Preisgekrönte Architektin Almut Grüntuch-Ernst Stuttgarter Architektin verwandelt Gefängnis in idyllischen Ort
Die in Stuttgart geborene Architektin Almut Grüntuch-Ernst baut auf Un-Orten gastliche Häuser und pflanzt Wälder auf Büros. Sie erklärt, welche Herausforderungen auf den Nachwuchs zukommen und was sie an Architektur fasziniert.
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Foto © Robert Rieger/Robert Rieger
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Die in Stuttgart geborene Architektin Almut Grüntuch-Ernst und der Architekt Armand Grüntuch haben ein Gefängnis in ein Hotel mit grünen Höfen und Dächern umgebaut und dafür den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur 2023 erhalten. Weitere Eindrücke vom Gebäude und anderen Projekten finden sich in der Bildergalerie.
Foto Bocci/Grüntuch Ernst Architekten
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Das ist das Vorderhaus in der Kantstraße in Berlin Charlottenburg. Einst ein Strafgericht . . .
Foto Grüntuch Ernst Architekten/Markus Gröteke / architectureshooting
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. . . mit prächtiger Treppe. Jetzt . . .
Foto Markus Gröteke, Berlin/Grüntuch Ernst Architekten/Patricia Parinejad
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. . . . ein Ort für Ausstellungen. Die Leuchtenfirma Bocci hatte hier einen Showroom, die Leuchten sind geblieben.
Foto Grüntuch Ernst Architekten
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So sah das Gebäude 1896 aus – fast ganz allein auf weiter Charlottenburger Flur.
Foto Grüntuch Ernst Architekten/Robert Rieger
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Die Architekten Armand Grüntuch und Almut Grüntuch-Ernst haben zehn Jahre lang an dem Projekt gearbeitet.
Foto Grüntuch Ernst Architekten
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Im Hinterhof ist das ehemalige Frauengefängnis. Mit den Jahrzehnten kamen in der sich rasant entwickelnden Großstadt viele Mietshäuser hinzu. Für den Umbau gab es den BDA-Preis Berlin und jüngst den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur.
Foto © Grüntuch Ernst Architekten/Patricia Parinejad
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Den Preis gab es auch, weil viel begrünt und renaturiert wurde. Im ehemaligen Gefängnis blüht es nun, Ziegel, die während des Umbaus dem denkmalgeschützten Gebäude entnommen wurden, haben hier wieder in einer Mauer Verwendung gefunden
Foto Grüntuch Ernst Architekten/Patricia Parinejad
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Gartenlobby und Entrée des Wilmina. Der Eingang ist neu hinzugekommen und eine Decke herausgenommen.
Foto Grüntuch Ernst Architekten/Robert Rieger
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Gemeinschaftsraum mit einem den Raum beherrschenden Bild des Fotografen Hans-Christian Schink
Foto Grüntuch Ernst Architekten/Robert Rieger
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Blick ins Treppenhaus. Das Geländer war sehr niedrig – es wurde herausgenommen, die Eisenstäbe wurden verlängert, und das Geländer wurde wieder eingesetzt.
Foto Grüntuch Ernst Architekten
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Blick ins Gebäude vor der Sanierung
Foto Grüntuch Ernst Architekten
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Fenster in den Zellen mit Gittern vor dem Umbau
Foto Grüntuch Ernst Architekten/Patricia Parinejad
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Und nach der Renovierung. Die Gitter sind noch da, aber in komplett anderer Anmutung.
Foto Grüntuch Ernst Architekten/Patricia Parinejad
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Gänge – nach oben geöffnet. Die Leuchten vermitteln eine spielerische Atmosphäre im Atrium.
Foto Grüntuch Ernst Architekten/Robert Rieger
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Einst Gefängnistüren, jetzt Hotelzimmertüren
Foto Grüntuch Ernst Architekten /Patricia Parinejad
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Trotzdem die Stäbe noch erhalten sind, wirkt der Raum freundlich mit Eichenholz auf dem Boden und hellen Materialien und Stoffen.
Foto Grüntuch Ernst Architekten/Markus Gröteke / architecturesh
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Begrüntes Dach des Restaurants Lovis, das unabhängig vom Hotel, dennoch Teil des Gebäudekomplexes ist. Das Dach ist neu, hier war zuvor die Gefängnisschleuse, wo die Inhaftierten ankamen.
Foto Grüntuch Ernst Architekten/Markus Gröteke / architecturesh
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Blick ins Restaurant Lovis. Die Spiegelwand rechts bringt das Grün in den Raum.
Foto Grüntuch Ernst Architekten/Robert Rieger
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Die einstige Außenwand ist nun die Innenwand im Restaurant, die Lampen von Bocci vermitteln den Eindruck, dass es auch außerhalb des Raums leuchtet.
Foto berndb@the-igloo.de/Bernd Bauerochse/Grüntuch Ernst Architekten
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1991 gründeten Armand Grüntuch und Almut Grüntuch-Ernst ihr Architekturbüro in Büro, heute haben sie 40 Mitarbeiter und entwerfen öffentliche Gebäude, Schulen, Wohnhäuser weltweit.
