Der Altstadtgarten fällt zwar zum Auftakt buchstäblich ins Wasser. Doch am Samstag geht das Stimmungsbarometer nach oben. Gute Laune auch in Eltingen.

Pflanzen und Kräuter allüberall, der Platz ist erfüllt mit lockeren Swingklängen, in den Straßencafés ist kein Platz zu finden. Die Menschen genießen. Zeitdruck und Stress, was ist das?

 

Viel anders als am Samstag auf dem Leonberger Marktplatz könnte die Atmosphäre in einem Mittelmeer-Städtchen auch nicht sein. Doch noch nicht einmal 24 Stunden vorher ist die Lage gänzlich anders. Donner und Blitze, der Regen will einfach nicht aufhören. Frustriert packen die Musiker des „Three to Six Project“ ihre Instrumente ein. Sie hätten den Altstadtgarten musikalisch eröffnen sollen. Doch an einen Auftritt ist bei diesem Unwetter nicht zu denken.

Den Neustart einer lebendigen Handelswelt hatten sich die Leonberger Citymanagerin Nadja Reichert und der Vorsitzende der Werbegemeinschaft „Faszination Altstadt“, Joachim Heller, anders vorgestellt. Der Altstadtgarten, ein Festformat mit viel Grün und noch mehr Genuss, das in Vor-Corona-Zeiten Tausende an den Marktplatz gelockt hatte, sollte am Wochenende den Aufbruch in bessere Zeiten symbolisieren: Der Handel ist wieder da, ist kreativ und bietet den Kunden besondere Einkaufserlebnisse für die Sinne.

Am Freitagabend bleiben viele daheim

Das schlechte Wetter verhagelt nicht nur den Musikern, die der Jazzclub engagiert hatte, ihre Show. In den meisten Geschäften, die am Freitag bis 22 Uhr geöffnet haben, bleibt es ruhig. Lediglich bei Ziegler herrscht reger Betrieb. Im Fachgeschäft für Wohnkultur spielt das Leonberger Duo Stadtkind. Dazu gibt es Wein und Käse, da sagen die meisten nicht nein. Auch im Keller der Weinhandlung Arda’s Grand Cru ist es voll. Dort spielt Olli Petersen, der sonst draußen aufgetreten wäre. So will Joachim Heller kein schlechtes Fazit ziehen. „Natürlich ist es bitter, wenn nach dieser intensiven Vorbereitung ein ganzer Abend buchstäblich ins Wasser fällt“, meint der Chef der Werbegemeinschaft. „Aber wir haben gezeigt, dass wir wieder präsent sind. Und viele Kunden haben das gerne angenommen.“

Am Samstag als Iris Oettinger mit ihrer Swingband den Marktplatz musikalisch umgarnt, geht das Stimmungsbarometer steil nach oben. Wie auch einige Kilometer weiter südlich: Auf dem Eltinger Kirchplatz eröffnen Oberbürgermeister Martin Georg Cohn und Albert Kaspari, der Vorsitzende des gastgebenden Obst-, Garten- und Weinbauvereins Eltingen-Leonberg dessen Sommerfest. Wie in der Vorwoche bei der Lyra braucht der OB beim Fassanstich nur drei Schläge und verhaspelt sich selbst nicht beim zugegebenermaßen nicht einfachen Vereinsnamen.

Und auf einmal gibt’s keinen Wein mehr

Im Gegenzug bedankt sich Kaspari bei Cohn und Baubürgermeister Klaus Brenner für die ansprechende Neugestaltung des Kirchplatzes. Dass es sich hier gut feiern lässt, zeigt der Umstand, dass am Samstagabend schon gegen 23 Uhr der Wein alle ist.