Von Zeit zu Zeit: Schokoladen-Hauptstadt Stuttgarts süße Vergangenheit
Die Eszet-Schnitte, Waldbaur-Katzenzungen und Ritter’s Sportschokolade: Im 19. Jahrhundert galt Stuttgart als Schokoladen-Metropole. Wir blicken zurück auf die Anfänge und das jähe Ende dieses Kapitels der Stuttgarter Stadtgeschichte.
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Ritter Sport war nur einer der Schokoladen-Produzenten der Stadt im 19. Jahrhundert. Wir blicken zurück auf Stuttgarts süße Vergangenheit.
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Gegründet wurde Eszet von den Stuttgarter Konditoren Ernst Staengel und Karl Ziller. Schreibt man ihre Initialen aus, ergibt sich der Markenname Eszet. Heute erinnert nur noch die gleichnamige Stadtbahnhaltestelle an U13 an dieses Kapitel Stuttgarter Stadtgeschichte.
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Ihr bekanntestes Produkt, die Eszet-Schnitte, wurde 1933 auf den Markt gebracht: Mit dem knackig-schokoladigen Brotbelag hat Eszet den Durchbruch geschafft. Bis heute kennt jedes Kind die Schokolade fürs Brot.
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Bereits am 7. Mai 1857 haben Staengel und Ziller im Stuttgarter Süden den Grundstein für eine Schokoladenmanufaktur gelegt. Das alte Werbeplakate stammt aus dem Jahr 1886.
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1899 zog es die Unternehmer dann nach Untertürkheim. Das Neckartal zählte damals zu den deutschen Schokoladen-Hochburgen. Während Eszet heute – nach Ritter Sport – die vielleicht bekanntesten Schokoladenproduzenten aus Stuttgart sind, ...
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... waren Eduard Moser und Wilhelm Roth die ersten und größten schwäbischen Chocolatiers. Moser gründete seine Manufaktur Anfang der 1840er Jahre in der Tübinger Straße, Ende des 19. Jahrhunderts fusionierte er mit seinem Konkurrenten Wilhelm Roth. Für einige Zeit verschwand die Moser-Roth-Schokolade in der Versenkung, bis der heutige Besitzer Storck sich wieder an den geschichtsträchtigen Namen erinnerte und unter dieser Marke Mitte 2007 Edel-Schokolade für den Discounter Aldi produzierte.
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Wenige Jahre nach Moser traten die Chocolatiers Franz und Gustav Waldbaur auf den Plan: 1848 gründeten sie ihre Manufaktur im Stuttgarter Westen. Ihre Produkte wurden in ganz Europa vertrieben, selbst in Amerika gab es Kunden.
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Bis heute bekannt sind die Waldbaur-Katzenzungen. Diese alte Briefmarke aus Papier wurde seit zirka 1850 von Behörden, Anwälten, Notaren und Firmen zum Verschließen der Post verwendet.
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Die meisten früheren Schokoladen-Fabriken der Stadt gehören inzwischen großen Konzernen, von denen alle die Produktion in Stuttgart eingestellt haben. Waldbaur in der Rotebühlstraße hat den Fusionsgelüsten am längsten standgehalten. Erst 1976 kaufte der Kölner Schokoladen-Konzern Stollwerck die Markenrechte. Bereits ein Jahr später stellten auch sie die Produktion in Stuttgart ein. Damit war die Geschichte der Schokoladen-Produktion in der Stadt beendet.
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Auch die Firma Ritter, die heute in Waldenbuch produziert, hatte ihre Anfänge in Stuttgart, genauer gesagt in Bad Cannstatt. 1912 gründete der Konditormeister Alfred Ritter dort seine Schokoladen-Fabrik. Auf diesem Bild sieht man links das erste Geschäftshaus.
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Der erste Laden wurde 1912 in der Cannstatter Badstraße eröffnet. Produziert wurde die Schokolade zunächst unter dem Markennamen „Al-Rika“, die schlichte Abkürzung für Alfred Ritter Kakao.
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Aus Platzgründen zog das Familienunternehmen 1930 nach Waldenbuch. Dort ist Clara Ritter zwei Jahre später auf die Idee von einer Schokolade im Quadrat gekommen. Im Fußballstadion hatte sie beobachtet, dass viele Fußballfans zwischendurch eine Schokoladenpackung aus ihrer Jackentasche zogen. Weil die Tafeln eigentlich zu groß für die Tasche waren, war die Schokolade häufig gebrochen. Die Idee für „Quadratisch. Praktisch. Gut.“ war geboren.
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Die quadratische Schokolade bekommt den Namen „Ritter’s Sportschokolade“, seit 1970 heißt sie kurz und prägnant „Ritter Sport“. Bis heute.