Foto Grüntuch Ernst Architekten
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Mit historischem Bestand haben die Architekten schon früher gearbeitet, so etwa 2012 beim Umbau der ehemaligen Jüdischen Mädchenschule in Berlin. Hier . . .
Foto Grüntuch Ernst Architekten
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. . . sind nun wie im Wilmina Kultur und Kulinarik unter einem Dach vereint. Das Gebäude in der Auguststraße wurde 1927/28 nach Plänen des Großbaumeisters Alexander Beer für 300 Schülerinnen der jüdischen Gemeinde zu Berlin errichtet und konnte nach Jahren des Leerstands als Kulturstandort neu belebt werden.
Foto Grüntuch Ernst Architekten/Jan Bitter
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Ebenfalls in der Auguststraße in Berlin-Mitte befindet sich das Baugruppenhaus, in dem die Architekten leben und arbeiten. Unter anderem gab es dafür den Heinze Architekten Award 2014, den Gestaltungspreis der Wüstenrot-Stiftung 2010 und den Architekturpreis Zukunft Wohnen 2009 und den Europahouse Award 2009.
Foto © Adrian Schulz/Grüntuch Ernst Architekten
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Sensibel auf die historische Geschichte des Ortes einzugehen war auch beim Bebauen einer ehemaligen Baulücke im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg gefordert. Das Wohnprojekt Marthashof hat als Konzept vielfältige Wohnungsgrößen, -typologien und Freiräume, um so „auf die Diversität städtischer Lebensstile und -gemeinschaften zu reagieren“. Die Wohngebäude orientieren sich entlang der drei Grundstücksgrenzen um einen für alle öffentlich zugänglichen gemeinschaftlichen Hofgarten, der sich als grüne Mitte des Quartiers zur Straße öffnet und sich mit der gewachsenen Stadtstruktur verbindet.
Foto © Adrian Schulz/Grüntuch Ernst Architekten
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Begrünte Fassaden im Marthashof und . . .
Foto Grüntuch Ernst Architekten/Elke Stamm
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. . . aufklappbare Blendläden, die Privatheit, zugleich Ausblicke und Schattenspiele bieten. Ausgezeichnet wurde das Wohnprojekt unter anderem mit dem Eco Immobilien-Award Berlin 2011.
Foto Grüntuch Ernst Architekten
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In Arbeit befindet sich dieses Projekt in Berlin. Almut Grüntuch-Ernst: „Ein Stadtbaustein, den man dann auch begehen kann. Auf den terrassierten Dächern entsteht ein Stadtpark“ . . .
Foto Grüntuch Ernst Architekten
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. . . mit Bäumen.
Foto Grüntuch Ernst Architekten /Jan Bitter
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Bereits fertig und mit Preisen geadelt: der Umbau des Bahnhofs Chemnitz. Dafür gab es 2019 den Sächsischen Staatspreis Baukultur und den Architekturpreis des BDA Sachsen 2019 (Bund Deutscher Architekten), den Architekturpreis der Stadt Chemnitz und eine Shortlist-Platzierung des DAM-Preises 2018 und den Polis Award 2018 als „Anerkennung Reaktivierte Zentren“, den Best Architects 2017.
Foto Grüntuch Ernst Architekten /Jan Bitter
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Mit dem Umbau des Hauptbahnhofes wurde der städtische Straßenbahnverkehr umstiegsfrei unter einem gemeinsamen Dach mit dem Regionalverkehr verknüpft und der Bahnhof als Entree zur Stadt neu definiert und . . .
Foto Grüntuch Ernst Architekten
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. . . im oberen Bereich wurde die Fassade mit versetzt angeordneten mattierten pneumatischen Kissenelementen verkleidet; die weithin sichtbare Eckfassade wird mit bewegten Lichtmustern künstlerisch bespielt, erklären die Architekten.
Foto Grüntuch Ernst Architekten/Celia de Coca
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Die Deutsche Schule in Madrid, 1896 gegründet, bekam einen neuen Standort im Norden von Madrid. Hier wurden den verschiedenen Nutzungen separate Baukörper zugewiesen . . .
Foto Grüntuch Ernst Architekten /Celia de Coca
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. . . die über die perforierte Dachstruktur der Foyerhöfe zu einem Ensemble gefasst werden.
Foto Grüntuch Ernst Architekten /Celia de Coca
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Die drei Hauptgebäude für Kindergarten, Grundschule und Gymnasium umschließen jeweils einen introvertierten Patio, der sich zur Landschaft der angrenzenden Sierra mit ihren schneebedeckten Bergen öffnet. Für das Ensemble gab es mehrere Preise, darunter den World Architecture Festival Winner, den Deutschen Architekturpreis 2017, den DAM-Preis 2017 Shortlist, den Balthasar-Neumann-Preis, den Iconic Award.