Trotz der Hitze kann das Stuttgarter Weindorf an den Erfolg des vergangenen Jahres anknüpfen. Angesichts der Wärme waren Weißweine besonders beliebt – und gekühlter Trollinger. Bis Sonntag ist noch geöffnet.

Stuttgart - Der Wettergott habe es in diesem Jahr gut mit dem Stuttgarter Weindorf gemeint, sagt Werner Koch, Vereinsvorsitzender vom Veranstalter Pro Stuttgart. Fast zu gut: Die hochsommerlichen Temperaturen am vergangenen Wochenende waren ein Kraftakt für die Laubenwirte und alle Mitarbeiter. Den Besucherandrang habe das Wetter unterm Strich nicht gemindert, sagt Koch. Genaue Zahlen könne er noch nicht nennen, man wolle warten, bis das Weindorf am Sonntagabend beendet ist. „Wir erwarten aber, dass wir mit den Besucherzahlen vom vergangenen Jahr mithalten können“, sagt Koch. Vor allem die Reservierungen seien 2015 gestiegen. Trotz des Trubels rund um den Marktplatz sei das Fest aber ruhig verlaufen. Die Rettungskräfte vermeldeten keine besonderen Vorkommnisse.

 

Der totgesagte Trollinger lebt weiter

„Das Weindorf hat sich stetig entwickelt. Noch vor zehn Jahren war es eine riesige Besenwirtschaft“, sagt Axel Grau, Geschäftsführer von Pro Stuttgart. Heute würden neue Maßstäbe in Sachen Gestaltung gesetzt. Die Lauben werden von den 28 Wirten individuell gestaltet, traditionell wie die Weinlaube „Zum Wein-Zaiß“ von Helmut Zaiß beispielsweise oder reduziert und modern wie die Weinlaube „Zur Linde“ von den Weindorf-Neulingen Maximilian und Ferdinand Trautwein. Wenig Gestaltungsspielraum geben die Veranstalter hingegen bei der Qualität der Speisen und Getränke: Auf dem Fest wird kein Junkfood gereicht, sondern ausschließlich Weine und Speisen aus Baden-Württemberg. Darunter sind schwäbische Klassiker wie Linsen mit Spätzle und Maultaschen zu finden – aber auch Interpretationen der traditionellen Gerichte. Welche Weine der Renner waren? Zum einen Weißwein, aber auch eine Überraschung: „Der totgesagte Trollinger lebt frisch und munter weiter“, sagt Grau. Die Betonung liege hierbei auf dem Wörtchen frisch. Der Trollinger werde nicht wie bei Rotwein üblich bei Zimmertemperatur getrunken, sondern gekühlt. „Ein leichter, frischer Wein, das macht ihn vor allem bei den jungen Besuchern beliebt“, sagt Grau. Wetterbedingt würden die Weine häufig als Achtel bestellt. So bleibe er schön kühl und die Besucher können verschiedene Weine probieren.

Das Weindorf 2016 wird ein besonderes werden, versprechen die beiden Veranstalter. Im nächsten Jahr nämlich feiert das Fest seinen vierzigsten Geburtstag. Ideen für das Jubiläumsjahr gebe es schon genug, sagt Koch: „Zum Beispiel die Eröffnung etwas kürzer zu gestalten.“