Tiere und Klimawandel Vögel passen sich zu langsam an globale Erwärmung an
Mit der globalen Erwärmung gerät auch das Leben der Zugvögel mehr und mehr durcheinander. Forscher warnen: Selbst anpassungsfähige Arten in Deutschland sind vom Aussterben bedroht.
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Eine junge Elster wird in einem Tierheim mit einem Mehlwurm gefüttert. Vögel können sich zwar mit verschiedenen Strategien dem Klimawandel anpassen. Allerdings halten sie mit dessen Tempo kaum mit, so dass auch anpassungsfähige Arten langfristig bedroht sind.
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Nachtigall: Die Nachtigall ist mit 16,5 Zentimeter in so groß wie ein Haussperling. Die Oberseite des Gefieders ist hellbraun, die Unterseite gelbbräunlich, der Schwanz rotbraun, die Brust ungefleckt und die Beine sind gelbrosa. Der Gesang der Nachtigall-Männchen ist die reinste Wohltat für die Ohren und besteht aus Strophen dicht gereihter Einzel- oder Doppeltöne. Bestand: „Von den 4,2 bis 11,6 Millionen Brutpaaren Europas brüten etwa 95 000 Paare in Deutschland“ (Naturschutzbund/Nabu).
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Mönchsgrasmücke: An ihrer „Mönchskappe“ kann man die Mönchsgrasmücke erkennen. Bei Männchen ist sie schwarz, bei Weibchen und Jungvögeln rötlich-braun. Größe: 13,5 bis 15 Zentimeter. Nach dem ersten Zwitschern ertönt ein laut flötender „Überschlag“ aus nahezu reinen Tönen besteht. Bestand: „Die Flexibilität hat sicher dazu beigetragen, dass ihre Bestände erfreulich stabil sind, ja gebietsweise sogar zugenommen haben. Immer öfter kann man einzelne von ihnen auch im Winter bei uns entdecken“ (Nabu)
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Kleiber: Ein kleiner Vogel, der flink an Baumstämmen und Ästen herumklettert. Er verklebt den Eingang von Bruthöhlen anderer Vögel, um sie selbst zu nutzen. Körperlänge: zwölf bis 14,5 Zentimeter. Gefieder: Die Oberseite des Gefieders ist blaugrau und die Unterseite weiß bis ockerfarbig oder rostrot gefärbt. Bestand: Der weltweite Bestand wird auf etwa zehn Millionen Tiere geschätzt. Der Kleiber gilt in Deutschland als „nicht gefährdet“.
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Feldlerche: Lerchen sind 16 bis 18 Zentimeter lang. Das Gefieder an der Oberseite ist beige bis rötlichbraun, Kopf und Rücken sind fein schwarzbraun längsgestreift und gestrichelt. Der Gesang des Männchens kann drei bis 15 Minuten dauern; eine Folge von schnellen, abwechselnden und rhythmisch wiederholten rollenden, trillernden oder zirpenden Tönen. Bestand: „Die Feldlerche wird immer seltener. Vor allem die intensivierte Landwirtschaft führte seit den 70er Jahren trotz weiter Verbreitung zu einem dramatischen Bestandsrückgang von zum Teil 50 bis 90 Prozent“ (Nabu).
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Haussperling: Der Spatz ist seit über 10 000 Jahren ein Kulturfolger des Menschen. Der kräftige Singvogel wiegt rund 30 Gramm und erreicht eine Körperlänge von 14 bis 16 Zentimetern. Der Gesang wird nur vom Männchen vorgetragen und besteht aus einem monotonen, relativ lauten, rhythmischen „Tschilpen“. Bestand: „Ein Rückgang lokaler Bestände ist auf fehlende Nistmöglichkeiten in und an Gebäuden, vor allem unter Dächern, zurückzuführen. Zunehmender Nahrungsmangel kommt hinzu, verursacht durch den Rückgang von Kleintier- und Pferdehaltung und durch Intensivierungen in der Landwirtschaft“ (Nabu).
