Profi des VfB Stuttgart nach Gehirnerschütterungen Timo Baumgartls Kopf spielt wieder mit
Nach drei Gehirnerschütterungen in den vergangenen anderthalb Jahren meldet sich Timo Baumgartl zurück. Der 23-Jährige spricht über seine Leidenszeit, die Zukunft und erklärt, warum ein Kopfschutz für ihn eher nicht in Frage kommt.
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Timo Baumgartl (li./neben Co-Trainer Andreas Hinkel) hat das Training wieder voll aufgenommen.
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Am 18. November 2016 boxte Eduard Gutknecht (links im Bild) in der Londoner Wembley-Arena gegen den Briten George Groves. Wegen eines zugeschwollenen Auges konnte er in der Schlussphase die Schläge nicht mehr kommen sehen. Mehrmals wurde sein Kopf schwer erschüttert, der Kampf wurde dennoch nicht abgebrochen. In der Kabine brach Gutknecht zusammen, musste anschließend wegen einer Hirnblutung notoperiert werden und erlitt mehrere Schlaganfälle. Seither ist der frühere Europameister und dreifache Familienvater, inzwischen 36 Jahre alt, ein Pflegefall.
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Es waren erst 16 Sekunden gespielt, als Peter Cech am 16. Oktober 2006 mit Stephen Hunt vom FC Reading zusammenprallte. Der Torhüter des FC Chelsea erlitt einen Schädelbasisbruch und musste noch am selben Tag operiert werden. Als der Tscheche wieder einsatzbereit war, setzte er seine Karriere mit Helm fort und setzte sich dafür ein, dass Torhüter durch Schiedsrichter mehr Schutz erhalten. Anfang dieses Jahres verkündete Cech (inzwischen beim FC Arsenal), dass er am Ende dieser Saison seine Karriere mit 38 Jahren beenden wird.
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Vor zwei Wochen ging es endgültig nicht mehr: Eishockeyprofi Justin Kelly (37) beendete seine Karriere, nachdem er die dritte schwere Gehirnerschütterung erlitten hatte. Nach seiner vorletzten hatte der Kanadier, bei den Bietigheim Steelers jahrelang der große Star, bereits ein ganzes Jahr pausieren müssen. „Ich habe noch keine Pläne für die Zukunft“, sagte Kelly zum Abschied, „der erste Schritt ist, wieder ganz gesund zu werden, bevor ich die nächsten Schritte in meinem Leben planen kann.“
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Die Entscheidung kam völlig überraschend: Am 16. März 2015 gab der Footballer Chris Borland bekannt, dass er seine Karriere in der NFL mit 24 Jahren beenden werde. Der erfolgreiche Linebacker der San Francisco 49ers erklärte, er wolle sich nicht länger dem Risiko von Schädel-Hirn-Traumata aussetzen. Gehirnerschütterungen sind beim American Football an der Tagesordnung. Nach zahlreichen Suiziden prominenter Spieler setzte zuletzt in der NFL ein Umdenken ein.
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„Ist das hier das WM-Finale?“, fragte Christoph Kramer am 13. Juli 2014 den Schiedsrichter, nachdem er ein paar Minuten vorher mit dem Argentinier Ezequiel Garay zusammengeprallt war. Ja, es war das Finale – doch der Mittelfeldspieler musste bald darauf mit einer schweren Gehirnerschütterung vom Feld geführt werden.
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Ein Schockmoment war es, als Christian Gentner am 16. September 2017 mit dem Knie des Wolfsburger Torhüters Koen Casteels zusammenkrachte und bewusstlos liegen blieb. Der Kapitän des VfB Stuttgart erlitt mehrere Gesichtsbrüche und musste mehrmals operiert werden. Schon nach zwei Monaten war Gentner wieder einsatzbereit und spielte lange mit einer Gesichtsmaske.
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Gleich zweimal ging der der walisische Rugby-Star George North (links im Bild) im Six-Nations-Eröffnungsspiel am 6. Februar 2015 gegen den Erzrivalen England (16:21) k.o. Mit einer schweren Gehirnerschütterung spielte er dennoch jedes Mal weiter, was eine große Sicherheitsdebatte im Rugby auslöste. „Gibt es bald Tote auf dem Rugby-Rasen?“, fragte der Schweizer „Blick“.
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Zwischendurch konnte Johan Jakobsson nicht einmal mehr als Zuschauer Handballspiele besuchen. „Es ist zu viel Lärm und es sind für den Schädel zu viele Eindrücke“, sagte der Schwede, der sich bei der EM 2018 in Kroatien seine zweite schwere Gehirnerschütterung zugezogen hatte. Anfang dieses Jahres zog der ehemalige Bundesligaprofi der SG Flensburg-Handewitt die Konsequenzen und beendete mit 31 Jahren seine Karriere.