Unglücklicher hätte der Vergleich wohl kaum sein können. Als Soufflé bezeichnete Innenminister Thomas Strobl (CDU) die Vorwürfe der Opposition im Untersuchungsausschuss rund um die Vorwürfe gegen Inspekteur der Polizei. Wenn man die Luft herauslasse, falle alles in sich zusammen. Doch je länger die parlamentarischen Untersuchungen andauern, desto mehr zeigt sich: Was da zutage gefördert wird, ist alles andere als heiße Luft.
In mühsamer Puzzle-Arbeit zeichnen die Parlamentarier ein irritierendes Bild über die Führungskultur an der Spitze des Innenministeriums– wo offenbar zu oft geschwiegen, zu wenig nachgefragt oder gar eingegriffen wird. Zumindest das Bewusstsein darüber scheint sich nun auch in der Organisation zu ändern.
Dass sich im vergangenen Jahr deutlich mehr Betroffene sexueller Belästigung gemeldet haben, ist ein gutes Zeichen. Dass noch einmal sechs Vorgesetzte verdächtigt werden, ist hingegen verheerend.
Hat die Opposition ihr Pulver schon verschossen?
Das Aufkehren des Scherbenhaufens, den die Affäre um den Inspekteur der Polizei und das Verhalten der Führungsspitze im Innenministerium hinterlassen, dürfte nicht nur das Parlament noch lange beschäftigen. Je mehr Details zutage gefördert werden, desto mehr muss sich der Innenminister fragen lassen, was er meinte, als er sagte, für alles, was in seinem Hause passiere, trage er die Verantwortung.