Stuttgarter Architekten Bez + Kock Kraftvoll, sinnlich, elegant
Martin Bez und Thorsten Kock haben mit einer Museumserweiterung im Sauerland einen echten Architektur-Coup gelandet. Ein genauerer Blick auf die facettenstarke, hochwertige Arbeit der Stuttgarter lohnt.
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Vielfach preisgekrönt: das neue Museums- und Kulturforum Südwestfalen in Arnsberg im Sauerland
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Ein markanter Brückenbaukörper verbindet den Erweiterungsbau des Museums mit dem Altbau.
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Schräg gestellte, plastisch ausgeformte Fenster verzahnen das Gebäude mit der Umgebung.
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Harmonisches Ensemble aus Neu und Alt: Das barocke Palais sitzt an der Kante des Felsrückens von Arnsberg, die Erweiterung befindet sich auf Ebene der Ruhr, es galt eine Höhendifferenz von 20 Metern zu überwinden.
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Ebenfalls eine gelungene und auch originelle Verbindung von Alt und Neu: das Anneliese Brost Musikforum Ruhr in Bochum. Bez + Kock haben einen Konzertsaal für die Bochumer Symphoniker mit etwa 1000 Sitzplätzen und einen Multifunktionssaal der Musikschule zu beiden Seiten der historischen Marienkirche angeordnet. Die neuen Gebäudeflügel aus einem weiß geschlämmten Ziegelmauerwerk flankieren das Langhaus der Kirche gerade so, dass nur der schmale Chor aus dem Ensemble heraustritt.
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Das Langhaus der Kirche wird zum edlen Foyer für beide neu hinzugekommenen Baukörper.
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In Ulm haben Bez + Kock Architekten 2019 diesen Verwaltungsbau fertig gestellt: die Bürgerdienste Ulm. In dem Neubau an der Olgastraße werden alle bürgernahen Angebote Ulms in einem einzigen Gebäude zusammengefasst. „Die fein austarierte Balance von Transparenz und Massivität transportiert das Leitbild einer modernen und offenen Verwaltung und verfügt gleichzeitig über die notwendige stadträumliche Kraft in einem nicht ganz einfachen Umfeld unweit des Hauptbahnhofs“, schreiben die Architekten über das Projekt. „Die als Ortbetonkonstruktion geplante Fassade wurde von einem Steinmetz in handwerklicher Arbeit vollflächig gestockt, die Kanten der Fensteröffnungen wurden scharriert. Dadurch wurde das dem Beton beigemischte, beigefarbene Juragestein (Ulmer Weiß) an der Betonoberfläche freigelegt.“
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Das Haus zeigt im Erdgeschoss zwei Fragmente der alten Stadtmauer von Ulm.
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Die Deutsche Botschaft Marokko in Rabat gehört zu den Projekten, an denen die rund fünfzig Mitarbeiter von Bez + Kock Architekten derzeit arbeiten. Den Botschaftsbau gliedern vier doppelgeschossige Einschnitte, die als Außenräume (Patios) oder Innenräume (Hallen) aufgefasst würden.
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Eine historische Fassabfüllhalle am nördlichen Rand des Städtchens Monheim wandelt sich nach den Plänen von Bez + Kock Architekten zur Kulturraffinerie K 714 und zu einer „weithin sichtbaren Landmarke“. Direkt am Rhein gelegen, biete der Bau einen wunderbaren Blick über das Wasser - „beste Voraussetzungen also für einen Kulturort von überregionaler Bedeutung“, schreiben die Architekten. „In unserem Entwurf erhebt sich über der ausdrucksvollen Silhouette des sechsschiffigen Ziegelbaus leicht zurückgesetzt ein entmaterialisierter Kubus, der zum sichtbaren Zeichen der neuen Funktion des Hauses wird. Tagsüber recht unscheinbar, beginnt der hinterleuchtete Kubus mit einbrechender Dunkelheit zu glimmen, seine Fassade, die multimedial bespielt werden kann, trägt Informationen über die Veranstaltungen in den Stadtraum.“
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Ähnlich und doch ganz anders: In München bauen Bez + Kock ebenfalls ein Industriedenkmal zu einem Kulturort um: Die künftige Nutzung von zwei 1926 erbauten, denkmalgeschützten Industriehallen bilde den kulturellen Schwerpunkt im neuen Kreativquartier Jutier- und Tonnenhalle in Münchens. Um den Werkstattcharakter zu erhalten, sollen Tragwerksstrukturen wie originale Oberflächen konserviert werden. Beide Hallen würden demzufolge nach dem Haus–in–Haus–Prinzip organisiert, bei dem die Zwischenräume von historischer Hülle und neuem Einbau als Foyer- und Erschließungsflächen fungierten.
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Am westlichen Stadteingang von Pforzheim soll bald der „hell funkelnde“ Sakralbau der Neuapostolischen Kirche erstrahlen: Das geneigte Dach steigt vom flachen Ostende nach Westen hinan und werde „von einem markanten Oberlicht über dem Kirchensaal bekrönt“, heißt es in der Projektbeschreibung.
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In Calw entsteht eine neue Kriminalpolizeidirektion samt Polizeirevier nach den Plänen des Stuttgarter Büros. „Mit der Materialität der dunklen Holzschindeln, polygonal verlegt, wird ein Bezug zu örtlichen Traditionen und bewährter Handwerklichkeit aufgebaut. Im Zusammenwirken mit der Reihung der weiß lackierten Fenster entsteht ein Bild, das Vertrautheit ausstrahlt“, heißt es in der Projektbeschreibung.