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Kiebitz: Der Kiebitz wird bis zu 30 Zentimeter groß. Man erkennt ihn an den schwarzen Schopffedern und dem schwarzen Rücken, der im Licht metallisch-grün schimmert. Die Brust ist weiß. „Der auffällige Vogel ruft seinen Namen in verschiedenen Variationen, zum Beispiel „kie-wi“ als Kontaktlaut und „chä-chuit“, „wit-wit-wit-wit“ sowie „chiu-witt“ während des Fluges.“ Bestand: „Der europäische Brutbestand (ohne Russland) wird auf 1,1 bis 1,7 Millionen Brutpaare geschätzt. In Deutschland brüten gegenwärtig noch 70 000 bis 100 000 Paare“ (Nabu).
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Goldammer: Die Goldammer ist 16 bis 17 Zentimeter groß und wiegt 25 bis 30 Gramm. Die Männchen tragen während der Brutzeit ein gelbes Prachtkleid mit leuchtend gelben Kopf, gelber Unterseite mit rötlicher Brust und bräunlich-grauen Flügeln. Ihre „tsr“, „zik“ und „zrk“-Rufe sind häufig zu hören. Bestand: „Intensivst bewirtschaftete Äcker, die weder Wildkräutern noch Insekten ein Chance lassen, führen zu Nahrungsmangel. Fehlende Kleinstrukturen in der Feldflur (Gebüsch, Hecken, Gräben) verhindern Nistplätze und die ebenso benötigten Singwarten“ (Nabu).
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Dohle: Die Dohle gehört zu den Rabenvögeln. Sie hat ein schwarz-graues Gefieder, einen stämmigen Schnabel und hellblaue Augen. Größe: 33 bis 39 Zentimeter, Flügellänge der Männchen: 205 bis 255 Zentimeter. Die Farbgebung variiert zwischen schwarz, schwarzgrau, metallisch blau und violett. Dohlen geben gerne eine Kostprobe ihres Gesangs, der breit gefächert ist und meistens kurze, einsilbige und metallisch-schnalzende Rufe enthält – „kja, kjä“/„tschack“. Bestand: „Die Dohle ist dringend auf Nistplätze in unseren Siedlungen angewiesen, denn die Populationen der Baum- und Felsbrüter sind zusammengebrochen“ (Nabu).
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Kohlmeise: Die Kohlmeise zählt mit 13 bis 15 Zentimetern Körperlänge zu den größten und am weitesten verbreiteten Meisenart in Europa. Das farbenprächtige Gefieder variiert von dunkelgrau und graublau über olivgrün und weißlich bis gelblich und blauschwarz. Der Reviergesang der Männchen ist eine Reihe aus reinen, hohen und lauten Tönen aus zwei bis vier Silben – „tsi-da/tsi-da“ und „zi-da-tit/zi-da-tit/zi-da-tit“. Bestand: Die Kohlmeise ist eine der am häufigsten in Deutschland vorkommenden Brutvogelarten. Regional schrumpft der Bestand allerdings mehr oder weniger deutlich.
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Zaunkönig: Der Zaunkönig ist mit zehn Gramm Gewicht einer der kleinsten Singvögel Europas. Das Gefieder ist an der Oberseite rotbraun und an der Unterseite fahlbraun gefärbt. Schwanz, Flügel und Flanken haben dunkelbraune Wellenlinien. Größe: 9,5 bis elf Zentimeter. Der Gesang des Männchens ist erfüllt Trillern und Rollern und setzt sich aus etwa 130 verschiedenen Lauten zusammen. Bestand: „Der Zaunkönig gehört in Europa zu den häufigsten Vogelarten. Die Liste der Brutvögel Deutschlands führt den Zaunkönig mit 1,5 bis 2,2 Millionen Brutpaaren“ (Nabu).
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Eichelhäher: Mit 32 bis 35 Zentimetern Körperlänge gehört er zu mittelgroßen Rabenvögeln. Der Schnabel ist grauschwarz bis schwarz, die Füße graubraun bis braun fleischfarben mit gelblichen oder weißlichen Sohlen. Die breiten Flügel sind auffallend gemustert: die Innenfahne schwarz, die Außenfahne himmelblau mit schwarzer Querbänderung. Der Alarmruf klingt wie ein Rätschen – „dchää-dchää“. Bestand: „Gartenbesitzer in Waldrandlage werden den wachsamen Rabenvogel am ehesten zu sehen bekommen. Im Garten werden dann auch Haselnüsse, Kirschen, Beeren und andere Früchte nicht verschmäht“ (Nabu).
