Letztendlich hängt es vom Lehrer, der Klassengemeinschaft und dem Lernklima ab, ob sich Schüler wohlfühlen. Und da kann man Glück haben oder Pech – und das ist nicht unbedingt eine Frage des Schulstandorts, sagt StZ-Redakteurin Inge Jacobs.

Stuttgart - Schon jetzt ist klar, dass es wohl wieder Tränen geben wird, wenn Viertklässler erfahren, dass sie nicht an ihre weiterführende Wunschschule dürfen. Und es zeichnet sich bereits ab, dass das einige Familien treffen wird – nicht nur, aber auch bei G9. Das ist für die Betroffenen bitter, denn nun stehen sie erneut vor der Entscheidung, welche Schulart denn am besten zum Kind passt. G8, Gemeinschaftsschule oder doch lieber Realschule? Vielleicht hilft ja auch ein Blick in die Grundschulempfehlung weiter oder ein Gespräch mit dem Klassenlehrer.

 

Aber auch bei den anderen Schularten wird es Enttäuschte geben: Kinder nämlich, die zum Beispiel nicht auf das von ihnen ausgesuchte Gymnasium aufgenommen werden können, weil dort schlicht der Platz fehlt. Besonders stark zeigt sich in diesem Jahr der Trend zu den naturwissenschaftlichen Zügen am Friedrich-Eugens-Gymnasium in der Innenstadt – dem aktuellen Spitzenreiter bei den öffentlichen Gymnasien in Stuttgart mit 137 Anmeldungen. Doch da die Stadt mit ihren Schulgebäuden nicht zaubern kann, müssen eben die Kinder „umgelenkt“ werden. Und da kann es sein, dass sie am alternativen Schulort eben nicht die gleichen Angebote vorfinden wie an der Wunschschule.

Aber vielleicht tröstet es sie, dass es letztendlich doch vom Lehrer abhängt und von der Klassengemeinschaft und dem Lernklima, wie wohl sie sich schließlich fühlen. Und da kann man Glück haben oder Pech – und das hängt nicht unbedingt vom Schulstandort ab. Eine wichtige Voraussetzung sollte allerdings erfüllt sein, damit Schule gelingen kann: Die Schulart sollte zum Lerntempo und der Leistungsbereitschaft des Kindes passen. Sonst ist der Frust programmiert.