Tipps für Reisen Wir stellen Alternativen zu überfüllten Städten vor
Barcelona, Venedig, Paris – immer mehr Orte auf der Welt ächzen unter dem Einfall der Massen. Tipps, wo es fast so schön ist wie da, wo jeder hinrennt.
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Zu viele Touristen – wie hier in Barcelona – verursachen Probleme.

Foto Bettina Bernhard
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Bordeaux statt Paris: Noch vor 20 Jahren war die komplette Innenstadt schwarz verrußt, entlang des Flusses Garonne reihten sich Industriebrachen und besetzte Häuser. Heute feiern die Franzosen Bordeaux als schicke In-Stadt und sie trägt ein Unesco-Siegel – unter anderem für ihre schneeweißen Prachtgebäude in der Altstadt. Deren Großputz förderte Bürgermeister Alain Juppé mit Steuermitteln und mit Erfolg. . .

Foto Bettina Bernhard
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. . . Neben der verkehrsberuhigten Innenstadt mit den vielen Radwegen und dem reichen Angebot an Kultur, Kulinarik und Konsum lockt Bordeaux mit seinem futuristisch anmutenden Weinmuseum Cité du Vin. Am Ufer der Garonne schraubt sich ein 55 Meter hoher Turm aus der kreisförmigen Basis in den Himmel. Die Bewegung des Weines im Glas bei der Verkostung soll die Architekten dazu inspiriert haben. (Bettina Bernhard)

Foto Stephan Brünjes
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Thessaloniki statt Athen: In Griechenland blicken die Menschen gerne mit einem Mix aus Neid (wegen des guten Essens in Thessaloniki) und Überheblichkeit auf die mit 325 000 Einwohnern zweitgrößte Stadt des Landes. Thessaloniki liegt auf den ersten Blick da, als umarme die Stadt ihre blaue Bucht: die Viertel eng miteinander verwachsen und durchzogen von einem kaputten Reißverschluss in Form der geschleiften Stadtmauer. . .

Foto SIAATH – Adobe Stock
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. . . Abends chillt man in Hollywoodschaukeln und Sitzsäcken an der Straße Iktinou – bei einem musikalischen Mix aus Sirtaki und Samba und bestem Blick auf die Nomaden der Nacht: Scharen der 120 000 Studenten stromern mit Flaschenbier vorbei, bringen Thessaloniki klönend und lachend, singend und tanzend auf Betriebstemperatur. (Stephan Brünjes)

Foto Nicole Schmidt
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Mainz statt Heidelberg: Der 1000 Jahre alte tiefrote Kaiserdom, das Gutenberg-Museum für den Erfinder des Buchdrucks, die wunderbaren Chagall-Fenster mit den überirdischen Blautönen in der Stephanskirche: All das sind Top-Sehenswürdigkeiten der rheinland-pfälzischen Hauptstadt, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Aber was Mainz wirklich ausmacht, sind die Mainzer. Die machen sich’s überall schön gemütlich, und vor allem feiern sie bei allen Gelegenheiten. . .

Foto pure-life-pictures - Adobe Stock
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. . . Im Sommer die Johannisnacht, den Weinmarkt, Straßenfeste auf den Plätzen, Weinfeste am Rheinufer, Festivals in der Zitadelle, den Weihnachtsmarkt rund um den Dom, und immer ist es lustig. Das ist kein Klischee, sondern Tatsache, die jeder erleben kann, selbst wenn gerade mal kein Fest ist. Zum Beispiel auf dem Markt, einem der schönsten in Deutschland. (Nicole Schmidt)

Foto Graz Tourismus/Tom Lamm
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Graz statt Wien: Graz fühlt sich im Vergleich zu Wien ein wenig nach Südeuropa an: Das Wetter ist besser, die Menschen entspannter, die Stadt lebendiger – 20 Prozent der Grazer sind Studenten. Kurze Stadttour: Wahrzeichen von Graz ist der Uhrturm am Schlossberg. . .

