Der 1. FC Heidenheim steht vor seiner Premierensaison in der Bundesliga. Wie der Aufsteiger auf dem Papier im Vergleich mit den 17 anderen Bundesligisten abschneidet.

Digital Desk: Philip Kearney (kea)

Der 1. FC Heidenheim startet am Samstag in seine erste Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte. Statt Magdeburg oder Kiel heißen die Gegner in den kommenden Monaten der FC Bayern oder der BVB. Doch wie erstligareif ist der 1. FC Heidenheim auf dem Papier?

 

Wir haben den Kaderwert, die Zahl der A-Nationalspieler, die Transferausgaben und -einnahmen, die Stadionkapazität und die Mitgliederzahl des 1. FC Heidenheim mit den anderen 17 Bundesligisten verglichen. Das Ergebnis (Stand 16.08.2023):

Kaderwert

Der Kader des 1. FC Heidenheim ist nach Angaben des Portals „transfermarkt.de“ 29,15 Millionen Euro wert. Das bedeutet in der Bundesliga Platz 17. Nur der Kader von Darmstadt 98, ist mit 27,20 Millionen Euro noch ein paar Millionen weniger wert. Die Lilien haben aktuell aber auch drei Spieler weniger im Kader. Wertvollster Spieler der Heidenheimer ist mit vier Millionen Euro Stürmer Tim Kleindienst. Zum Vergleich: Der wertvollste Spieler der Bundesliga, Jamal Musiala, ist das 27,5-fache wert (110 Millionen Euro). Der Bayern-Spieler ist auch Teil des wertvollsten Kaders der Liga. Das Star-Ensemble des FC Bayern hat einen Marktwert von 981,2 Millionen Euro.

Nationalspieler

Der 1. FC Heidenheim ist aktuell der einzige Bundesligist, bei dem kein A-Nationalspieler unter Vertrag steht. Die meisten A-Nationalspieler stellt RB Leipzig (13). Insgesamt spielen in der Bundesliga aktuell 113 A-Nationalspieler. Das macht im Schnitt rund sechs Nationalspieler pro Mannschaft. Mit Torwart Frank Feller steht ein Heidenheimer im Aufgebot der U19-Nationalmannschaft. Der gebürtige Leonberger unterschrieb im Sommer einen Profivertrag beim FCH. Für die U19 Deutschlands stand der 1,83 Meter große Torwart bislang siebenmal zwischen den Pfosten.

Transfereinnahmen- und ausgaben

Der 1. FC Heidenheim hat rund zwei Wochen vor Ende der Sommer-Transferperiode 2,3 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben. Der teuerste Neuzugang ist Stürmer Marvin Pieringer, der für 1,8 Millionen Euro von Absteiger Schalke 04 kam. Weniger Geld für Neuzugänge gab bislang nur der SV Werder Bremen aus. Das meiste Geld in neue Spieler investierte RB Leipzig (151,5 Millionen). Die Roten Bullen nahmen auch am meisten durch Spielerverkäufe ein (240,7 Millionen). Der 1. FC Heidenheim und der VfL Bochum warten als einzige Bundesligisten noch auf Transfererlöse. Zwar verließen in diesem Sommer bereits sechs Spieler den FCH, alle gingen jedoch ablösefrei.

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.trainingsstart-beim-1-fc-heidenheim-niederlagen-sind-nie-okay-auch-nicht-gegen-bayern.ee2eecd4-93b2-4d6a-adf9-b16d840ae4b5.html

Stadionkapazität

Der 1. FC Heidenheim trägt seine Heimspiele in der Voith-Arena aus. Die Arena wurde 1972 eröffnet und seitdem mehrmals erweitert. Derzeit bietet sie Platz für 15 000 Fans – und erfüllt damit exakt die Mindestanforderung der DFL für die Bundesliga. Die Voith-Arena ist das kleinste Stadion der Bundesliga. Es gibt jedoch Pläne, die Kapazität auf 25 000 Plätze zu erhöhen. Weniger Sitzplätze als die Heidenheimer Heimstätte (4 300) hat nur das Stadion an der Alten Försterei von Union Berlin. Erstligareif ist dafür das Stehplatz-Kontingent der Voith-Arena. 10.700 Stehplätze bedeuten im Ligavergleich Platz elf, noch vor dem Frankfurter Deutsche-Bank-Park und dem Kölner Rhein-Energie-Stadion. Das größte Bundesligastadion steht in Dortmund. Der Signal-Iduna Park bietet Platz für 81 365 Fans.

Mitgliederzahl

Seit dem Aufstieg hat sich die Mitgliederzahl des 1. FC Heidenheim mehr als verdoppelt. Waren es Ende März noch 3.000 Mitgliedern, sind es mittlerweile mehr als 8.500. Trotz des großen Wachstums reicht es in der Mitglieder-Tabelle der Bundesliga lediglich für Platz 17. Einzig RB Leipzig hat noch weniger Mitglieder (750). Das liegt auch daran, dass eine Mitgliedschaft bei den Roten Bullen zwischen 100 Euro und 1 000 Euro im Jahr kostet. Zum Vergleich: Beim FCH liegt der Jahresbetrag bei 56 Euro. Die meisten Mitglieder in der Bundesliga hat mit 300 000 der FC Bayern.