Tugce-Prozess „Es war kein Unglück, sondern eine Frage der Zeit“
Der Anwalt Macit Karaahmetoglu vertritt in dem Prozess um den gewaltsamen Tod der Studentin Tugce die Mutter der Verstorbenen. Er erwartet, dass der Angeklagte zur Verantwortung gezogen wird. Der Prozess beginnt am Freitag.
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Im Prozess um den gewaltsamen Tod von Tugce geht der Anwalt Macit KaraahmetogluMacit KaraahmetogluMacit Karaahmetoglu davon aus, dass der angeklagte Sanel M. zur Verantwortung gezogen wird. Macit Karaahmetoglu

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Der Fall Tugce sorgte bundesweit für Betroffenheit: die 22-jährige Studentin wollte im November 2014 einen Streit zwischen mehreren jungen Männern und zwei Mädchen auf dem Parkplatz eines Schnellrestaurants in Offenbach schlichten. Ihre Zivilcourage bezahlte die junge Frau mit dem Leben. Die Staatsanwaltschaft erhebt im Februar 2015 Anklage gegen den 18-jährigen mutmaßlichen Schläger.

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Laut Anklage soll Tugce zunächst in der Damentoilette des Fast-Food-Restaurants bei einem Streit zwischen dem angeklagten Sanel M. und seinen Begleitern mit zwei Mädchen unter 14 Jahren eingegriffen haben. Dabei soll sie die drei jungen Männer erfolgreich aufgefordert haben, die Toilette zu verlassen.

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Einige Zeit später, um kurz nach 4 Uhr, kam es auf dem Parkplatz vor dem Lokal zu einer Auseinandersetzung zwischen den Gruppen um Sanel und Tugce. Dabei sollen Beleidigungen hin und her gegangen sein. Ein Begleiter, der auch mit auf dem Klo gewesen sein soll, soll Sanel davon abgehalten haben, auf die andere Gruppe loszugehen.

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Etwa zehn Minuten später soll Tugce einige Schritte auf Sanel zugegangen sein. Obwohl ihn sein Kumpel immer noch festhielt, schlug der 18-Jährige laut Anklage flach mit der rechten Hand so gegen Tugces Kopf, dass sie ohne jede Abwehrreaktion seitlich rückwärts auf den Asphalt fiel und mit dem Kopf aufschlug.

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Durch den Aufprall erlitt die Studentin ein Schädelhirntrauma mit Brüchen des Schädelknochens und fiel ins Koma, aus dem sie nicht mehr erwachte. Am 28. November, ihrem 23. Geburtstag, wurden die lebenserhaltenden Maschinen abgestellt.

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Zur bewegenden Trauerfeier auf dem Friedhof in Tugces Geburtsort Bad Soden-Salmünster kamen mehrere Hundert Menschen.

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An Tugces Schicksal nahmen in den sozialen Netzwerken und über Medienberichte Millionen Menschen Anteil. Viele verehrten die türkischstämmige Studentin als „Heldin“ und lobten ihre Zivilcourage. Kommunalpolitiker wollen in Offenbach eine Brücke nach ihr benennen.

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Eintracht-Frankfurt-Fußballspieler Haris Seferovic erinnerte beim Torjubel an ihren Einsatz.

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Eine Petition für das Bundesverdienstkreuz unterzeichneten mehr als 215.000 Menschen. Bundespräsident Joachim Gauck kündigte an, prüfen zu lassen, ob die junge Frau posthum für ihre Zivilcourage geehrt werden soll. Die Bundesregierung begrüßte dies.