Spielsachen von 1900 bis heute Weihnachtsgeschenke im Wandel der Zeit
Stockpferde für die Jungs, Puppen für die Mädchen – wie sich Spielsachen im Laufe der Zeit verändert haben.
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Was schenken wir uns heute? Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie, wie sich die Spielzeugwelt seit 1900 verändert hat.
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1900: Stockpferde für die Jungs, Puppen für die Mädchen. „Die Geschenke sollten die Geschlechter auf ihre späteren Rollen vorbereiten“, sagt Falkenberg, „die Jungs für den Kampf, die Mädchen auf die Kindererziehung.“
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1910er: Der Siegeszug des Plüschtieres, erfunden von der Firma Steiff, begann. „Der Teddybär wurde der treue Freund für alle Kinder“, sagt Falkenberg. „Weil Jungen und Mädchen mit ihm spielten, sparte das den Eltern Geld – er konnte an Kinder beiderlei Geschlechts weitergegeben werden.“
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1920er: Blechspielzeug zum Aufziehen boomte. Aber auch die Klassiker (seit dem 19. Jahrhundert) wie der Kaufladen waren weiter beliebt. „Oft wurde er nur für die Weihnachtszeit vom Speicher geholt, mit neuen Waren ausgestattet – und wurde im Januar wieder weg-gepackt, wie man es heute von den Krippen kennt“, sagt Falkenberg.
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1930er/1940er: Blechspielzeug zum Aufziehen boomte. Aber auch die Klassiker (seit dem 19. Jahrhundert) wie der Kaufladen waren weiter beliebt. „Oft wurde er nur für die Weihnachtszeit vom Speicher geholt, mit neuen Waren ausgestattet – und wurde im Januar wieder weg-gepackt, wie man es heute von den Krippen kennt“, sagt Falkenberg. In den zerstörten Städten spielten Kinder mit allem, was sie in den Trümmern fanden. Erwachsene bastelten bescheidenes Spielzeug für ihre Kinder. Zunächst waren fast nur Spielwaren aus Papier, Pappe und Holz erhältlich. „Früher als andere Unternehmen erhielten manche größeren Blechspielzeugfabriken im Westen die Erlaubnis der Besatzungsmächte, wieder Spielzeug herzustellen“, sagt Falkenberg. „Der Jeep war sowohl in der Realität als auch im Spielzeugformat eine der Neuheiten der Nachkriegszeit.“ Ab 1948 kam auch die Spielzeugindustrie wieder in Schwung und knüpfte im Stil und in den Spielideen an die Tradition aus den 1930er Jahren an.
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1950er: „In Westdeutschland ging der Wiederaufbau in schnellem Tempo voran. Baufahrzeuge, Kräne und Baukästen hatten denn auch in den Kinderzimmern Konjunktur“, sagt Falkenberg. 1955 kam in der Bundesrepublik LEGO auf den Markt. Das Systemspielzeug aus Dänemark traf den Nerv der Zeit – und wurde in den folgenden Jahrzehnten zum Spielzeugklassiker. Das Auto wurde auch zum Lieblingsspielzeug der Jungen: sowohl als Blechspielzeug als auch im Matchbox-Format aus Metallguss oder Kunststoff.
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1960er: Fortschrittsglaube im Kinderzimmer – es gab alles als Spielzeug-Version: Fernseher, Autos, Atomkraftwerke (betrieben mit Dampfmaschinen). „Bei den Mädchen wurde die Babypuppe allmählich von der Barbie-Puppe abgelöst“, sagt Falkenberg. „Barbie entsprach dem gewandelten Bild der Frau, die selbstbewusst und gut ausgebildet einen eigenen Beruf hatte.“
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1970er: Das Jahrzehnt, in dem einerseits Lego, Playmobil und die Schlümpfe endgültig ihren Siegeszug antraten – und andererseits Konsumkritik aufkam. „Es wurden spielzeugfreie Kindergärten gegründet“, erzählt Karin Falkenberg. „Eigentlich können Kinder ja mit allem spielen und brauchen kein Spielzeug.“ Wildwestromantik wurde in Form von Indianer- und Cowboyfiguren gepflegt. „Weil viele Eltern im Zuge der ökologischen Bewegung Plastikspielzeuge ablehnten, erlebte auch hochqualitatives Holzspielzeug eine Renaissance“, sagt Falkenberg.
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1980er: Noch mehr Plastik mit Darda- und Carrera-Bahnen und dem Zauberwürfel. „Der Spielwarenmarkt wurde in wachsendem Maß von Artikeln aus US-Film- und -Fernsehproduktionen bestimmt“, sagt Falkenberg. Amerikanische Action- und Fantasy-Figuren aus „Star Wars“ und der Außerirdische E.T. verkaufen sich als Spielzeug sowohl in Deutschland als auch weltweit mit großem Erfolg. „Heftige Diskussionen riefen die ‚Masters of the Universe’-Figuren wegen ihres aggressiven Spiel- und Gestaltungskonzepts hervor“, sagt Falkenberg. Videospiele, Schachcomputer und Gameboys kamen auf. „Parallel erleben auch Brett- und Tischspiele für die Familie einen Aufschwung“, sagt Falkenberg. Bei Mädchen waren in den 1980er Jahren Spielzeugpferde in Mode.
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1990er: Die Kultfiguren aus beliebten deutschen Kindersendungen wurden zu Spielzeugen: die Maus, die Tigerente, Käpt’n Blaubär. Video- und Computerspiele kommen mehr und mehr in die Kinderzimmer, oft werden Lerncomputer gekauft und an Kinder verschenkt. Zugleich gibt es Eltern, die in dieser Zeit wieder zu traditionellen Spielsachen greifen: Baukästen, Holzspielzeug, Puppen, Plüschtiere und Spiele.
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2000er: Furby, ein Plüschtier, versehen mit Sensoren, die erkennen, ob es gestreichelt wird, wird erfolgreich. Außerdem führt Lego eine Linie für Mädchen ein. „Es gab sonst keine Möglichkeit mehr zu wachsen“, sagt Falkenberg.
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2010er: Die Digitalisierung geht weiter – Spielzeuge können per App gesteuert werden. So kommt eine Puppe auf den Markt, mit der Kinderzimmer abgehört werden können. Nach Protesten wird die „Spion-Puppe“ wieder vom Markt genommen.