Zehn Thesen Wozu brauchen wir Rituale?
Rituale gehören zur Natur des Menschen. Ohne sie wäre er ziel- und planlos. Zehn Gründe, warum es ohne Rituale nicht geht und warum Familienfrühstücke, Zähneputzen in Kitas und Begrüßungszeremonien so sinnvoll sind.
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Indien: Indische Kinder spielen in einer Meer aus rotgefärbtem Wasser. Dieses Ritual gehört zum Fest der Farben, das im Dauji Tempel südlich von Neu-Delhi gefeiert wird.
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Deutschland: Als Alternative zu katholischen Firmung und evangelischen Konfirmation hat die Jugendweihe vor allem im Osten Deutschlands weiterhin große Bedeutung. Bei der Aufnahme in den Kreis der Erwachsenen sollen Aufklärung und ethische Grundlagen vermittelt werden.
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Deutschland: Hexenpuppen werden auf dem Hexentanzplatz in Thale (Landkreis Harz) als Souvenir verkauft. Die Walpurgisnacht läutet immer am 30. April den Sommer ein. Aus einem Ritual mit Hexen und Teufelszeug ist längst eine Massenbewegung geworden. In der Nacht zum 1. Mai werden wieder viele Hexen und Teufel im Harz ihr Unwesen treiben. Fast jeder Ort im Harz veranstaltet in dieser Nacht eine Walpurgis-Feier.
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Deutschland: Mitglied der Freiburger „Zunft der Fuhrleute“ stehen in Freiburg symbolisch wehklagend bei der Geldbeutelwäsche vor dem Rathaus. Mit dem Ritual der Geldbeutelwäsche nimmt die Narrenzunft traditionell am Aschermittwoch Abschied von der Fastnacht. Die Geldbeutel, die sich zur Narrenzeit vollständig geleert haben, werden in einem Eimer gewaschen und anschließend zum Trocknen an eine Wäscheleine gehängt.
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Deutschland: Im sächsischen Radebeul bei Dresden lassen diese Mitwirkende des Sächsischen Winzerzugs ein Brauchtum von 1840 wieder aufleben.
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Deutschland: Ein ausgehöhlter und als Laterne gestalteter Kürbis, der mit einem Gruselgesicht verziert ist, steht beim Lichterfest in Ilmenau vor einem Geschäft. Seinen Ursprung hat der Kürbis-Kult in der Vorstellungswelt der Kelten und ihrem Fest Samhain. Der 1. November markierte im irisch-keltischen Kalender den Winteranfang und Beginn eines neuen Jahres. In dieser Nacht betraten die Seelen der Verstorbenen, Dämonen und böse Geister die Welt der Menschen. Mit Magie und Schutzritualen versuchte man sie zu vertreiben.
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Deutschland: Ein Priester von der Priesterbruderschaft St. Pius X. betet in der Kirche St. Maria Himmelfahrt in Stuttgart das Hochgebet auf Latein und mit dem Rücken zu den Kirchenbesuchern gewandt.
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Deutschland: Evangelische Pfarrer tragen vor dem Berliner Dom in Berlin bei der Karfreitagsprozession ein Holzkreuz. Die Prozession ist ein christliches Ritual zu Ostern, bei dem der Kreuzweg Jesu nachempfunden wird.
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Deutschland: Muslime sitzen in einem Waschraum in der Yavuz Sultan Selim Moschee in Mannheim. Das Waschen vor einem Gebet gehört zum religiösen Ritual. „Wudu“ meint die kleine rituelle Reinheit durch Waschung vor dem Gebet. In der Absicht sich vor Gott zu reinigen, wäscht sich der gläubige Muslim jeweils drei Mal mit reinem Wasser die Hände und Handgelenke, spült den Mund aus, reinigt die Nase, wäscht das Gesicht und die Unterarme, streicht mit seinen nassen Händen über den Kopf, befeuchtet die Ohren, wäscht die Füße samt Knöchel und spricht abschließend ein Gebet. Um nach einer großen Verunreinigung (Geschlechtsverkehr, Samenerguss, Menstruation) rituell rein zu werden, nimmt der Muslim ein Duschbad (Ghusl genannt).
