Vorurteile gegenüber Einzelkindern Einzelkinder sind auch nur Herdentiere
Ganz allein, die Arme! Das Klischee vom verwöhnten, einsamen Einzelkind hält sich hartnäckig. Dabei ist es längst widerlegt. Wer ohne Geschwister aufwächst, ist oft sozial kompetenter. Schließlich ist man besonders auf andere Gefährten angewiesen
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Die Vorstellungen vom verwöhnten, einsamen und egoistischen Einzelkind sind überholt, halten sich aber hartnäckig als Vorurteile. Manche Eltern bekommen nur deshalb ein zweites Kind, weil das Einzelkind-Stigma nach wie vor so präsent ist.
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Julia Müller (24) kommt aus Bochum, ist Studentin und Einzelkind. Sie hat ein Buch über die Vorurteile gegenüber Einzelkindern geschrieben. Während ihrer Kindheit und Jugend spürte sie stets unterschwellige Vorbehalte. Ihr Buch „How to survive als Einzelkind“ (Schwarzkopf-Verlag, 12,99 Euro) ist eine subjektive Abrechnung mit den in ihren Augen oft falschen Glaubenssätzen.
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Hartmut Kasten ist Entwicklungspsychologe und Familienforscher aus Unterschleißheim. Er hat sich intensiv mit der Einzelkindthematik befasst und mehrere Bücher dazu geschrieben, zum Beispiel: „Einzelkinder und ihre Familien“ (Hogrefe-Verlag, 19,99 Euro). Er sagt: „Es ist erstaunlich, wie lange sich diese negativen Beschreibungen halten, auch wenn Studien längst das Gegenteil bewiesen haben.“