Foto dpa/Verena Wolff
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. . . Nachdem man etwas Zeit und Geld in der Altstadt rund um die Sporgasse verbummelt hat, sollte man den Tag im Stadtpark ausklingen lassen. An schönen Tagen ist im Parkhouse-Biergarten und am Teich davor immer was los. Zum Feiern geht es weiter in die Kombüse, fast in Sichtweite. Im früheren Würstelstand ist bis in die Morgenstunden was los. Wenn dann auch noch ein Sommersong der Grazer Band Granada läuft, braucht wirklich niemand mehr Wien. (Florian Gann)

Foto Liverpool Tourismus/photolibrary.com
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Liverpool statt London: Zugegeben, so einen Londoner mit seinem hochnäsigen Oxford-Akzent versteht man besser als den Liverpooler Slang namens „Scouse“, benannt nach dem hier typischen, Labskaus-ähnlichen Gericht. Aber Fußballtrainer Jürgen Klopp versteht die Liverpooler ja auch inzwischen. Der Kult-Trainer ist ein Grund, in die nordenglische Stadt am Mersey zu fahren. . .

Foto Liverpool Tourismus/photolibrary.com
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. . . Um die Ecke: die Mathew-Street, wo früher der Cavern Club war, in dem die Beatles 292-mal auftraten. In der Neueröffnung, von Insidern „Covern Club“ genannt, schrammeln sich Coverbands mehr schlecht als recht durchs Fab-Four-Repertoire, darum lieber Ohren zu, draußen bleiben und mit Phil Hughes auf Spurensuche gehen. Er macht die besten Beatles-Touren und zeigt, wo Paul als Junge aus dem Kirchenchor flog. (Stephan Brünjes)

Foto Geraldine Friedrich
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Malmö statt Stockholm: Die Unterwasserboote im Technikmuseum Malmös sind zwar nicht ganz so alt wie die bei der Jungfernfahrt gesunkene „Wasa“ in Stockholm, dafür gehörte das Abtauchen zu deren Bestimmung. Eins der in Rente gegangenen U-Boote lässt sich sogar von innen inspizieren. Malmö ist die drittgrößte Stadt Schwedens, der man die Historie als Malocher-Stadt noch ansieht. Dazugekommen ist viel schicke Architektur, etwa die Häuserreihe am Västra Hamnen, am Westhafen. . .

Foto ThKatz - Adobe Stock
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Eine mittelalterliche Altstadt hat Malmö ebenfalls. Besonders rund um den Lilla Torg kann man schwedisches Design shoppen, gut essen und sich danach ins Nachtleben stürzen. Stockholm hat das Abba-Museum, Malmö ist die Hauptstadt der coolsten schwedischen Bands. Für ab 40-Jährige: The Cardigans, für die jüngeren: Royal Republic. (Geraldine Friedrich)

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Posen statt Krakau: In manchen Bereichen ist Posen das genaue Gegenteil von Krakau, das seltsam außerweltlich ist. Auf Besucher wirkt es mal wie eine Wanderung durch zeitlose Viertel und genauso oft wie ein brutaler Sprung in die Vergangenheit. Posen ist greifbarer. Moderner. Schneller. Die Stadt hat sich mit den Wirrungen des 20. Jahrhunderts verändert. Doch genau das macht sie als Alternative zu Krakau so sehenswert. . .

