Die Corona-Politik erfordert viel Geld, um das Schlimmste abzuwenden. Die Schuldenbremse ist dennoch richtig, kommentiert StZ-Autor Reiner Ruf.

Stuttgart - Wer nicht genau hinschaute bei der jüngsten Sitzung des Landtags, der konnte den Eindruck gewinnen, die Politik leide unter Schizophrenie. Erst verkündeten Ministerpräsident Winfried Kretschmann und die Spitzen der grün-schwarzen Koalition ein neues Soforthilfepaket in Höhe von 1,5 Milliarden Euro, um die Corona-Krise einzudämmen. Wenig später beschloss das Parlament einen Gesetzentwurf von Grünen, CDU, SPD und FDP, mit dem die Schuldenbremse in der Landesverfassung verankert wurde. Zuerst hieß es: raus mit dem Geld, so viel irgend geht. Gleich darauf verlautete: Sparen ziert das Leben. Wie passt das zusammen? Zählt auch Bewusstseinsspaltung zu den Folgen des Coronavirus?