Im bayrischen Gundremmingen ist schlechte Stimmung wegen des Atomausstiegs – die Gemeinde trauert um Millionen Steuereinnahmen und Umweltschützer sind besorgt wegen eines möglichen Atomendlagers am Ort. Wie geht es weiter? Kritiker sehen in dem AKW eine tickende Zeitbombe.

Politik/Baden-Württemberg: Rüdiger Bäßler (rub)

Gundremmingen - Verdammte neue Zeit. Sie begann aus Sicht von Tobias Bühler, dem Bürgermeister der 1500-Einwohner-Gemeinde Gundremmingen (Kreis Günzburg), mit dem Unglück von Fukushima und kostet auf Sicht Steuereinnahmen und Arbeitsplätze. Von einem florierenden Energieunternehmen, das nach längerem schleichenden Personalabbau derzeit noch 560 Menschen beschäftigt und zuletzt neun Millionen Euro Gewerbesteuer an die Gemeindekasse überwies, bleibt ab 2021 nur noch eine Großbaustelle und ein Strahlenrisiko. „Für uns ist es schwer, wenn man einen der größten Arbeitgeber verliert“, sagt der 37-jährige CSU-Rathauspolitiker Bühler. Das Atomsymbol ist, wohlgemerkt, Teil des Gemeindewappens.