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. . . Posens historischer Altstadtkern zum Beispiel wurde während des Zweiten Weltkriegs fast komplett zerstört und anschließend aufwendig restauriert. Heute findet man rund um den Alten Markt einige der schönsten Beispiele für Architektur im Renaissancestil. Wer an Krakau zudem das entschleunigte Universitäts-Flair schätzt, kann sich auch in Posen entspannt treiben lassen. Zwei Unis und eine Akademie sorgen für ein trubelig studentisches Gesamtbild. (Sabine Fischer)

Foto Franz Lerchenmüller
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Devin statt Sofia: Natürlich kann man hier Balneo-, Schlamm-, Parrafin- oder Laugentherapie buchen, dafür ist Devin schließlich bekannt. Und dass das schwefelhaltige Wasser bei Magen-Darm-, Gallen- und Nierenbeschwerden allerlei Gutes bewirkt, darüber sind sich alle einig. Der eigentliche Schatz des 7000-Einwohner-Städtchens mitten in den Bergen der Rhodopen aber ist ein anderer: Ruhe. Wer Bulgarien kennenlernen will, wem aber selbst die nun nicht gerade brechend überlaufene Hauptstadt Sofia zu quirlig ist, der findet hier, was er so dringend sucht: Gelassenheit. Kleinstadtleben. Stoff für stundenlange Beobachtungen. (Franz Lerchenmüller)

Foto Carmen Romero – Adobe Stock
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Limerick statt Dublin: Die irische Hauptstadt besitzt eine ehrwürdige Universität, eine Burg, ernsthaftes Nachtleben und dank zahlreicher Dichter – katholisch, trinkfest, sprachgewaltig – das Dublin Writers’ Museum. Nicht alle stammten aus Dublin, aber alle strebten dorthin. Das im Südwesten gelegene Limerick hat mit 56 000 Einwohnern vergleichsweise dörflichen Charakter, und viele seiner Söhne und Töchter strebten fort. Provinziell ist es hier trotzdem nicht. . .

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. . . Auch die Stadt am Shannon kann pralles Studentenleben vorweisen, 15 000 Hochschüler prägen das Nachtleben. Sie verfügt über einen fabelhaften Food-Market (immer samstags) und mit King John’s Castleeine eine Burg aus dem 13. Jahrhundert. Literarisch geht es ebenfalls zu – nicht nur wegen der gleichnamigen fünfzeiligen Scherzgedichte. Der Schriftsteller Frank McCourt setzte Limerick mit seinen Kindheitserinnerungen „Die Asche meiner Mutter“ 1996 auf die literarische Weltkarte. (Stefanie Bisping)

Foto Susanne Hamann
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Delft statt Amsterdam: Backsteinhäuschen mit putzigen Giebeln, dazwischen Grachten, über die kleine Brücken führen, und überall Fahrräder – wer Amsterdam mag, wird auch Delft lieben. Natürlich ist die Stadt in der Provinz Südholland sehr viel überschaubarer. Durch das mittelalterliche Zentrum ist man rasch spaziert. So bleibt Zeit, um am Marktplatz in einem der netten Cafés zu verweilen oder ausgiebig durch die kleinen Lädchen zu bummeln. . .

Foto Susanne Hamann
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. . . Vor allem Einrichtung und Geschirr sind im Angebot. Im 16. Jahrhundert wurde in Delft ein Konkurrenzprodukt zum teuren chinesischen Porzellan erfunden. Das „Delfter Blau“ aus Steingut findet sich noch heute quasi an jeder Ecke. Neben Blumen und Landschaften ist das Porträt einer Dame mit Tuch auf dem Kopf ein beliebtes Motiv: „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ (1665) gilt als berühmtestes Bild des Malers Jan Vermeer. Das Original hängt nicht in seiner Heimatstadt Delft, sondern im Museum Mauritshuis im nahe gelegenen Den Haag. Aber man kann Vermeers Wohnhaus besichtigen. (Susanne Hamann)

Foto Klaus Eichmüller
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Porto statt Lissabon: Historisch lagen zwischen Porto und Lissabon immer Welten. Während am Tejo die Eroberer von einem Weltreich träumten, das von Brasilien über Angola bis nach Indien und ins ferne China reichen sollte und rasch zugrunde ging, blieb man am Douro immer realistisch und wurde durch den Handel mit Portwein wohlhabend. Das Selbstbewusstsein des Bürgertums war in Porto bereits im Mittelalter so ausgeprägt, dass selbst der König und der Adel hier nur Gastrecht hatten. Die Folge: Porto kann heute nicht mit Schlössern und Palästen glänzen, sondern abgesehen von Kirchen und Kathedralen besonders mit Zweckbauten wie Bahnhöfen oder Brücken. . .

