Die aktuelle Ausnahmesituation hat nicht nur negative Begleiterscheinungen für Suchtkranke. Wie die Coronakrise von den Anonymen Alkoholikern erlebt wird.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Peter Stolterfoht (sto)

Stuttgart - Offener kann ein Telefongespräch kaum beginnen: „Hallo, ich heiße Franz, und ich bin Alkoholiker.“ Ehrlich zu sich selbst und ehrlich zum Umfeld, das ist das Leitmotiv der Anonymen Alkoholiker. Franz ist einer von ihnen, schon lange dabei und fast genau so lange trocken. Der gebürtige Münchner, der mittlerweile auf dem Land lebt, kennt sich also bestens aus in der weltweit agierenden Selbsthilfegemeinschaft, die jeden Alkoholiker in ihren Meetings willkommen heißt, mit der einen wichtigen Einschränkung. „Die einzige Voraussetzung ist der eigene Wunsch, mit dem Trinken aufzuhören“, sagt Franz, der sich an die Anonymitätsregel seiner Gemeinschaft hält und seinen vollständigen Namen nicht in der Öffentlichkeit preisgibt.