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Deutschland: Helm ab zum Gebet – Soldaten der Bundeswehr vor dem Schloss Bellevue in Berlin während des Großen Zapfenstreichs. Das Ritual ist die feierlichste Form des militärischen Zeremoniells in Deutschland.
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Thailand: Während eines „Tumpek Landep“ genannten Rituals segnen Polizisten Waffen in einer Polizeistation auf Bali, Indonesien. Das Ritual wird aller 210 Tage vollzogen, die Balinesen segnen dann Waffen, Autos und andere Dinge aus Metall.
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Uruguay: Eine Menschengruppe bei einem Ritual am Tag der Meeresgöttin Yemanja im Wasser des Rio de la Plata in Montevideo, Uruguay. Jedes Jahr treffen sich in verschienen Ländern der Region Anhänger der synkretistisch, mystisch-spirituellen Religion namens Umbanda und feiern den Tag der Schützerin der Meere. Zu ihren Ehren werden Opfergaben – kleine Boote, Blumen, Bittbriefe- in den Fluss gestellt.
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Japan: Japaner versuchen „Glücksbohnen“ zu ergattern, die bei einer buddhistischen Zeremonie mit Namen „Mame-maki“ im Zojyoji-Tempel in Tokio verteilt werden. Das Ritual soll Glück bringen. Das rituelle Bohnenstreuen („mame-maki“) stammt aus der Muromachi-Zeit (14. bis 16. Jahrhundert). Dabei werden geröstete Sojabohnen auf einen als Dämon verkleideten Menschen oder im Haus zweimal in eine als glücklich und zweimal in eine als unglücklich geltende Richtung geworfen und dabei die Worte „Oni wa soto! Fuku wa uchi!“ („Dämonen hinaus! Glück herein!“), gerufen.
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Indien: Sadhus, heilige Männer bei den Hindus, feiern ein Feuer-Ritual am Ganges in der nordindischen Stadt Allahabad, einem der bedeutensten hinduistischen Pilgerorte. Dort findet alle zwölf Jahre der Kumbh Mela, das größte religiöse Fest der Welt statt.
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Indien: Beim jährlichen „Vasant Panchami“ Festival in Allahabad (Indien) wird die Ankunft des Frühjahrs gefeiert. Es ist zugleich der höchste Feiertag von Saraswati, der Göttin der Weisheit und Gelehrsamkeit und eine der populärsten hinduistischen Göttinnen.
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Guatemala: Ein Maya-Heiler betet während eines Rituals in Guatemala-CityCity.
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Indien: Hindus zelebrieren in Allahabad im Bundesstaat Uttar Pradesh ein Ritual, während sie Wasser aus dem Ganges schöpfen, um sich damit reinzuwaschen.
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Spanien: Ein Mann reitet durchs Feuer. Der Ritt ist Teil eines Rituals in Gedenken an Antonius den Großen, dem Patron der domestizierten Tiere, in San Bartolome de Pinares, westlich der spanischen Hauptstadt Madrid.
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Indien: Opfergaben für das chinesische Neujahrsfest im indischen Kolkata. Überall auf der Welt feiern Chinesen das neue Jahr, das 2017 im Zeichen des Feuerhahns steht.
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Japan: Ein Sumo-Ringer zelebriert das Eröffnungsritual vor dem Meiji Jingu Schrein in Tokio. Die Kultstätte liegt im Tokioter Stadtbezirk Shibuya und ist den Seelen des Meiji-Kaisers und seiner Frau Shōken-kōtaigo gewidmet. Das Zeremoniell ist Teil des japanischen Shinto-Rituals zur Feier des neuen Jahres.