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. . .Die Gusseisenkonstruktionen der Ponte Maria Pia und Ponte Luis I. des Eiffel-Schülers Théophile Seyrig sind unübersehbare Hingucker, unter denen die Schiffe zur Flusskreuzfahrt auf dem Douro aufbrechen. Portos Schmuckstücke aber sind die kleinen, liebevoll gepflegten und im Jugendstil gehaltenen Geschäfte wie der Lebensmittelladen A Pérola do Bolhão oder das Café Majestic. (Klaus Eichmüller)

Foto Dario Bajurin – Adobe Stock
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Zadar statt Dubrovnik: Die Hafenstadt Zadar, 350 Kilometer nördlich von Dubrovnik ebenfalls direkt an der Adria gelegen, war eine venezianische Seefestung und hat daher vieles, was auch in Dubrovnik verzaubert: historisches Flair, einen großen Hafen, vier mächtige Stadttore und eine Stadtmauer. Seit der Renaissance ist der Volksplatz, der Narodni trg, in der Mitte der Stadt auch der Mittelpunkt des Lebens. Hier entfaltet sich zu jeder Tageszeit eine rege Geschäftigkeit, die man wunderbar von einem der vielen Straßencafés aus beobachten kann. . .

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. . . Höhepunkt eines Besuchs ist für die meisten ein Bummel auf der Promenade, die genauso schön ist, wie ihr Name klingt: Paseo Maritimo. Hier kann man nicht nur wunderschön flanieren und tolle Sonnenuntergänge genießen, sondern man kommt zwangsläufig auch an Sehenswürdigkeiten vorbei, mit denen Dubrovnik nicht punkten kann: Die Meeresorgel des Künstlers und Architekten Nikola Bašić erzeugt sphärische Musik durch Meereswellen. Diese pressen, wenn sie ans Ufer schlagen, Luft in die an der Promenade installierten Orgelpfeifen. (Christiane Neubauer)

Foto Stephan Brünjes
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Pilsen statt Prag: Nein, eine XXL-Burg wie den Hradschin haben die Pilsener nicht, dafür aber einen XXL-Marktplatz: gute Stube? Glatte Untertreibung! Eher ein Open-Air-Ballsaal mit 193 mal 139 Metern, eingerahmt von farbenfrohen Treppengiebel-Fassaden und Bürger-Palais, quasi den VIP-Logen der Stadt, ist der Platz der Republik, wie er korrekt heißt. Hier begann Pilsens Biertradition – mit einer Überschwemmung: Wütend über die miese Plörre hiesiger Brauer kippen Bürger 36 Fässer aus. . .

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Der Magistrat versteht ihren Groll, holt einen gleichnamigen bayerischen Biertüftler: Johannes Groll erfindet 1842 das Pils und beschert der Stadt ihr Gerstensaft-Image – bis heute. Weshalb es in den Läden auch so naheliegende Souvenirs gibt wie Bier-Handcreme, Bier-Aftershave und Bier-Shampoo. (Stephan Brünjes)

Foto Susanne Hamann
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Gent statt Brügge: Lässig sind sie, die Menschen in Gent. Sobald die Sonne scheint, sitzt alles am Wasser. Möglichkeiten dazu gibt es am Zusammenfluss von Leie und Schelde reichlich, dazu durchziehen Kanäle die Stadt. 70 000 Studenten sorgen dafür, dass sich zwischen den mittelalterlichen Häusern kein Staub ansetzt. Die Kneipenszene ist bunt, die Restaurants überbieten sich mit kreativen, oft vegetarischen Kreationen. . .

