Tour de France – Emanuel Buchmann Noch nicht am Limit
Seine Ambitionen sind groß: Emanuel Buchmann will bei der Tour de France unter die besten zehn fahren. Vor den ersten Etappen im Hochgebirge könnte seine Ausgangslage besser kaum sein.
9 Bilder
Foto Augenklick/Roth
1 / 9
Emanuel Buchmann (vorne) fährt bisher eine ganz starke Tour de France.
Foto AP/Christophe Ena
2 / 9
Emanuel Buchmann (5. der Gesamtwertung / 1:45 Minuten hinter Spitzenreiter Julian Alaphilippe): Der Kapitän des Bora-Rennstalls fährt bisher eine herausragende Tour. Er bewegt sich stets im Kreis der Favoriten, hat sich noch keine Schwäche und keinen Fehler geleistet. Auch die Zusammenarbeit mit seinen Helfern funktioniert nun schon zehn Tage lang perfekt. „Es läuft gut, die Form stimmt“, sagt Buchmann (26), der einen Platz unter den besten zehn anpeilt. Allerdings bleibt er gewohnt zurückhaltend: „Die Tour wird in der zweiten und dritten Woche in den Pyrenäen und den Alpen entschieden. Eigentlich geht sie erst jetzt richtig los.“
Foto dpa/Jan Woitas
3 / 9
Maximilian Schachmann (52. / +31:55): Der Aufsteiger des Jahres muss erkennen, dass die Tour de France nochmal eine ganz eigene Nummer ist. Die Hoffnung des 25-jährigen Debütanten, es in eine vielversprechende Ausreißergruppe zu schaffen, hat sich bisher nicht erfüllt. Allerdings ist die Rolle des deutschen Meisters auch nicht einfach: Bei Bora muss er aufgrund seiner Allrounder-Qualitäten sowohl Emanuel Buchmann an den Anstiegen wie auch Supersprinter Peter Sagan unterstützen. Bisher blieb angesichts dieser Doppelbelastung kein Raum für eigene Ambitionen.
Foto dpa/Jörg Carstensen
4 / 9
Lennard Kämna (59. / +37:34): Der zweite deutsche Tour-Debütant ist mit erst 22 Jahren einer der jüngsten Fahrer im Peloton. Er gilt als großes Rundfahr-Talent, leistet im Team Sunweb wichtige Helferdienste – und er weiß, wie wichtig die Erfahrungen, die er bei seiner ersten Grand Boucle sammelt, für seine weitere Karriere sein können. „Ich genieße bei der Tour jeden Moment“, sagt er, „mit meinen Leistungen bin ich sehr zufrieden.“
Foto dpa/Jörg Carstensen
5 / 9
Simon Geschke (72. / +44:49): Der 33-jährige Berliner fährt bisher eine eher unauffällige Tour, doch das muss nicht so bleiben. In seinem CCC-Team gibt es keinen Mann mit Ambitionen in der Gesamtwertung. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass Geschke nicht in einer Helferrolle gefangen ist. Dies will er im Hochgebirge nutzen. Es wäre keine Überraschung, wenn er in den Pyrenäen oder den Alpen in Ausreißergruppen zu sehen. Ist. So wie 2015 – damals gewann Geschke die Alpenetappe hinauf zur Skistation Pra-Loup.
Foto AFP/Bernd Thissen
6 / 9
Nils Politt (75. / 46:01): Es gilt als sicher, dass sich der Rennstall Katusha-Alpecin aufgrund finanzieller Probleme nach dieser Saison auflösen wird. Weshalb die Tour für Nils Politt umso wichtiger ist – er will sich mit guten Leistungen für andere Teams empfehlen. Er fährt sehr aktiv, der Sprung in eine Ausreißergruppe, die am Ende auch durchkommt, war ihm bisher allerdings noch nicht vergönnt. Dennoch dürfte der 25-Jährige, der im April Zweiter bei Paris-Roubaix war, keine großen Probleme haben, einen neuen Arbeitgeber zu finden.
Foto dpa/Hendrik Schmidt
7 / 9
Marcus Burghardt (129. / 1:22:45): Der 36-jährige Routinier (rechts) ist einer der Edelhelfer in der deutschen Equipe Bora-hansgrohe, sowohl für die Klassementfahrer Emanuel Buchmann und Patrick Konrad (Österreich/12.) wie auch für Peter Sagan, dem Mann im Trikot des besten Sprinters. Beide Aufgaben erledigt er mit der ihm eigenen Leidenschaft. Dass er für einen Etappensieg (der ihm 2008 gelang) nicht mehr in Frage kommt, spielt für Burghardt keine Rolle.
Foto APA
8 / 9
Tony Martin (139. / 1:29:00): Der viermalige Zeitfahr-Weltmeister bestreitet schon seine elfte Tour de France, und er geht in seiner Helferrolle beim Team Jumbo-Visma voll auf. Kein Wunder, hat der 34-Jährige doch wesentlich dazu beigetragen, dass die niederländische Equipe mit bisher vier Etappensiegen (einen davon dank Martin im Teamzeitfahren) das bisher erfolgreichste Team bei dieser Tour ist. Spannend ist die Frage, ob Martin noch stark genug ist, um am Freitag im 27,2 Kilometer langen Einzelzeitfahren rund um Pau selbst noch einmal zuschlagen zu können.
Foto dpa/Britta Pedersen
9 / 9
Roger Kluge (140. / 1:29:20): Beim belgischen Team Lotto-Soudal eskortiert Kluge seinen Sprinter Caleb Ewan wie ein Bodyguard durch die schmalen Lücken des Feldes, bis der Australier in der richtigen Position ist. Der 1,93-Meter-Hüne macht das so gut, dass Ewan ihn bei allen wichtigen Rennen um sich haben möchte. Ob im Mai beim Giro d’Italia (bei dem Ewan zwei Etappen gewann) oder jetzt bei der Frankreich-Rundfahrt: Kluge ist aus Sicht des Sprinters unverzichtbar. Wie kein anderer schafft der 33-Jährige zudem den Spagat zwischen Straße und Bahn: 2020 will er nicht nur die großen Rundfahrten bestreiten, sondern auf der Bahn auch zur WM nach Berlin und zu den Olympischen Spielen nach Tokio.