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Brasilien: Eine junge Frau umkleidet eine Statue Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz während der alljährlichen afroamerikanisch-christlichen Congada-Zelebration in Catalao, Brasilien.
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Thailand: Während des alljährlichen Festivals zum neunten Mondmonat des chinesischen Kalenders laufen auf der Insel Phuket Männer über glühende Kohlen.
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Italien: Papst Franziskus wäscht am Gründonnerstag Flüchtlingen die Füße. Der religiöse Brauch erinnert an die Fußwaschung der zwölf Apostel durch Jesus während des Letzten Abendmahles, von dem die Evangelien berichten.
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Philippinen: Während der katholischen Karfreitags-Feierlichkeiten auf den Philippinen lässt sich dieser Mann an ein Kreuz nageln. Das Ritual soll an den Kreuzestod Jesu erinnern.
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Bulgarien: Bulgarische Schafhirten ziehen mit Glocken durch die Straßen in Kosharevo, südlich der Hauptstadt Sofia. Das Ritual geht zurück auf das 13. Jahrhundert.
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Indien: Indische Frauen bemalen sich in West-Bengalen während des „Sindoor Puja“-Rituals mit roter Farbe.
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Saudi-Arabien: Hundertausende Muslime pilgern zu einem Ort, wo das „Dschamarat“-Ritual vollzogen. An der Dschamarat-Brücke brücke in Mina beim Pilgerort Mekka führen die Pilger drei bis vier Tage während des Haddsch mehrere symbolische Teufelssteinigungen durch. Hierbei werfen sie jeweils sieben Steine an drei riesige Säulen, die sogenannten „Dschamarāt“.
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Nepal: Nepalesen gedenken mit Blumen ihrer verstorbenen Angehörigen, die bei einem Erdbeben in der Hauptstadt Kathmandu ums Leben gekommen sind.
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Japan: Sumo-Ringer wandern während des traditionellen „Honozumo“- zum Yasukuni-Schrein in Tokio. Während dieses Turniers zeigt die Elite der Sumo-Ringer ihr ganzes Können.
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China: Chinesen in Kostümen der kaiserlichen Qing-Dynastie ziehen zu den Feierlichkeiten des chinesischen Neujahrsfestes durch Peking.
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Israel: Ultraorthodoxe Juden beten während des jüdischen Tashlikh, einem Sühneritual. Es wird am Nachmittag von Rosh Hashanah , dem jüdischen Neujahr, an einem großen, natürlichen Körper fließenden Wassers vollzogen.
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Nepal: Nepalesische Frauen schmücken eine Frau für die Janku-Zeremonie. Die Jubilarin wird an diesem Tag 77 Jahre, sieben Monate und sieben Tage alt. Es ist einer der wichtigsten „Geburtstage“ im Leben eines Angehörigen des Newar-Stammes in Nepal und eines der letzten größeren Feste zu Ehren eines Menschen in dessen Leben.
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Indien: Eine ältere indische Frau tanzt ekstatisch zu den Klängen einer Band beim Fest der Farben.
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Thailand: Eine Thailänderin schiebt sich Messer durch die Wangen. Das Bild wurde während der alljährlichen Feiern zum chinesischen Neujahrsfest auf der thailändischen Insel Phuket aufgenommen.
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Japaner beten für ein gutes neues Jahr, während sie in eiskaltem Wasser baden.
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Saudi-Arabien: Muslimische Gläubige verbringen während der Hadsch, der Pilgerfahrt nach Mekka, den neunten Tag des Monats Dhul-Hidscha auf dem Arafat, einem kleinen Berg in der Nähe von Mekka, und flehen ihren Schöpfer um Vergebung an. Dhil-Hidscha ist der zwölfte Mondmonat im islamischen Kalender und bedeutet „Monat der Pilgerfahrt (auf arabisch Hadsch).