Foto Susanne Hamann
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. . . Gent feiert sich als Veggie-Hauptstadt Europas, aber keine Sorge: belgische Fritten, Waffeln, Pralinen und Bier gibt’s schon auch. Das Stadtpanorama mit den drei Türmen der Nikolauskirche, des Belfried und der St.-Bavo-Kathedrale – das schönste Flanders – lässt sich am besten vom Wasser aus bewundern. Wo andere Städte einen Hop-on-Hop-off-Bus haben, hat Gent Stadtrundfahrt-Boote. Wozu also „Brügge sehen und sterben“, bloß weil ein gleichnamiger Film mit Colin Farrell dies empfahl? (Susanne Hamann)

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Ilomantsi statt Helsinki: Helsinki ist hip, vielsprachig und bunt. Ilomantsi gibt sich traditionsbewusst, finnisch und grün. Der Landstrich Nordkarelien gilt als das eigentliche Herz Finnlands, und im kleinen Ilomantsi schlägt es sicher am lautesten. Waffen und Kanonen längs der Straßen erinnern an die beiden Kriege gegen die Sowjetunion. Das Erkennungszeichen der karelischen Küche sind die 20 verschiedenen Arten von Piroggen. Und natürlich Kukko, ein Brot, das mit Fisch, Fleisch oder Gemüse gefüllt wird und eine ganze Mahlzeit mit verschiedenen Gängen ersetzt. Mehr Finnland geht nicht. (Franz Lerchenmüller)

Foto Eva Bocek – Adobe Stock
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Basel statt Zürich: Basel lebt von der schmutzigen Chemie, Zürich hat die – Achtung, Ironie! – sauberen Banken. Basels rauchende Schlote werden von Reisenden aus dem Norden gerne rechts liegen gelassen. Das ist ein Fehler. Zumindest wenn man sich für Kunst, Kultur und Sonnenschein begeistern kann. Da Basel am südlichsten Ende des Oberrheingrabens klebt, wird es auch von 300 Sonnentagen jährlich beglückt. Legendär ist die Museumsdichte: 40 Museen auf 37 Quadratkilometern. . .

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. . . Basel hat auch einen mittelalterlichen Stadtkern samt Münster, dessen Anfänge bis ins 9. Jahrhundert zurückgehen. Dort liegen Größen des Basler Daigs, also der Basler Oberschicht, begraben. Typische Familiennamen des Daigs sind Burckhardt, Iselin, Sarasin und Merian. Pflichtprogramm im Sommer: einmal die Fähre über den Rhein nehmen. Im Winter: einmal den Basler Morgestraich erleben. Beides wird von Einheimischen genauso frequentiert wie von Touristen. (Geraldine Friedrich)

Foto Susanne Hamann
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Aarhus statt Kopenhagen: Dem Künstler Olafur Eliasson verdankt Aarhus den Regenbogen über dem Kunstmuseum Aros. In 50 Meter Höhe wandelt man durch einen 150 Meter langen, gläsernen Ring, dessen Scheiben in sanften Übergängen ihre Farben wechseln. Kräne, Kirchen, der rohe Glockenturm des Rathauses von Arne Jacobsen – die ganze Stadt taucht in zorniges Rot, gleitet hinüber in geliertes Rosa, in eisiges Meerblau, in entrücktes Grün. Mit jedem Schritt ändert sich die Stimmung, fremd wird sie, die Stadt, und immer wieder wie neu. . .

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2017 war Aarhus europäische Kulturhauptstadt. Selbstbewusst feierte es seine Vergangenheit und arbeitete genauso eifrig an der Zukunft. Das Gemeindezentrum Dokk 1 wurde schon bald zum neuen Mittel- und Treffpunkt für alle. Das traditionelle Gegengewicht dazu bildet Latinerkvarteret. Hier finden Touristen, was sie an Dänemark so lieben: Kleinstadtidyll vom Feinsten. Und am Kanal mitten durch die Stadt reihen sich Cafés und Restaurants zu einer lang gezogenen Genussmeile samt Laufsteg, die so umlagert ist, dass die Gäste sich an manchen Stellen fast gegenseitig ins Wasser schubsen. (Franz Lerchenmüller)