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Stieglitz: Der Stieglitz ist ein schlanker Singvogel mit kurzem Hals und dünnen Füßen, mit roter Gesichtsmaske, weißem Kopf und schwarzem Nacken und Oberkopf. Der gegabelte Schwanz ist schwarz mit weißen Flecken im spitzen Drittel. Die Unterseite ist bräunlich an Brust und Flanken. Größe: zwölf bis 13 Zentimeter. Der Gesang variiert zwischen „dudidelet-didudit“ und erregtem „zidi-tschrr“. Bestand: „Es wird eng für unseren Jahresvogel 2016“, schreibt der Nabu. „Denn immer weniger Landstriche in Deutschland bleiben unberührt: Brachflächen fallen der Agrarpolitik zum Opfer oder werden in Städten zubetoniert. Das raubt dem Stieglitz den Lebensraum und lässt die Nahrungsquellen versiegen.“
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Blaumeise: Blaumeisen brüten mit Vorliebe in Baumhöhlen und Nistkästen. Größe: Mit knapp zwölf Zentimeter deutlich kleiner als die Kohlmeise. Das blaue Käppchen über dem weißen Gesicht, der schwarze Augenstreif, und die blau gefärbten Flügel- und Schwanzfedern sind typisch für diesen wunderschönen Singvogel. Der Gesang ist angefüllt mit „zizi“/„zizizi“-Lauten und sehr gleichförmig. Bestand: In Deutschland gilt die Blaumeise nicht gefährdet und als einer der häufigsten Brutvögel. Regional verzeichnen die Ornithologen einen erschreckenden Rückgang der Population.
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Grünfink: Mit 14 bis 16 Zentimetern ist der Grünfink so lang wie der Haussperling. Die Männchen sind auf der Körperunterseite gelbgrün, oben graugrün. Wangen, Hals, Nacken und große Flügeldecken sind grau, die Flanken hellgrau. Sein Ruf ist ein kurzes, kräftiges „jüpp“, das in kurzen Trillern wiederholt und gesteigert -„djüp-rüp-rüp“/„juit“. Bestand: Im Sommer 2013 verendeten viele Grünfinken. Ursache war eine Infektion durch den einzelligen Erreger Trichomonas gallinae, für die die Finken besonders anfällig sind. Der Grünfink ist immer seltener in den Gärten zu hören.
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Star: Der Star heute einer der häufigsten Vögel der Welt. Mit 19 bis 22 Zentimeter ist er kleiner als die Amsel, auch sein Schwanz ist deutlich kürzer. Das Gefieder glänzt schwärzlich mit metallisch grünem oder purpurnem Glanz und hat weiße, beigefarbene Spitzen. Der Star ist dafür bekannt, Tierstimmen und Laute zu imitieren (Spotten). Bestand: In Europa ist der Star flächendeckend verbreitet. Er lebt sowohl in agrarischen Regionen wie auch im Stadtgebiet und in Höhenlagen ab 1500 Meter.
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Amsel/Schwarzdrossel: Die Amsel oder Schwarzdrossel ist eine der häufigsten Vogelarten in Europa. Mit 24 bis 27 Zentimeter gehören sie zu den größeren Singvögeln. Die Männchen sind schwarz gefärbt mit gelben Schnabel, das Gefieder der Weibchen ist dunkelbraun. Der melodiöse, laute Reviergesang der Männchen ist von März bis Ende Juli schon vor der Morgendämmerung zu hören. Bestand: „Vor 150 Jahren war die Amsel noch ein eher scheuer Waldvogel. Doch heute erfreut sie uns in fast jedem Garten mit ihrem melodiösen und volltönenden Gesang. Amseln haben sich in unseren Städten und Dörfern so gut eingelebt, dass sie meist schon dreimal im Jahr brüten“ (Nabu).