mietvertrag der Wagenhallen-Betreiber mit der Stadt läuft bis 2015.
Foto Michael Steinert
11 / 14
Gleichzeitig haben die Auflagen des Brandschutzgutachtens dazu geführt, dass die Lage zwischen den Veranstaltern des Spielbetriebs und den ansässigen Künstlern angespannt ist.
Foto Michael Steinert
12 / 14
Während in den Wagenhallen Veranstaltungen stattfinden, dürfen die Künstler sich in den dahinter liegenden Räumen nicht aufhalten – ebenfalls aus Brandschutzgründen. Die Künstler fühlen sich vertrieben. Nur an zwei Tagen pro Woche finden definitiv keine Veranstaltungen statt, ansonsten kann der Kulturbetrieb faktisch so walten, wie er möchte.
Foto Michael Steinert
13 / 14
Im Clinch der Wagenhallen-Mieter wird nicht zuletzt die Richtung entschieden, in der die Zukunft des Kulturareals liegt – immer auf dem schmalen Grat zwischen Kunst und Kommerz, denn die Kulturveranstaltungen bringen ihren Betreibern gutes Geld.
Foto Achim Zweygarth
14 / 14
Da die Wagenhallen in naher Zukunft saniert werden müssen, gilt es, für die Künstler einen Unterschlupf während der Bauzeit zu finden. Ein Angebot des IW 8 in Feuerbach haben die Künstler allerdings abgelehnt. Sie sprechen sich für eine Containerlösung am Rande des Wagenhallen-Areals aus.