Foto Kavalenkava – Adobe Stock
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Girona statt Barcelona: Wenn Barcelonas Rambla mal wieder von den Passagieren der Kreuzfahrtschiffe geflutet werden, sollte man sich nicht ärgern, sondern stattdessen in den Zug nach Girona steigen. Eine knappe Stunde Richtung Norden wartet die monumentale Provinzhauptstadt der Costa Brava am Onyar-Fluss. Am Ufer leuchten die Fassaden des Klein Venedig genannten Viertels in den schönsten Farben, dahinter reihen sich dicht an dicht mittelalterliche Paläste, Kirchen und romanische Kreuzgänge aneinander. . .

Foto Artur Bogacki - Stock Adobe
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. . . Über dem Labyrinth aus Treppen und Gassen thront die stolze Kathedrale Santa Maria, die unter anderem Kulisse der sechsten Staffel von „Game of Thrones“ war. Die Serie hat mit dafür gesorgt, dass Girona auf der touristischen Landkarte angekommen ist. Zuvor war sie fast nur Feinschmeckern ein Begriff – das Drei-Sterne-Restaurant Celler de Can Roca zählt zu den weltbesten seiner Zunft. (Ulrike Wiebrecht)

Foto Katja Gartz
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Maribor statt Ljubljana: Ljubljana ist die Mitte Sloweniens, Maribor das Zentrum der slowenischen Steiermark und nur 18 Kilometer von Österreich entfernt. Am Fluss liegen sie beide. Durch die Hauptstadt fließt die Ljubijanca, an der sich schöne Markthallen mit kleinen Restaurants entlangreihen. In Maribor liegt in der ehemaligen Hafengegend das heutige Flussviertel mit zahlreichen Galerien, Bars und Cafés. Das Schmuckstück am Ufer der Drau wächst am Haus zur alten Rebe: die Guinness-amtliche älteste Rebe der Welt. Über 400 Jahre alt soll sie sein. . .

Foto www.slovenia.info
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. . . An sanierten Barockfassaden vorbei lädt ein Spaziergang durch die verkehrsberuhigte Altstadt mit ihren schönen Plätzen ein. Immer wieder geben die Gassen den Blick frei auf die Weinberge, die am Rande der Stadt liegen. Wer nach kulinarischem Genuss, Kultur und Stadtbummel eine Pause braucht, findet nördlich der Altstadt im Mestni park eine grüne Oase. Hier kann man direkt zu den Weinbergen aufsteigen und einen herrlichen Blick auf Maribor genießen oder einfach im beliebten Ausflugslokal Platz nehmen. (Katja Gartz)

Foto Maria Mollace – Adobe Stock
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Triest statt Venedig: Ihren Canal Grande hat Triest auch. Müsste allerdings „Canal piccolöchen“ heißen, dieser Graben mit dümpelnden Motorbooten. Drum herum spielt die Stadt reichlich Wien: Weiße, fünf- bis siebenstöckige Palazzi, die sich über ganze Straßenzüge erstrecken, mit neoklassizistischen Säulen und Großfamilien antiker Götterstatuen oder verputzten Theatervorhängen als Fassadenschmuck. . .

Foto Julia Bosch
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. . . Triest gehörte mehr als 500 Jahre zum Habsburger-Reich und wurde von Kaiserin Maria Theresias Architekten zu Österreichs einzigem Seehafen ausgebaut. Ist aber auch schmuck: Die Molo Audace, eine etwa 200 Meter in die Adria ragende Mole – ist sozusagen Triests Laufsteg, tagsüber für Sonnenanbeter und Angler, abends für Liebespaare. Hauptstadt ist Triest auch – die des Kaffees, jedenfalls in Italien, denn nirgendwo in der Stiefel-Republik wird mehr davon getrunken. (Stephan Brünjes)